Verdienen Ärzte, was sie verdienen? Der Zusammenhang von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz


Essay, 2011

24 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

Einleitung

1 DefinitionderHypothese

2 Auswertung des Fragebogens
2.1 Zielgruppe
2.2 Organisation der Zusammenarbeit auf den jeweiligen Stationen
2.3 Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten innerhalb und außerhalb der Visiten/Besprechungen
2.4 Bedeutung der Arbeit für den Einzelnen
2.5 Individuelle Definition der Zufriedenheit am Arbeitsplatz
2.6 Zufriedenheit in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Stationsärzten
2.7 Änderungsvorschläge der Befragten

3 Fazit

Zusammenfassung

Ziel der folgenden wissenschaftlichen Arbeit war es herauszufinden, ob Stationsärzte durch die geregelte und ausreichende Zusammenarbeit mit den Stationsphysiotherapeuten einen positiven Einfluss auf deren Zufrie­denheit am Arbeitsplatz haben. Zur Beantwortung der Frage „Verdienen Ärzte, was sie verdienen?“ wurde demnach folgende Hypothese aufge­stellt:

„Wenn eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Stationsärzten und Stationsphysiotherapeuten gewährleistet ist, dann wird die Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten am Arbeitsplatz positiv beeinflusst.“ Zur Umsetzung diente ein Fragebogen, welcher von 16 Stationsphysiothera­peuten der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik beantwortet wurde.

Es stellte sich heraus, dass die Zufriedenheit der befragten Stationsphy­siotherapeuten „gut“ und „sehr gut“ ist, aber trotz allem weiterer Änderungen bedarf, um eine effektive und problembezogene Behandlung des Patienten zu ermöglichen. Fazit ist, dass die Stationsärzte positiv zur Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten der Unfallklinik beitrage.

Einleitung

In der folgenden wissenschaftlichen Arbeit soll die Frage: „Verdienen Ärzte, was sie verdienen.“ geklärt werden.

Zunächst folgt ein Überblick über die Situation und den Stellenwert der Ärzte in der heutigen Zeit:

„Ich bin kein Weltverbesserer [...] Ich [...] tue meine Pflicht bis zum Rand, bis dorthin, wo es fast zuviel wird. Schlecht bezahlt, bin ich doch freigiebig und hilfsbereit gegenüber der Armen [...] Re­zepte schreiben ist leicht, aber im übrigen sich mit den Leuten ver­ständigen ist schwer [...] So sind die Leute in meiner Gegend. Im­mer das unmögliche vom Arzt verlangen. Den alten Glauben haben sie verloren; [...] aber der Arzt soll alles leisten mit seiner zarten chirurgischen Hand.“ schreibt Franz Kafka 1917 in „Ein Land- arzt“.[1] (Katzenmeier, Christian & Berdolt, Klaus, Das Bild des Arz­tes im 21. Jahrhundert, 2009, Kapitel: Die jüngere Entwicklung des Arztberufes im Spiegel des Rechts).

Viele Ärzte werden sich auch heute in dem Ausschnitt der fast 100 Jahre alten Erzählung wiedererkennen.

Der Arzt heute muss nicht nur ärztliches Können mit sich bringen, son­dern auch wirtschaftliche und soziale Kompetenzen besitzen. Weiterhin muss er über eine hoch entwickelte Persönlichkeit verfügen, um seiner selbst gewählten Position gerecht zu werden. Der Arzt muss dementspre­chend zwischen der Wirtschaftlichkeit und den Anforderungen des ethi­schen Verhaltens balancieren.[2] ( Katzenmeier, Christian & Bergdolt,

Klaus (2009).Das Bild des Arztes im 21. Jahrhundert, 2009, Kapitel: Das Arztbild der heutigen Hochschulmedizin)

Die eben genannten Anforderungen sind festgelegt im Arztgelöbnis, wel­ches folgendermaßen lautet:

„Bei einer Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.

Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde aus­üben.

Die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit meiner Pati­entinnen und Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.

Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod der Patientin oder des Patienten hinaus wahren.

Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlie­ferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten und bei der Aus­übung meiner ärztlichen Pflichten keinen Unterschied machen we­der nach der Religion, Nationalität, Rasse noch nach Parteizuge­hörigkeit oder sozialer Stellung.

Ich werde jedem Menschenleben von der Empfängnis an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwen­den.

Ich werde meinen Lehrerinnen und Lehrern sowie Kolleginnen und Kollegen die schuldige Achtung erweisen.

Dies alles verspreche ich auf meine Ehre.“[3]

Zudem sind die Anforderungen in gesetzlichen Vorschriften festgelegt, die den Arzt verpflichten, seinen Beruf gewissenhaft auszuüben und dem ihm entgegengebrachten Vertrauen zu entsprechen.[4]

Das Ansehen der Ärzte in der Gesellschaft wird mithilfe des Instituts für Demoskopie Allensbach ermittelt. Schon seit 1966 bis heute ermittelt dieses das Ansehen verschiedener Berufsgruppen: von Ärzten, über Leh­rer, über Rechtsanwälte bis hin zu Spitzensportlern und Buchhändlern. Schon von Anfang an führt der Arzt die Liste unangefochten an. Auch dieses Jahr zählen 82 % der Deutschen den Beruf des Arztes zu dem Be­ruf, vor welchem sie am meisten Achtung besitzen.[5]

Doch hat der Beruf des Arztes dieses Ansehen in der Gesellschaft ver­dient? Ist der Arzt von heute auch der Arzt, wie er vorausgegangen dar­gestellt wurde?

Und am Wichtigsten: Kann der Arzt die Zufriedenheit der Physiothera­peuten wirklich positiv beeinflussen?

1 Definition der Hypothese

Die Fragestellung „Verdienen Ärzte, was sie verdienen?“ soll anhand folgender Hypothese erörtert werden:

„Wenn eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Stationsärzten und Stationsphysiotherapeuten gewährleistet ist, dann wird die Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten am Arbeitsplatz positiv beeinflusst.“

Diese Hypothese begründet sich auf der Annahme, dass eine regelmäßige Zusammenarbeit von Stationsärzten und Stationsphysiotherapeuten eine Voraussetzung für eine bestmögliche Zufriedenheit der Stationsphysio­therapeuten am Arbeitsplatz ist.

„Wenn eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen Stationsärzten und Stationsphysio­therapeuten gewährleistet ist, dann wird die Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeu­ten am Arbeitsplatz positiv beeinflusst.“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1 Kategorisierung der Hypothese und deren Variablen

Der Zusammenhang der unabhängigen Variable und der abhängigen Va­riable ist bei Stationsphysiotherapeuten stärker als bei ambulant arbeiten­den Physiotherapeuten. In der täglichen Arbeit auf der Station benötigen Stationsphysiotherapeuten konkrete Informationen zu dem aktuellen Zu­stand der Patienten direkt von den Stationsärzten, um adäquat auf die akute Situation des Patienten eingehen zu können.

Das Schaubild in Abbildung 1 verdeutlicht, dass Stationsärzte einen di­rekten Einfluss auf die Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten ha­ben. Der direkte Einfluss bezieht sich auf die regelmäßige Zusammenar­beit von Stationsärzten und Stationsphysiotherapeuten innerhalb der Vi­siten und Besprechungen auf den jeweiligen Stationen. Die Verhaltens­weisen der Stationsärzte haben einen indirekten Einfluss auf die Zufrie­denheit der Stationsphysiotherapeuten. Hierbei kommt es darauf an, ob wichtige Informationen zum Patienten auch außerhalb der Visiten und Besprechungen rechtzeitig weitergegeben werden und wie Ärzte auf Nachfragen seitens der Stationsphysiotherapeuten reagieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Abhängigkeit der Zufriedenheit von Stationsphysiotherapeuten in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Stationsärzten6

Doch wie definiert man „Zufriedenheit am Arbeitsplatz“?

Zur Beantwortung dieser Frage dient die folgende Definition:

„Einstellung in Bezug auf das Arbeitsumfeld, die sich aus dem ab­wägenden Vergleich zwischen dem erwarteten Arbeitsumfeld (Soll) und dem tatsächlich wahrgenommenen Arbeitsumfeld (Ist) er­gibt.“7

Speziell für die Stationsphysiotherapeuten bedeutet dies rechtzeitige und ausreichende Weitergabe von Informationen seitens der Ärzte. Außerdem spielt eine kollegiale und interdisziplinäre Zusammenarbeit eine wichtige Rolle in Bezug auf die Zufriedenheit der Stationsphysiotherapeuten.

Anhand dieser Definition wurde ein entsprechender Fragebogen entwic­kelt, der nun im folgenden Abschnitt ausgewertet werden soll.

2 Auswertung des Fragebogens

2.1 Zielgruppe

Als Zielgruppe wurden 16 Stationsphysiotherapeuten der Berufsgenos­senschaftlichen Unfallklinik befragt. Hiervon waren 12 Befragte weiblich (75 %) und 4 Befragte männlich (25 %).

Das durchschnittliche Alter der Befragten betrug 37 Jahre, wobei der jüngste Teilnehmer 25 Jahre alt war und der älteste Teilnehmer bereits 54 Jahre zählte.

Tabelle 1 zeigt auf, wie viele Jahre die Befragten in der BG Unfallklinik tätig sind. Hierbei wird zwischen Männern und Frauen unterschieden. Es zeigt sich, dass fast die Hälfte (43,75 %) der Befragten seit 2-4 Jahren in der BG Unfallklinik tätig sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2 Berufsjahre in der Unfallklinik

2.2 Organisation der Zusammenarbeit auf den jeweiligen Sta­tionen

Begonnen wurde mit der Frage, wie viele Visiten pro Woche auf der je­weiligen Station der Befragten stattfinden, an denen die Physiotherapeu­ten teilnehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Wie viele Visiten pro Woche finden auf Ihrer Station statt?

Abbildung 2 zeigt, dass bei allen Befragten regelmäßige Visiten auf der jeweiligen Station stattfinden. Bei 13 Teilnehmern der Befragung finden wöchentlich 1-2 Visiten statt, welches klar die Mehrheit darstellt.

[...]


[1] Katzenmeier, Christian & Bergdolt, Klaus (2009).Das Bild des Arztes im 21. Jahrhun­dert. Berlin:Springer

[2] Katzenmeier, Christian & Bergdolt, Klaus (2009).Das Bild des Arztes im 21. Jahrhun­dert. B erlin:Springer

[3] Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden (2006, 21.Auflage). Band 2. Mannheim: Bi­bliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

[4] Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden (2006, 21. Auflage). Band 2. Mannheim: Bi­bliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

[5] www.isd-allensbach.de. besucht am 27. April 2011

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Verdienen Ärzte, was sie verdienen? Der Zusammenhang von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Hochschule
Hochschule Reutlingen  (ESB Reutlingen)
Veranstaltung
Wissenschaftliches Arbeiten
Autor
Jahr
2011
Seiten
24
Katalognummer
V339707
ISBN (eBook)
9783668295582
ISBN (Buch)
9783668295599
Dateigröße
859 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ärzte, Verdienst, Zufriedenheit, Arbeitsplatz, Therapeuten, Stationsphysiotherapeuten
Arbeit zitieren
Kristin Werth (Autor:in), 2011, Verdienen Ärzte, was sie verdienen? Der Zusammenhang von interdisziplinärer Zusammenarbeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339707

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