Im Folgenden soll eine kurze Zusammenfassung über Schumpeters mittlerweile lange schon als Klassiker geltendes Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ gegeben werden. Außerdem soll erläutert werden ob dieses Werk heute tatsächlich noch eine derartige Gültigkeit hat, dass es einen so blendenden Ruf genießt.
Schumpeters Werk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ wurde 1912 erstmals veröffentlicht. In dieser Arbeit wird lediglich auf das „Das Grundphänomen der wirtschaftlichen Entwicklung“ (Kapitel 2) eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Überlegungen
2.1. Die Annahme über irrational agierende dynamisch-energische Wirtschaftssubjekte
2.2. Der Wert eines Gutes
2.3. Sparen
3. Konklusion
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Folgenden soll eine kurze Zusammenfassung über Schumpeters mittlerweile lange schon als Klassiker geltendes Werk Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung gemacht werden sowie eine Erläuterung, ob dieses Werk heute noch tatsächlich eine derartige Gültigkeit hat, dass es einenso blendenden Ruf genießt.
Es wird von sehr vielen gelesen, was den Individuen jeweils eine gewisse Zeit abverlangt. Auch durch weitere Beschäftigungen mit diesem Werk, wie etwa Analysen, Diskussionen und Überlegungen aufgrund vonDenkanstößen des Werkes, wird von den Individuen Zeit aufgebracht, was bei ineffizientem Einsatz dieser Zeit wiederrum zu einer Senkung des Gesamtwohlstandes führen würde. Ausgelöst würde die Senkung des Gesamtwohlstandes hierbei durch die Senkung des Wohlstandes derjenigen, die Zeit ineffizient mit der Beschäftigung mit Schumpeters Werk verwendethätten. Oder aber trägt dieses Werk sehr wohl in einem angemessenen Maße zu einer wachsenden, effizienten Wirtschaft auch heute noch bei?
Schumpeters Werk Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung wurde 1912 erstmals veröffentlicht. In dieser Arbeit wird lediglich auf das Kapitel 2, Das Grundphänomen der wirtschaftlichen Entwicklung, eingegangen.
2. Die Überlegungen
Zwar sieht Schumpeter die Wirtschaft an sich als entwicklungslos an, als eine statische Wirtschaft, aber die Wirtschaft wird von ihrer Umwelt mitgezogen In der dynamischen Wirtschaft treibt die ökonomische Entwicklung als schöpferische Zerstörung die Wirtschaft stets voran, da dynamisch-energische Wirschaftssubjekte sie vorantreiben durch Verbesserungen. Das heißt auch ohne Erhöhung der Inputs steigt die Wirtschaftlichkeit durch eine steigende Effizienz (Schumpeter 2006, 103).
Ökonomische Entwicklung als schöpferische Zerstörung, diese zwar altmodische, aber sehr passende Beschreibung für Innovationen trifft wohl auch heute weiterhin zu.Die Technologie, die unter anderem sehr viele Innovationen begünstigt, beeinflusst alle makroökonomischen Faktoren, wodurch die Effizienz im Laufe der Zeit seit Schumpeter, und wohl auch bereits lange zuvor, stets verbessert wurde.
2.1. Die Annahme über irrational agierende dynamisch-energische Wirtschaftssubjekte
Nun möchte der Autor auf eine Stelle eingehen, die einerseits zu sehr emotionsbelastet klingt und andererseits auch der Inhalt einer Hinterfragung wert ist. Laut Schumpeter fragten sich die Männer, die die moderne Industrie geschaffen hatten, nicht ständig, ob die Anstrengungen, die sie sich zu unterziehen hatten, sich die Mühe auch wert sein werden (Schumpeter 2006, 137). Allerdings kann dies doch kein rationales Handeln sein, da bei einem Agieren unter Risiko oder, wie in diesem Fall wahrscheinlich, meist unter Unsicherheit, der potenzielle Nutzen mit der Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert werden muss oder aber ansonsten mindestens ein sonstiger subjektiver Nutzenwert zugewiesen werden sollte. Andernfalls kann der erwartungsgemäße Nutzen nicht mit den erwartungsgemäßen oder sicheren Kosten verglichen werden. Erst wenn diese Relation positiv ausfällt, kann von rationalem Handeln gesprochen werden, in einer weitestmöglichen objektiven Betrachtungsweise.
Warum sollten denn nun diese Männer irrational handeln? Voneinem sehr gutenLehrenden erhielt der Autor den Denkanstoß, dass diese Männer womöglich nicht irrational agierten, sondern die oben genannte Nutzen-Kosten-Relation für sie positiv ausfällt.Der Grund hierfür könnte sein, dass die Männer, die die moderne Industrie geschaffen haben, eine hohe Freude an der Beschäftigung des Erschaffens dieser hatten (Hermann Rauchenschwandtner, Lehrender der Fachhochschule Salzburg, Vortrag zu Klassiker des Wirtschaftsdenkens am 12.11.2015).
Nun sollen sich diese Männer nach Schumpeter aber nicht fortwährend gefragt haben, wie viel Nutzen und Kosten voraussichtlich entstehen werden. Einerseits könnte dies, der Ansicht des Autors nach, rational sein, wenn die Kosten für die Erstellung der Nutzen-Kosten-Relation höher sind als die vermuteten erwarteten Einsparungen von der Wahl, welche Aktivitäten man denn nun ausführt und welche nicht. Da vor allem der Nutzen, der aus Entwicklungen in der Zeit der Industrialisierung entstanden ist, zuvor sehr schwer oder gar kaum möglich einzuschätzen ist, könnten jene Männer auch gleich die Entscheidung getroffen haben, nicht zu sehr darüber nachzudenken, keine Nutzen-Kosten-Relationen zu machen oder auch erst gar nicht Entscheidungstabellen unter Unsicherheiten anzufertigen, da diese zu ineffizient wären.
Oder aber diese Männer, die die moderne Industrie geschaffen haben, hatten sogar während der Arbeit an der Schaffung der Industrialisierung mehr positive als negative Gefühle davon. Positiv angetrieben durch die Schaffung von Innovationen und durch die Ausführung von Tätigkeiten, die Ihnen Freude bereiten, könnte jegliche Nutzen-Kosten-Relation von vornherein mit Sicherheit zumindest positiv sein und die Arbeit dieser Männer somit rational.
Zuletzt fragt sich der Autor nun nur mehr, wieso Schumpeter diese Menschen, die ohne Nutzen-Kosten-Relation vorgehen, als ganze Männer bezeichnet. Dies könnte einfach eine zu damaliger Zeit übliche Meinung über hart arbeitende Individuen gewesen sein. Weiter möchte der Autor darauf nicht eingehen.
2.2. Der Wert eines Gutes
Neben der Unterscheidung in Gegenwarts- und Zukunftswerte gibt es nach Schumpeter in der statischen Betrachtungsweise verschiedene Werte für dasselbe Gut, je nachdem ob ein Individuum die eine oder andere oder auch alle Verwendungsarten zusammen für sich sieht (Schumpeter 2006, 169). Hierbei sollte doch eigentlich auch die Situation der Verwendung eines Gutes miteinbezogen werden. Immerhin kann dasselbe Produkt in dem einen Moment relativ wertlos sein und zu einem anderen, bei Veränderungen des Körpers oder der Umwelt, einen relativ hohen Nutzen für ein Individuum besitzen. Beispielsweise wird Wasser in Österreich, wie auch in den meisten anderen Industriestaaten, als selbstverständlich angesehen. Wenn sich ein Mensch von einem sehr entwickelten Staat in einen Entwicklungsstaat bewegt, wird sein Gegenwartswert für Wasser steigen.
Wenn sich diese Person nun bereits durstig in der Sahara-Wüste befindet, ohne Aussicht auf die nächste Wasserversorgung, wird der Nutzen auf ein Vielfaches steigen. Bei einer Durchquerung der Wüste könnte der erste Unternehmer, der auf die Idee des Verkaufs von Wasser oder anderen Getränken kommt, wohl einen sehr hohen Preis und somit einen hohen Umsatz erzielen, solange keine Konkurrenz und daher auch kein Wettbewerb vorliegt.
In der Praxis werden die meisten Menschen wohl oft die Überlegungen über den Gegenwarts- und Zukunftswert vernachlässigen. Die verschiedenen Werte in verschiedenen Situationen werden wohl auch zumeist eher spontan entdeckt statt zuvor rational überdacht. Zu erwähnen ist hierbei allerdings, dass ständige, ab einer gewissen Zeit und Anstrengung übertriebene, Überlegungen über jede Sache im Leben, auch jede Kleinigkeit, zu einem irrationalem Verhalten führt, da die Kosten für die Überlegungen den Nutzen des rationalerem Verhaltens danach überwiegt. Somit sind Überlegungen über den Gegenwarts- und Zukunftswert, alle möglichen Verwendungswarten sowie die Situation in der sich eine Person befindet und befinden könnte, erst ab einem positiven Verhältnis von potenzieller Nutzenerhöhung zu den Kosten der Überlegungen. In der Praxis wird sich dies somit wohl für relativ teure und langfristige Produkte auszahlen.
2.3. Sparen
„Sparen im eigentlichen Sinne heißt seine regelmäßige und gewohnte Konsumtion einschränken oder doch sich teilweise der Konsumtion jener Gütermenge enthalten, die man sich regelmäßig verschaffen kann und auf die man als seinen normalen Fonds von Mitteln zur Bedürfnisbefriedigung blickt.“ (Schumpeter 2006, 190) Wie Schumpeter schreibt, ist dies natürlich nötig, damit Geld für die Gründung von Unternehmen aufgebracht werden kann. Laut ihm muss der Unternehmer das Geld entweder selbst aufbringen, also selbst gespart haben, oder andere haben das für ihn getan und der Unternehmer leiht sich das Geld.
Diese Definition des Sparens könnte noch erweitert werden, und zwar um die Einschränkung der Geldmittel, die ein Wirtschaftssubjekt für den privaten Konsum zur Verfügung hätte. Sobald nicht das komplette Geld so unmittelbar wie möglich ausgegeben wird, könnte es bereits als Sparen angesehen werden. Dies hätte für einen Staat neben der Erhöhung der Investitionsquote, die nachhaltig sehr wichtig für das Wirtschaftswachstum ist und in heutigen westlichen Staaten sowieso oft viel zu niedrig ist, Vorteile, wenn der Investor vorzeitigt verstirbt. Wenn das passiert, würde der Staat um sein Vermögen reicher, sofern von keiner Erbschaft ausgegangen wird. Durch Erbschaften würde natürlich, bis auf einen möglichen Betrag der Erbschaftssteuer, alles in privatem Besitz bleiben und es ergäbe sich ein normaler Spareffekt.
Schumpeter geht dabei, ohne es explizit anzusprechen, auf das auch noch heute sehr wichtige Investieren ein. Die Investitionsquote in Staaten sollte eine nötige Höhe haben, damit genügend Unternehmen oder sonstige Investitionen gefördert werden. Ohne dem Investieren und dem zuvor nötigen Sparen könnte keinen Unternehmern Geld geliehen werden. Somit hätten zwar Personen Ideen und dynamisch-energische Wirtschaftssubjekte würden diese gerne umsetzen, also entweder ihre eigenen oder jene von anderen Personen, aber sie bekommen ohne ausreichendem Kapital nicht die Möglichkeit dazu und es würden folglich viel weniger Innovationen gemacht werden.
Auch das Unternehmen selbst ist eine Investition, welche natürlich immer ein gewisses Risiko hat, und die Kapitalverwendung dafür ist meist eine eher riskante Investition. Das heißt ein Unternehmer muss Zeit und Geld investieren, beides ist riskant. Bei beidem muss die Nutzen-Kosten-Relation positiv sein, um rational zu handeln. Den Rest bestimmt das Glück bzw. Pech.
Aus diesem Grund ist der Autor der Meinung, dass sich auch diese Erklärung des Sparens als ein noch heute sehr wohl gültiger und nützlicher Beitrag für die Wirtschaft herausstellt.
3. Konklusion
Anhand der aufgeführten und wohl einer Vielzahl weiterer sinnvoller Überlegungen über Das Grundphänomen der wirtschaftlichen Entwicklung und Denkanstößen, die durch jenes Kapitel des Werkes ausgelöst werden, ist es auch heute noch als sehr relevant anzusehen, wie der Autor findet. Durch die Veröffentlichung vor über einem Jahrhundert, 1912, bezieht es selbstverständlich des Öfteren veraltete Faktoren mit ein.
Dieses Kapitel von Schumpeters Werk Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung ist heute immer noch weitgehend gültig und daher sehr wertvoll. Laut der Meinung des Autors gilt es verdienterweise als ein klassisches Werk der Volkswirtschaft.
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- Quote paper
- Alexander Lang (Author), 2016, Die aktuelle Relevanz von Schumpeters "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung". Beschreibung und Interpretation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338983
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