Ziel der vorliegenden Arbeit ist die verschärfte Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c KStG gründlich mit jeglichen Details aufzuzeigen, die Intention des Gesetzgebers näher festzustellen und die Kritikpunkte aus der Wirtschaft zu analysieren. Die Vorliegende Arbeit ist in sieben Teile untergliedert und beschäftigt sich im Wesentlichen mit der körperschaftssteuerlichen Sichtweise, weshalb die Vorschriften § 10d EStG und § 10a GewStG zwar parallel neben dem § 8c KStG Anwendung finden, jedoch hier eine nebensächliche Rolle spielen.
Im zweiten Teil der Arbeit werden aus Gründen der Verständlichkeit und Einführung in die Thematik die frühere Gesetzgebung bezüglich des Mantelkaufs mit den Tatbestandsmerkmalen und Rechtsfolgen aufgegriffen. Darauf folgend wird auf den aktuellen Anwendungsbereich eingegangen und die Problematik der missbräuchlichen Nutzung von Verlusten dargestellt. Anschließend werden die ersten vier Sätze des § 8 Abs.1 KStG einzeln mit praxisrelevanten Beispielen erläutert. Im Rahmen dessen werden diese einer näheren Untersuchung hinsichtlich ihrer praktischen Bedeutung und Auswirkung auf Anteilsübertragungen unterzogen. Mitunter wird auch auf die Intentionen des Gesetzgebers eingegangen und untersucht, inwiefern die neuen Regelungen zur Verlustabzugsbeschränkung den Zielsetzungen des Gesetzgebers entsprechen. Der Anwendungsbereich wird vom BMF sehr weit ausgelegt. Das Augenmerk liegt und begrenzt sich jedoch hauptsächlich auf Körperschaften.
Darauf folgend wird im dritten Teil dieser Arbeit umfangreich auf die Rechtsfolgen von Anteilsübertragungen eingegangen. Da die Vorschrift bereits in sich selbst teilweise unkonkret bzw. unstimmig ist, wird hierauf ein besonderer Wert gelegt. Aufbauend auf den Erkenntnissen soll die Wirkungsweise des § 8c KStG bei unmittelbaren bzw. mittelbaren Übertragungen von Anteilen möglichst praxisorientiert dargestellt und verdeutlicht werden. Im vierten Teil erfolgen die Ausnahmeregelungen Konzernklausel und die Stille-Reserven-Klausel mit ihren Auswirkungen auf Übertragungsvorgänge. Diese werden ebenfalls in ihrer Wirkung untersucht und anschließend beurteilt, ob sie in der Praxis tatsächlich als „Erleichterungsvorschriften“ gesehen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 GESETZLICHE GRUNDLAGEN DES § 8C KSTG
- 2.1 Frühere Gesetzgebung
- 2.1.1 Mantelkaufregelung nach § 8 Abs. 4 KStG a.F.
- 2.1.2 Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen des § 8 Abs. 4 KStG a.F.
- 2.2 Unterschiede zwischen § 8 Abs. 4 KStG a.F. und § 8c KSTG
- 2.3 Geltungsbereich
- 2.3.1 Persönlicher Anwendungsbereich
- 2.3.2 Sachlicher Anwendungsbereich
- 2.3.3 Zeitlicher Anwendungsbereich
- 2.4 Verlustabzug
- 2.4.1 Verlustvortrag/Verlustrücktrag nach § 10d EStG
- 2.4.2 Vererblichkeit des Verlustabzugs nach § 10d EStG
- 2.4.3 Missbräuchliche Verlustnutzungen
- 2.5 Tatbestandsvoraussetzungen
- 2.5.1 Schädlicher Beteiligungserwerb
- 2.5.2 Erwerb
- 2.5.3 Fünf-Jahres-Zeitraum
- 2.5.4 Anteilsübertragungsvorgang
- 2.5.5 Vergleichbare Sachverhalte
- 2.5.6 Kapitalerhöhungen
- 2.1 Frühere Gesetzgebung
- 3 RECHTSFOLGEN
- 3.1 Umfang des Verlustuntergangs
- 3.1.1 Quotaler und Vollständiger Verlustuntergang
- 3.1.2 Prüfschema
- 3.1 Umfang des Verlustuntergangs
- 4 AUSNAHMETATBESTÄNDE
- 4.1 Konzernklausel
- 4.1.1 Anwendung vor dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom 13.05.2015
- 4.1.2 Anwendung nach dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom 13.05.2015
- 4.2 Stille-Reserven-Klausel
- 4.1 Konzernklausel
- 5 VERFASSUNGSMÄBIGKEIT DES § 8C KSTG
- 5.1 Verfassungsrechtliche Sicht
- 5.2 Notwendigkeit einer Lösung
- 6 GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN
- 6.1 Verlustnutzungsstrategien
- 6.1.1 Rechtzeitige Aufdeckung stille Reserven
- 6.1.2 Sale-and-lease-back
- 6.1.3 Verlagerung von Aufwand- und Ertragspotenzial
- 6.1.4 Forderungsverzicht mit Besserungsschein
- 6.2 Anwendungsempfehlung
- 6.1 Verlustnutzungsstrategien
- 7 ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Verlustabzug bei Körperschaften nach § 8c KStG. Sie untersucht die praxisrelevanten Aspekte dieser Regelung, insbesondere die Tatbestandsvoraussetzungen, Rechtsfolgen und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Arbeit soll einen umfassenden Überblick über die Thematik bieten und die Anwendung des § 8c KStG in der Praxis verdeutlichen.
- Schädlicher Beteiligungserwerb
- Verlustuntergang
- Ausnahmebestimmungen
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Verfassungsrechtliche Beurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel führt in die Problematik des Verlustabzugs bei Körperschaften ein und erläutert die Relevanz des § 8c KStG. Es skizziert den Gang der Untersuchung und die Ziele der Arbeit.
- Kapitel 2: Gesetzliche Grundlagen des § 8c KStG
Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des § 8c KStG. Es analysiert die historische Entwicklung der Regelung und stellt die Unterschiede zum früheren § 8 Abs. 4 KStG a.F. heraus. Darüber hinaus werden der Geltungsbereich, die Tatbestandsvoraussetzungen und die Rechtsfolgen des § 8c KStG im Detail betrachtet.
- Kapitel 3: Rechtsfolgen
Kapitel 3 fokussiert auf die Rechtsfolgen eines schädlichen Beteiligungserwerbs im Sinne des § 8c KStG. Es erläutert die verschiedenen Arten des Verlustuntergangs und stellt ein Prüfschema für die Anwendung des § 8c KStG vor.
- Kapitel 4: Ausnahmebestimmungen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Ausnahmetatbeständen des § 8c KStG, insbesondere der Konzernklausel und der Stille-Reserven-Klausel. Es analysiert die Anwendung dieser Klauseln in der Praxis und zeigt die Besonderheiten auf.
- Kapitel 5: Verfassungsmäßigkeit des § 8c KStG
Kapitel 5 untersucht die Verfassungsmäßigkeit des § 8c KStG aus verfassungsrechtlicher Sicht. Es analysiert die Notwendigkeit einer Lösung für die Problematik des Verlustabzugs bei Körperschaften und stellt die Argumente für und gegen die Regelung dar.
- Kapitel 6: Gestaltungsmöglichkeiten
Das Kapitel beleuchtet Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung oder Minimierung der Auswirkungen des § 8c KStG. Es stellt verschiedene Strategien zur Verlustnutzung und -vermeidung vor und gibt Anwendungsempfehlungen.
- Kapitel 7: Zusammenfassung
In der Zusammenfassung werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und die Ergebnisse der Untersuchung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen des Verlustabzugs bei Körperschaften, insbesondere dem § 8c KStG. Im Mittelpunkt stehen die Tatbestandsmerkmale des schädlichen Beteiligungserwerbs, die Rechtsfolgen des Verlustuntergangs, die Gestaltungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Auswirkungen des § 8c KStG und die verfassungsrechtliche Beurteilung der Regelung. Weitere relevante Themenbereiche sind die Konzernklausel, die Stille-Reserven-Klausel und die Anwendung des § 8c KStG in der Praxis.
- Arbeit zitieren
- Ömür Altunbey (Autor:in), 2016, Verlustabzug bei Körperschaften. Praxisrelevante Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339789