Umgang mit Lyrik. Sprachliche Bilder in Gedichten (Deutsch 6. Klasse)


Unterrichtsentwurf, 2016

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhalt

1. Bedingungsanalyse

2. Sachanalyse

3. Didaktische Analyse

4. Methodische Analyse

5. Tabellarischer Unterrichtsverlaufsplan

6. Reflexion

7. Literaturverzeichnis

1. Bedingungsanalyse

26 Schüler besuchen die Klasse 6 der Schule, davon 16 Jungen und zehn Mädchen. Drei Schülerinnen und Schüler haben eine Lese-Rechtschreibschwäche, bei einer Schülerin wurde ein schwaches Lernverhalten festgestellt und zwei Schüler mit Sonderförderungsbedarf werden zurzeit in die Klasse integriert. Es gibt feste Rituale zum Beginn der Stunde. Die Schülerinnen und Schüler stehen auf und werden von Frau Prüfer begrüßt, erst dann nehmen sie Platz und der Unterricht beginnt. Die Klasse zeigt in der ersten Hospitationsstunde ein ruhiges und konzentriertes Arbeitsverhalten. Wobei sich eine eher einseitige Mitarbeit der Lernenden zeigt, was von der Lehrperson aber auch durch die Beteiligung derjenigen, die sich nicht aktiv melden, vermieden wird. Die Lehrerin hat zu den Kindern ein respektvolles und freundliches Verhältnis.

Der Klassenraum ist parlamentarisch bestuhlt. Es gibt eine Tafel und eine Leinwand, die nach Bedarf auch mit Hilfe eines Beamers oder des Overheadprojektors genutzt werden kann. Weiterhin ist der Raum sehr ansprechend mit Plakaten an Pinnwänden gestaltet, wodurch auch verschiedene Lerninhalte immer wieder vergegenwärtigt werden oder Kunstprojekte der Kinder ausgestellt werden.

2. Sachanalyse

Gedichte sind Teil der Lyrik und wandlungsfähig in ihrem Aufbau und ihrer Struktur. Neben wichtigen textexternen Merkmalen, wie zum Beispiel Vers, Strophe, Reim usw., spielen die sprachlichen Mittel eine wichtige Rolle bei der Erschließung und der Analyse von lyrischen Texten.

In Gedichten werden Dinge nicht nur mit Worten beschrieben, die die Sprachgemeinschaft dafür vorgesehen hatte, sondern auch mit anderen Wörtern oder Wendungen, die eine andere Ebene der Sprachkultur ansprechen; die Rhetorik. Dabei geht es darum nicht das Offensichtliche nur noch einmal zu beschreiben, sondern auch Gefühle und Emotionen anschaulich darzustellen. Im Laufe der sprachgeschichtlichen Entwicklung erhielt ein Denotat nicht nur eine Bedeutung, sondern mehrere auf unterschiedlichen Ebenen. Zwar bleibt die Bezeichnung identisch, aber es findet eine Bedeutungsübertragung statt, wodurch in der geistigen Vorstellung verschiedene Bilder zu gleichen Appellativa entstehen. Sie werden dann nicht selten zu festen Phraseologismen. Die sprachlichen/rhetorischen Mittel, welche in der Lyrik dafür gebraucht werden, verdeutlichen die Vielfältigkeit der Sprache. Jedes rhetorische Mittel hat eine Bedeutung, die der Rezipient erkennen muss, um die Komplexität des Textes zu erfassen. Der Vergleich ist nicht in der Texttiefenstruktur verankert, sondern wird extern durch Vergleichspartikel dargestellt („wie“, „als“, „sowie“). Das heißt dieses sprachliche Bild kann als Bedeutungsübertragung erkannt werden („stark wie ein Löwe“, „rot wie But“). Bei der Personifikation werden stereotypische Eigenschaften und Tätigkeiten von Lebewesen auf andere Dinge übertragen. Dieses rhetorische Mittel wird häufig im Zusammenhang mit der Beschreibung von der Natur genutzt. Ein Beispiel wäre hierfür „der Schnee beißt“ oder „der Mond schläft“. Die Aussage wird also zusätzlich verkürzt dargestellt. Der Schnee ist so kalt, dass es sich anfühlt, als würde man gebissen werden. Der Mond ist nicht zu sehen, weil Neumond ist. Bei einerMetapher (griech.:metaphorein – herübertragen) werden zwei verschiedene Bedeutungsebenen zusammengebracht, welche ursprünglich keinen Zusammenhang haben. Ein Teil der Grundbedeutung bleibt dabei erhalten. Sie wird auch als „ verkürzter Vergleich“ bezeichnet, der dann auftritt, wenn die Vergleichspartikel weggelassen werden. So wird aus dem Vergleich „er war stark wie ein Löwe“ nur noch „er war ein Löwe“. Die Eigenschaften werden übertragen und nicht verglichen.

3. Didaktische Analyse

Der „Rahmenplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern für das Unterrichtsfach Deutsch für die Jahrgangsstufen 5 und 6 an der Regionalen Schule sowie an der Integrierten Gesamtschule“ bietet für die Schule ein weites Spektrum an Möglichkeiten zur Kompetenzentwicklung an. Die Schülerinnen und Schüler sollten sich zu diesem Zeitpunkt in ihrer schulischen Laufbahn durch kompetentes und situativ angemessenes Sprachspektrum auszeichnen. Sie sollten in Grundzügen wissen wie man mit Sprachen, Literatur und Medien umgeht. Die Kompetenzen die der Deutschunterricht abdeckt, soll es den Kindern ermöglichen Wissen zu erlangen, dieses zu verarbeiten, anderen kommunikativ zu vermitteln und sich kritisch mit ihm auseinandersetzen zu können. Dies sollte im Rahmen einer angemessenen medialen Umgebung geschehen, um die Vielfältigkeit und die Zusammenhänge von verschiedenen Textformen –und Arten erfassen zu können. Die unterschiedlichen Kompetenzen sollen zusammengeführt werden, damit so ein reibungsloser Ablauf sowie eine komplexe Weiterführung in der Sekundarstufe und im weiteren schulischen und beruflichen Verlauf gesichert werden kann. Um die Kompetenzentwicklung kontinuierlich zu steigern werden die Texte und auch die Komplexität der Aufgabenstellungen stetig gesteigert.

Der schulinterne Rahmenplan sieht zur Erfüllung dieser Kompetenzentwicklung neben den Themen „Berichte schreiben“, „Wortstämme“, „Sachtexte“ und „Wortarten“ im Feld des Muttersprachunterrichts auch „Kurzgeschichten“, „Gespenstergeschichten“ und „Gedichte zu den Jahreszeiten“ im Literaturunterricht vor. Letzteres wird vor allem dazu gebraucht lyrische Elemente und sprachliche Mittel er erkennen und zu erschließen (Sachkompetenz). Weiterhin werden die Lesetechnik und das ausdrucksstarke Rezipieren geübt (Methodenkompetenz). Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler ein Gedicht vorzutragen und wichtige Informationen auszumachen und zu analysieren (Selbst- und Sozialkompetenz). In der Unterrichtsstunde zum Thema „sprachliche Bilder“ lernen die Kinder stilistische Mittel im Bereich der Lyrik kennen. Sie sollen ein Bild beschreiben und darüber hinaus sprachliche Bezüge erfassen können. Die Schülerinnen und Schüler lernen drei sprachliche Bilder (Metapher, vergleich, Personifikation) kennen und können diese unterschiedlichen Beispielen zuordnen beziehungsweise sie in einem Gedicht erkennen und erklären. Sie sollen die Fähigkeit erwerben die Bedeutung der sprachlichen Bilder aktiv zu reflektieren und sie anschließend in kreativer Eigenarbeit künstlerisch-visuell wiederzugeben. Dabei wird neben Lesen und Schreiben auch der aktive und intensive Umgang mit Texten gefördert. Nach dieser Unterrichtsstunde haben die Schülerinnen und Schüler einen weiteren Lernabschnitt zu der Unterrichtseinheit „Gedichte“ abgeschlossen und können nun noch intensiver mit ihm als eine bestimmte Form der Literatur umgehen. Das Verständnis der sprachlichen Mittel ist auch eine Grundvoraussetzung, um die Komplexität der Sprache zu verstehen, was den Kindern durch die Verknüpfung zwischen Text und Bild gezeigt wird.

4. Methodische Analyse

Vor Unterrichtsbeginn bereitete die Lehrperson Moderationskarten vor, die unter den Bänken der Schülerinnen und Schüler mit Klebeband fixiert werden. An der Innenseite der Tafel werden größere Wolken mit den drei sprachlichen Bildern befestigt, so auch das Plakat, was gemeinsam mit den Kindern zur Unterrichtseinheit erarbeitet wurde. Der Name der Lehrperson wurde an die Tafel geschrieben. Zum Beginn des Unterrichts begrüßt die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler und stellt sich vor. Anschließend erfolgt eine kurze Wiederholung des bisher erteilten Stoffes und die Auswertung der Hausaufgabe der vergangenen Stunde. Als Einstieg legt die Lehrkraft nun eine Folie mit zwei Abbildungen auf den Overheadprojektor mit der Aufgabenstellung, dass sie sich kurz Gedanken zu den Bildern machen und diese dann mit einem kurzen Satz oder Ausspruch beschreiben sollen. Diese Methode dient nicht nur der Motivation der Schülerinnen und Schüler, sondern weckt auch ihr Interesse an dem Stundenthema. Die Aufgabe zwingt sie dazu das Wichtigste zu äußern und dies vom Unwichtigen zu trennen. Nach der Auflösung im Lehrer-Schüler-Gespräch verkündet die Lehrperson das Stundenthema und fordert zwei Kinder auf das Arbeitsblatt III auszuteilen. Ein Schüler liest die Überschrift und die Merksätze vor, die darauf stehen. Anschließend klappt die Lehrkraft die Tafel auf, wo sich die vorher angehefteten Moderationskarten mit den drei Begriffen (Metapher, Personifikation, Vergleich) befinden. Sie verkündet die Aufgabenstellung und fordert die Lernenden auf die Begriffe den Definitionen auf dem Arbeitsblatt zuzuordnen. Diese Übung erledigen die Kinder in Einzelarbeit. Eigentlich sollte dies nur eine Wiederholung aus Klasse 5 darstellen, aber den Schülerinnen und Schüler scheinen diese Begriffe neu zu sein. Aber da vorher die sprachlichen Mittel mündlich erklärt worden sind, können sie zügig arbeiten und schulen so ihre Lesekompetenz, indem sie mit Hilfe des Ausschlussverfahrens eine Zuordnung vornehmen. Die Ergebnisse werden mündlich verglichen und die Lehrperson wiederholt diese erneut um sicherzustellen, dass bei allen die Zuordnung richtig ist. Nach der Sicherung erfolgte nun die Festigungsphase, welche durch ein spielerisches Zuordnungsspiel alle Kinder aktivieren soll. Dazu forderte die Lehrerin die Kinder nun auf die Moderatorenkarten, die vor der Stunde unter den Tischen fixiert worden waren, zu entfernen und die unterschiedlichen Beispiele für die sprachlichen Mittel, die darauf stehen zu lesen und mit seinem Banknachbarn zu überlegen, zu welchem der drei Stilmittel es passt. Die Schülerinnen und Schüler kommen nacheinander nach vorne zur Tafel und fixieren ihre Beispiele unter den Begriffen. Dabei gab die Lehrkraft Hilfestellung falls sie falschzugeornet werden. Dies erfolgt im Lehrer-Schüler-Gespräch, wodurch die Atmosphäre aufgelockert wird und Bewegung in den Raum kommt. Am Ende dieser Phase vergleichen noch einmal alle gemeinsam was zusammengetragen wurde. So kann gewährleistet werden, dass nach einer Unruhe, durch das nach Vornekommen der Kinder wieder Ruhe einzieht und alle sich das Tafelbild verinnerlichen. Zur zweiten Übungsphase bittet die Lehrperson wieder zwei Schüler das nächste Arbeitsblatt auszuteilen und einen weiteren die Aufgabenstellung vorzulesen. In diesem Abschnitt sollen die Kinder das bisher gelernte anwenden und auch im Gedicht sprachliche Mittel herausfiltern. Durch die Zuordnung in die Tabelle können die Kinder nicht nur das Stilmittel selbst erkennen, sondern auch seine eigentliche Bedeutung erfassen. Damit findet ein Anstieg der Leistungsanforderung statt und nach der Aktivierungsphase zuvor, kann jetzt intensiv und konzentriert gearbeitet werden. Nach der Auswertung der Tabelle und dem Vergleichen der Lösungen, wiederholt die Lehrkraft die neu gelernten Begriffe und ihre Bedeutung für das Arbeiten mit Gedichten. Dazu ergänzt sie die sprachlichen Bilder auch auf dem Plakat, welches später alle Elemente der Unterrichteinheit überblicksartig zusammenfassen soll. Für die Förderung der Kreativität erteilt die Lehrperson noch eine Hausaufgabe in der die Schülerinnen und Schüler selbst kreativ werden und drei verschiedene sprachliche Bilder malen sollen. Dies ist nicht nur einen Rückbezug zum Stundeneinstieg, sondern verdeutlicht auch die Zusammenhänge zwischen Bild und Text nochmals. Außerdem fördert diese Methode die Kreativität der Kinder. Zum Schluss verabschiedet die Lehrerin die Schülerinnen und Schüler.

[...]

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Umgang mit Lyrik. Sprachliche Bilder in Gedichten (Deutsch 6. Klasse)
Hochschule
Universität Rostock  (Philosophische Fakultät)
Veranstaltung
Sozial-Praktische Übung
Note
2,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
21
Katalognummer
V339410
ISBN (eBook)
9783668325722
ISBN (Buch)
9783668325739
Dateigröße
518 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
umgang, lyrik, sprachliche, bilder, gedichten, deutsch, klasse
Arbeit zitieren
Nadine Langer (Autor:in), 2016, Umgang mit Lyrik. Sprachliche Bilder in Gedichten (Deutsch 6. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339410

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