Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die schottische Unabhängigkeitsbewegung. Ein Vergleich


Facharbeit (Schule), 2016

43 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Die Vorgeschichte des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges
2.1 Proklamation König Georgs III. am 7. Oktober 1763
2.2 Widerstand gegen die neuen Gesetze
2.3 Boston – Die Stadt des Widerstandes
2.3.1 Das „Massaker“ von Boston
2.3.2 Die Bostoner „Tea Party“
2.4 Der erste Kontinentalkongress

3 Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg
3.1 Die ersten Kämpfe bei Lexington und Concord
3.2 Der zweite Kontinentalkongress
3.3 Die Invasion Kanadas 1775-1777
3.4 Die Unabhängigkeitserklärung der Kolonien – 4. Juli 1776
3.5 Der Kriegseintritt Frankreichs im Jahr 1778
3.6 Die letzte Schlacht – Kapitulation in Yorktown 1781
3.7 Kriegsende – Der Friedensvertrag von Paris 1783

4 Nachkriegszeit – Die Entstehung der Verfassung
4.1 Die Nachkriegsgesellschaft
4.2 Die Verfassung – Entstehung und Ratifikation
4.2.1 Die Entstehung der Verfassung
4.2.2 Die Ratifikation der Verfassung

5 Zusammenfassung – Ergebnisse des Unabhängigkeitskrieges aus politischer, wirtschaftlicher und sozialer Perspektive

6 Die schottische Unabhängigkeitsbewegung
6.1 Die schottischen Unabhängigkeitskämpfe bis 1707
6.2 Die Referenden
6.2.1 Die Referenden 1979 und 1997
6.2.2 Das Referendum 2014

7 Amerikanische und Schottische Unabhängigkeitsbewegung – ein Vergleich

8 Fazit

Abstract

Die vorliegende vorwissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der amerikanischen und der schottischen Unabhängigkeitsbewegung. Ausgehend von der Frage, ob es Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede zwischen den beiden Unabhängigkeitsbewegungen gibt, werden zunächst die amerikanische und anschließend die schottische Unabhängigkeitsbewegung thematisiert. Dabei steht bei der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung der Unabhängigkeitskrieg im Mittelpunkt, wobei die Ergebnisse des Krieges abschließend aus politscher, sozialer und wirtschaftlicher Perspektive betrachtet werden. Bei der schottischen Unabhängigkeitsbewegung liegt das Hauptaugenmerk auf den drei Referenden, im Speziellen auf dem Referendum vom Jahr 2014, bei welchem Pro- und Contra-Argumente für beziehungsweise gegen eine Loslösung von England erarbeitet und analysiert werden. Beim darauffolgenden Vergleich der beiden Unabhängigkeitsbewegungen zeigt sich, dass es nur schwer möglich ist diese beiden Ereignisse gegenüberzustellen. Dies ist vor allem dadurch geschuldet, weil die Unabhängigkeitsbewegungen in verschiedenen zeitlichen Epochen und unter ganz anderen Voraussetzungen stattfanden.

1 Einleitung

„[…] denn solange auch nur einhundert von uns am Leben bleiben, wird man uns niemals, zu welchen Bedingungen auch immer, unter englische Herrschaft zwingen.“[1]

Mit diesen Worten erklärte der schottische König Robert I. im Jahr 1320 in der Deklaration von Arbroath die Unabhängigkeit des schottischen Königreiches. Es gibt aber noch ein weiteres Land, welches sich, im Gegensatz zu Schottland, für immer von der englischen Herrschaft loslösen konnte, nämlich die Vereinigten Staaten von Amerika. Diese entwickelten sich seit der Unabhängigkeit vor fast genau 240 Jahren zum wohl mächtigsten Staat der Welt.

Aufgrund der Tatsachen, dass diese beiden Unabhängigkeitsbewegungen eine auf den ersten Blick ähnliche Geschichte aufweisen und ich schon während meiner gesamten Schulzeit von der amerikanischen, aber auch von der englischen Geschichte fasziniert war, habe ich mich entschlossen meine vorwissenschaftliche Arbeit zum Thema „Loslösung von England – Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Schottische Unabhängigkeitsbewegung im Vergleich“ zu schreiben. Dabei ist das Ziel der Arbeit, wie es der Titel bereits verrät, zu erforschen, ob es Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede zwischen den beiden Unabhängigkeitsbewegungen gibt.

Meine vorwissenschaftliche Arbeit ist eine Literaturarbeit. Für die Arbeit wurde hauptsächlich Literatur der Universitätsbibliothek Innsbruck, der Schulbibliothek des BRG-Imst, aber auch aus diversen Internetquellen verwendet.

Diese Literaturarbeit ist in drei Teilbereiche, beziehungsweise in sechs große Kapitel gegliedert. Der erste Teilbereich besteht aus vier Kapiteln und behandelt die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung, im speziellen den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Dabei sollen die ersten drei Unterkapitel dazu dienen, um die Vor-, Kriegs- und Nachkriegszeit zu analysieren. Anschließend werden im daran anknüpfenden Kapitel die Ergebnisse des Krieges aus drei verschiedenen Sichtweisen, nämlich aus der politischen, der sozialen und der wirtschaftlichen Perspektive, herausgearbeitet.

Das darauffolgende Kapitel thematisiert die schottische Unabhängigkeitsbewegung. Hierbei werden zunächst die schottischen Unabhängigkeitskämpfe behandelt. Da Schottland aber rund 400 Jahre nach den Kämpfen die Unabhängigkeit wieder abgab und im 20. beziehungsweise 21. Jahrhundert weitere Unabhängigkeitsversuche unternahm, werden anschließend die drei Referenden über die Loslösung Schottlands von England thematisiert. Neben der Analyse der Referenden, soll beim Referendum des Jahres 2014 auch noch näher auf die Argumente, welche für, beziehungsweise gegen, eine Unabhängigkeit sprechen, eingegangen werden. Abschließend wird im letzten Kapitel der Arbeit versucht, einen Vergleich herauszuarbeiten und zu erforschen, ob die Unabhängigkeitsstreben der beiden Länder etwas gemeinsam oder auch unterschiedlich haben.

2 Die Vorgeschichte des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges

Mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763), bei dem die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien gegeneinander kämpften, der mit dem Friedensvertrag von Paris am 10. Februar endete, festigten die Briten, unter der Herrschaft von König Georg III., ihre Macht am Nordamerikanischen Kontinent.[2] Der Ausgang des Siebenjährigen Krieges wurde von der Bevölkerung der englischen Kolonien durchaus begrüßt. Ein großer Teil des Volkes hoffte, aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung der vorherigen Jahrzehnte, auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Kolonien.[3] Die britische Regierung wurde jedoch durch den Vertrag von Paris und dem damit verbundenen Erwerb französischer Gebiete in Nordamerika vor große Verwaltungsprobleme gestellt. Diese Probleme zwangen das Parlament sich mit den Kolonien zu befassen.[4]

2.1 Proklamation König Georgs III. am 7. Oktober 1763

Die Regierung Großbritanniens reagierte auf diese Probleme mit einer Proklamation, welche von König Georg III. am 7. Oktober 1763 aufgesetzt wurde. Diese diente zum einen dazu, die, durch den Friedensvertrag von Paris, erworbenen Gebiete in vier neue, sogenannte governments , Quebec, Ost- und Westflorida, sowie die Insel Grenada, einzuteilen und deren Handel zu regeln. Zum anderen steuerte die Proklamation der „Landgier“ der Kolonisten entgegen, indem sie zum Schutz der indigenen Bevölkerung eine Siedlungsgrenze am Kamm der Appalachen zog.[5]

Die folgende Abbildung dient dazu, einen der wichtigsten Punkte der Proklamation, die sogenannte Proklamationslinie, noch einmal zu verdeutlichen. Die Karte zeigt das östliche Nordamerika um das Jahr 1770. Die gestrichelte gelbe Linie stellt die sogenannte Proklamationslinie von 1763, also die Siedlungsgrenze, welche zum Schutz der Indianer gezogen wurde, dar. Die gestrichelte rote Linie zeigt die Grenze des Gebietes der Indianer im Jahr 1768. Die kleine Karte rechts unten im Bild zeigt das Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten um 1770. Man erkennt im Osten die 13 Kolonien, welche mit roter Farbe markiert sind. Mit rosaroter Farbe wird die Indianerreservation, also das Gebiet der Indianer dargestellt und mit grauer Farbe alle Gebiete, die sich im Besitz des spanischen Königreiches befinden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Östliches Nordamerika im Jahr 1770 Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigliche_Proklamation_von_1763 (abgerufen am 15.02.2016)

2.2 Widerstand gegen die neuen Gesetze

Aufgrund der hohen Kosten des Krieges und der anschließenden Sicherung der Grenze zwischen den Kolonien und dem Indianerreservat kletterten die Staatsschulden des englischen Königreiches im Jahr 1763 auf 133 Millionen Pfund. Der damalige Premierminister George Greenville hielt eine zusätzliche Besteuerung der Kolonien für die beste Möglichkeit dem Anhäufen weiterer Schulden entgegenzusteuern.[6]

So kam es am 5. April 1764 dazu, dass der Premierminister dem König ein neues Steuergesetz für die Kolonien zur Unterzeichnung vorlegte. Das neue Steuergesetz wurde als sugar act, was auf Deutsch so viel wie Zuckergesetz bedeutet, bezeichnet. Durch das sogenannte Zuckergesetz, das am 29. September 1764 in Kraft trat, sollte die englische Regierung jährlich 45.000 Pfund Sterling einnehmen, was heute einem Wert von drei Millionen Euro entspräche.[7] Das Gesetz regelte die Erhebung von Zoll auf den In- und Export von Zucker und anderen Gütern, wie zum Beispiel Wein, Kaffee oder Eisen. Da das neue Gesetz aber auch den Schmuggel zwischen den britischen Kolonien und den karibischen Inseln, die unter spanischer beziehungsweise französischer Verwaltung standen, härter bestrafte, kam es schnell zu Protesten unter dem Kolonialvolk, da sie sich als Bürger zweiter Klasse behandelt fühlten.[8] Am 18. Oktober 1764 wandte sich das Kolonialparlament von New York mittels einer Petition an das englische Unterhaus gegen den sugar act.[9]

„Das Recht auf Verweigerung nicht bewilligter, erzwungener Steuern muß das große Prinzip eines jeden freien Staates sein. Ohne ein solches Recht gibt es keine Freiheit, kein Glück und keine Sicherheit. Es lässt sich nicht trennen vom Begriff des Eigentums. Denn wer kann das sein Eigentum nennen, was ihm nach Gutdünken von einem anderen fortgenommen werden kann. Dies ist offensichtlich ein natürliches Recht der Menschheit.“[10]

In der Petition erklärten die Kolonialisten, dass laut der englischen Verfassung dem Volk nur Steuern von den vom Volk gewählten Vertretern auferlegt werden dürfen. Mit dem Schlachtruf No taxation without representation forderte das Kolonialvolk von eigenen Abgeordneten im englischen Parlament vertreten zu werden.[11]

Diese Petition bewirkte nicht viel bei der britischen Regierung, denn bereits ein Jahr später, im November 1765, trat ein neues und sogar noch umfassenderes Steuergesetz in Kraft. Das Gesetz, das als stamp act (deutsch: Stempelsteuergesetz) bezeichnet wurde, verlangte, dass alle Dokumente von rechtlicher Bedeutung, wie zum Beispiel Schuldscheine oder Testamente, ebenso auch Kalender oder Zeitungen, mit einer Stempelsteuermarke oder einem Stempel versehen wurden.[12]

Da sich die englische Regierung Mehreinnahmen in Höhe von 60.000 Pfund Sterling, heutzutage rund 4,2 Millionen Euro, erhoffte, um die Haushaltslage Englands zu verbessern, wurden sogar eigene Steuerbeamte und Soldaten zu den Kolonien entsandt.[13]

Dies trug klarerweise nicht zu einer Verbesserung der Stimmung in den Kolonien bei und als Folge davon begann das amerikanische Volk auf drei verschiedene Arten zu protestieren. Zum einen wurde auf politischer Ebene, von den Assemblies, also den Unterhäusern der einzelnen Kolonien, protestiert, weil nur sie befugt seien, der Bevölkerung der Kolonien, Steuern aufzuerlegen. Infolgedessen initiierte das Massachusetts-Parlament im Oktober 1765 den sogenannten Stamp Act Congress in New York, an dem neun Kolonien teilnahmen. Sie baten das englische Parlament, in Form einer höflichen Petition, das Stempelsteuergesetz zu annullieren. Die Bevölkerung protestierte, indem sie liberty poles, also „Freiheitsbäume“, errichteten oder Puppen in Form von englischen Steuerbeamten verbrannten. Zudem kam es auch zu Übergriffen auf Steuerbeamte.[14]

Das folgende Bild zeigt so einen Übergriff, bei dem ein britischer Steuerbeamter von fünf Amerikanern unter einem Freiheitsbaum geteert und gefedert wurde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Übergriff auf einen britischen Steuerbeamten Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitsbaum_(Boston) (abgerufen am 15.02.2016)

Außerdem protestierte die Kolonialbevölkerung, indem sie englische Waren boykottierten, was zur Folge hatte, dass die englischen Kaufleute großen Druck auf die eigene Regierung ausübten. So war das Parlament Englands 1766 schließlich gezwungen, mit zunehmendem Protest der Kaufleute und zunehmender Resignation der Steuerbeamten in den Kolonien, den Stamp Act zu annullieren.[15]

Diesen Erfolg konnten die Kolonien jedoch nicht lange auskosten, denn bereits ein Jahr nach der Annullierung des Stempelsteuergesetzes, schlug der neue Finanzminister Charles Townshend im Mai 1767 ein neues Steuergesetz vor, welches bereits einen Monat später vom englischen Parlament abgesegnet wurde.[16]

Dieses Townshend-Zollgesetz regelte die Erhebung von Zoll bei der Einfuhr von Gütern, wie zum Beispiel Tee, Glas oder Papier. Des Weiteren wurde die Zollbehörde reformiert, indem der Zoll von Zollbeamten direkt in der Stadt Boston, die England den größten Widerstand entgegenbrachte, einkassiert wurde. Das Volk wehrte sich, wie schon beim Stempelsteuergesetz, mit einer Nichteinfuhrabsprache der, von den Townshend-Zöllen, betroffenen Güter. Dies bedeutete, dass die Kolonialbevölkerung alle von der Steuer betroffenen Waren boykottierte.[17]

„Der Wert der Importe sank in einem Jahr von 2,1 auf 1,3 Millionen Pfund Sterling. Wieder nahm das Parlament sein Gesetz im April 1770 zurück, nur die Teesteuer ließ es aus Prinzip bestehen .“[18]

Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Widerstand gegen diese drei Gesetze die Bevölkerung der Kolonien noch mehr in ihrem Unabhängigkeitswillen gestärkt hat. Dies lässt sich daran erkennen, dass es immer mehr zu Protesten kam, bei denen die Bevölkerung geschlossen zusammenhielt. Außerdem hat der Widerstand gegen die drei Gesetze der Bevölkerung gezeigt, dass es sich lohnt gegen die Herrschaft der „großen und mächtigen“ englischen Regierung zu kämpfen, da einige Gesetze nach langen Protesten wieder annulliert wurden. Meiner Meinung nach legte dieser massive Widerstand den Grundstein für die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten, denn zum einen begannen die Bürger der Kolonien immer mehr Widerstand gegenüber der britischen Regierung zu leisten und zum anderen entwickelten sich speziell durch die vielen Proteste auch die ersten Unabhängigkeitsgedanken.

2.3 Boston – Die Stadt des Widerstandes

Nachdem den 13 englischen Kolonien immer wieder neue Steuergesetze auferlegt wurden, wuchs bis zum Jahr 1770 eine große Widerstandsbewegung heran, die ihren Ursprung in der Kolonie Massachusetts, genauer gesagt in der Stadt Boston, hatte.

Die in der Massachusetts Bay gelegene Stadt Boston befindet sich im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika und liegt an der Ostküste.

2.3.1 Das „Massaker“ von Boston

Mit der Annullierung des Stamp Acts im Jahr 1766 konnte die Widerstandsbewegung ihren bislang größten Sieg verbuchen, dennoch wurde sie immer radikaler und die gewaltsamen Übergriffe auf englische Beamte häuften sich. Deshalb waren bereits seit dem 1. Oktober 1768 zwei zusätzliche Regimenter englischer Soldaten in Boston stationiert, was eine drastische Verschlechterung der Bevölkerung Bostons zur Folge hatte. Als am 5. März 1770 eine wütende Menschenmenge auf englische Soldaten, die zum Schutz vor der Zollbehörde Wache standen, losstürmten und diese mit Schneebällen und Eisstücken bewarfen, sah ein Soldat keinen anderen Ausweg mehr als in die Menschenmenge zu schießen. Dabei wurden insgesamt fünf Bürger Bostons getötet. Die Sons of Liberty nutzten diesen Vorfall als Propagandamittel indem sie daraus das „Massaker von Boston“ machten.[19]

Folgende Abbildung zeigt ein Bild, welches vom Künstler Paul Revere gefertigt wurde und als Propagandamittel gegen England diente. Es zeigt sieben englische Soldaten, die auf Anordnung des Befehlshabers, der Mann hinter den Soldaten mit dem Säbel, in die unbewaffnete Menschenmenge schießen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Abbildung 3: Paul Revere – „The Boston Massacre“ Winterthur: http://www.winterthur.org/?p=543 (abgerufen am 15.02.2016)

2.3.2 Die Bostoner „Tea Party“

Als einen Monat nach dem „Massaker“ die Townshend Zölle weitestgehend, also bis auf die Teesteuer, annulliert wurden, beruhigte sich auch die Situation in Boston ein wenig. Dies blieb bis zum Jahr 1773 so, bis der sogenannte „Tea Act“ vom englischen Parlament beschlossen wurde, welcher das Kolonialvolk zu einem erneuten Widerstand veranlasste. Der „Tea Act“ war für die Regierung Englands insofern wichtig, da er gedacht war, die East India Company, bei der auch viele Parlamentarier finanziell beteiligt waren, vor dem Bankrott zu retten.[20]

Als im November drei Teeschiffe in den Hafen von Boston einliefen, verweigerte die Stadtversammlung, die vom späteren Gründervater der Vereinigten Staaten, Samuel Adams (1722-1803), geleitet wurde, das Entladen der Schiffe. Jedoch verbot auch der britische Statthalter und Gouverneur von Massachusetts Bay, Thomas Hutchinson (1711-1780), das Umkehren der Schiffe. Somit blieben die Schiffe so lange im Hafen, bis in der Nacht vom 12. Dezember 1773 zwischen 50 und 100 Bürger Bostons, als Mohawk-Indianer verkleidet, alle Kisten Tee über Bord warfen. In dieser Nacht zerstörten sie Tee im Wert von 10.000 Pfund Sterling, dies entspräche in der heutigen Zeit circa 700.000 Euro. Dieses Ereignis führte endgültig dazu, dass sich die Bevölkerung Englands komplett gegen die Kolonien und ihre Bevölkerung stellte.[21]

Natürlich fühlte sich auch die Regierung provoziert und infolge dessen wurden im Jahr 1774 vier neue Gesetze erlassen, die sogenannten „Unerträglichen Gesetze“. Diese sagten unter anderem aus, dass der Hafen von Boston, bis zur Bezahlung des Tees, geschlossen bleiben sollte.[22]

[...]


[1] „Declaration of Arbroath“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (Abgerufen: 15. Februar 2016, 014:36 UTC).

[2] Vgl.: Meurer Adams, Angela/Adams, Willi Paul: Die Amerikanische Revolution und die Verfassung 1754-1791. München 1987, S. 20.

[3] Vgl.: Dippel, Horst: Die Amerikanische Revolution 1763 -1787. Frankfurt am Main 1985, S. 43.

[4] Vgl.: Klewer, Karl A.: Freiheit für Amerika! Der Kampf um die Amerikanische Unabhängigkeit 1775-83. London 1976, S. 13.

[5] Vgl.: Meurer Adams/Adams (1987): Revolution, S. 22.

[6] Vgl.: Meurer Adams, Angela/Adams, Willi Paul: Die Amerikanische Revolution in Augenzeugenberichten. München 1976. S. 31.

[7] Vgl.: ebd., S. 31.

[8] Vgl.: Meurer Adams/Adams (1987): Revolution, S. 25f.

[9] Vgl.: Meurer Adams/Adams (1976): Revolution in Augenzeugenberichten, S. 32.

[10] Meurer Adams/Adams (1987): Revolution, S. 27.

[11] Vgl.: Adams, Willi Paul: Die USA vor 1900. München 2000, S. 38.

[12] Vgl.: ebd., S. 39.

[13] Vgl.: Heideking, Jürgen/Mauch, Christof: Geschichte der USA. Tübingen 52007, S. 28f.

[14] Vgl.: ebd., S. 29.

[15] Vgl.: Heideking/Mauch (2007): Geschichte der USA, S. 29f.

[16] Vgl.: Meurer Adams/Adams (1976): Revolution in Augenzeugenberichten, S. 56.

[17] Vgl.: ebd.

[18] Adams (2000): USA vor 1900, S. 40.

[19] Vgl.: Lerg, Charlotte A.: Die Amerikanische Revolution. Tübingen/Basel 2010. S. 27.

[20] Vgl.: Heideking/Mauch (2007): Geschichte der USA, S. 31.

[21] Vgl.: Lerg (2010): Revolution, S. 28f.

[22] Vgl.: Adams (2000): USA vor 1900, S. 41.

Ende der Leseprobe aus 43 Seiten

Details

Titel
Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die schottische Unabhängigkeitsbewegung. Ein Vergleich
Note
1,0
Jahr
2016
Seiten
43
Katalognummer
V339227
ISBN (eBook)
9783668288577
ISBN (Buch)
9783668288584
Dateigröße
1213 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
unabhängigkeitskrieg, unabhängigkeitsbewegung, vergleich
Arbeit zitieren
Anonym, 2016, Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die schottische Unabhängigkeitsbewegung. Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339227

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