Was die Nachvollziehbarkeit der Scheidungsgründe oder eher der individuellen Begründung angeht, so haben wir in Bezug auf Cicero einerseits einen Nachteil, andererseits durch ebendiesen wieder einen Vorteil:
Zunächst einmal liegt Ciceros Scheidung ungefähr 2060 Jahre zurück, was für uns bedeutet, dass eine Vielzahl an Dokumenten verloren gegangen ist, Vorgänge nicht mehr nachvollziehbar und höchstwahrscheinlich alle Zeitzeugen tot sind, mit Ausnahme von Ciceros Briefen. Und genau die versorgen uns nun mit einer Fülle an teils intimen Informationen zum Privatleben, zum Geisteszustand, zu Gefühlsregungen, kurzum: zur ganzen Person Ciceros.
Inhaltsverzeichnis
- EXORDIUM – EHE IM RAMPENLICHT
- METHODIK UND VORGEHENSWEISE
- ZIELSETZUNG UND STRUKTUR
- TREGGIARIS WERK UND VORBILD
- CICERO IM URTEIL DER NACHWELT
- DAS MEDIUM DES BRIEFES
- DER BRIEF IM ALLGEMEINEN
- CICERO ALS BRIEFAUTOR
- SPRACHLICHE BESONDERHEITEN UND EIGENTÜMLICHKEITEN
- PRIVAT ODER FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT BESTIMMT?
- DIE PROBLEMATIK DER ÜBERLIEFERUNG
- DIE RÖMISCHE EHE IN DER SPÄTEN REPUBLIK
- STATUS UND RECHTE DER FRAU IN ROM
- FORMEN DER EHESCHLIEBUNG
- Confarreatio
- Coemptio
- Usus
- Veränderungen und Novitäten
- INTENTIONEN DER EHE UND DER SCHEIDUNG
- Heiratspolitik: die politische Zweckehe
- Romantik und echtes Glück
- Gründe für Scheidungen
- EVOLUTION DER EMANZIPATION ODER MEHR SCHEIN ALS SEIN
- CICEROS EHE IN BRIEFEN
- INTENTIONEN DER EHESCHLIEBUNG
- ARCANA WAS VERBORGEN BLEIBT
- CICEROS VERHÄLTNIS ZU SEINER FRAU
- Quid de Terentiae morbo comperire possimus
- Eheliche Zuneigung und Zugeständnisse
- Das Exilium als Grund für beginnende Entfremdung
- Die Scheidung als einzige Ausweg
- Der letzte Brief an Terentia
- De Ciceronis Caerellia necessaria
- Die Abwicklung der Scheidung
- ERNEUTE HEIRAT, ERNEUTE SCHEIDUNG – NUR EIN LAPSUS?
- TERENTIAS LEBEN NACH DER SCHEIDUNG
- TULLIAS EHEN, CICEROS KUMMER
- Die Rolle der Ehe in der römischen Gesellschaft und die Veränderungen im Laufe der Späten Republik.
- Die Bedeutung von Macht und Einfluss in der Eheschließung und die Rolle der politischen Zweckehe.
- Die Herausforderungen und Konflikte, die innerhalb der Ehe auftreten können, insbesondere im Kontext von politischer Instabilität und sozialem Druck.
- Die Bedeutung von Briefen als Quelle für die Rekonstruktion des Privatlebens und der persönlichen Beziehungen in der Antike.
- Die Frage nach der Selbstbestimmung und Emanzipation der Frau in der römischen Gesellschaft.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Dynamik, den Wandel und das Scheitern der römischen Ehe am Beispiel der Familie Ciceros. Durch die Analyse der Korrespondenz zwischen Cicero, Terentia und Tullia werden die komplexen Beziehungsstrukturen und die gesellschaftlichen Erwartungen an die Ehe in der Späten Republik beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen einleitenden Überblick über die Thematik der römischen Ehe im Kontext von Politik und Prominenz. Es werden Parallelen zwischen der Scheidung des römischen Politikers Cicero und der eines modernen deutschen Politikers gezogen, um die zeitlose Relevanz des Themas zu verdeutlichen.
Kapitel 2 erläutert die Methodik und Vorgehensweise der Arbeit. Es werden die Ziele und die Struktur der Arbeit dargestellt, sowie die Relevanz des Werkes von Treggiari für die Analyse der römischen Ehe. Darüber hinaus wird Ciceros Bild in der Nachwelt beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich dem Medium des Briefes. Es werden die Bedeutung des Briefes in der Antike, Ciceros Rolle als Briefautor und die sprachlichen Besonderheiten seiner Korrespondenz untersucht. Die Frage nach der Öffentlichkeit oder Privatheit der Briefe wird ebenfalls behandelt.
Kapitel 4 bietet einen Überblick über die römische Ehe in der Späten Republik. Es werden der Status und die Rechte der Frau in Rom, die Formen der Eheschließung und die Intentionen der Ehe und der Scheidung beleuchtet.
Kapitel 5 analysiert Ciceros Ehe in seinen Briefen. Es werden die Intentionen der Eheschließung, die Geheimnisse der Beziehung, Ciceros Verhältnis zu seiner Frau Terentia und die Gründe für die Scheidung untersucht.
Schlüsselwörter
Römische Ehe, Späte Republik, Cicero, Terentia, Tullia, Briefkorrespondenz, politische Zweckehe, Emanzipation, Scheidung, soziale Normen, Familienstrukturen, Machtverhältnisse.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Cicero, Terentia und Tullia. Dynamik, Wandel und Scheitern der römischen Ehe anhand einer spätrepublikanischen Familie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339390