Welche ideologische und politische Linie das Imperium gegenüber dem Sacerdotium einschlug, wird in der nachfolgenden Arbeit, die die Relation der weltlichen und geistigen Macht im Zeitraum von 1152 und 1159 behandelt, in den Fokus genommen werden. Der Schwerpunkt wird vor allem auf den Einflussfaktoren liegen, die eine Kooperation, aber auch den Konflikt zwischen den Parteien provozierten, wobei die Legitimität des Handlungsspielraumes aus verschiedenen Perspektiven und Domänen betrachtet werden soll.
Um den Rahmen nicht zu sprengen und eine präzise Analyse der Handlungsmotivik zu ermöglichen, wird im Folgenden lediglich die Phase von der Königswahl Barbarossas bis zum Tod Hadrians IV. untersucht werden. Ausgehend vom Konstanzer Vertrag wird die Entwicklung der politischen Akklimatisierung und Distanzierung anhand singulärer Stationen präzise nachgezeichnet, sodass die Weichen des späteren Antagonismus adäquat beurteilt werden können.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Forschungen um den honor imperii, müssen die Spannungsfelder dabei ebenso von der Warte divergierender Ideologeme aus analysiert werden und in einen konkreten Zusammenhang mit dem Schwerpunkt der bisherigen Untersuchungen, die die Motivik des Staufers unter der Lupe reiner machiavellistischer Machtinteressen analysierten, zu stellen. En Passant ist es ebenso bedeutsam, „ob sich nicht innerhalb einer einzigen Regierung aufgrund der sich veränderten Zeitlage auch die Kaiseridee gewandelt hat.“
Um eben diesen ideologischen Nährboden des Sukzessors Friedrich I. gegenüber dem sacerdotium auszuloten, ist es folglich notwendig, zunächst die Prämissen der Königswahl seit Konrad III. zu betrachten, die die spätere Kirchenpolitik einleiteteten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Erbe KONRADS III. und die Königswahl
- Friedrich BARBAROSSA und das Papsttum – Zwischen Kooperation und Konflikt
- Der Konstanzer Vertrag als gemeinsames Fundament
- Die Romfahrt und Begegnung bei Sutri
- Die Kaiserkrönung
- Der Vertrag von Benevent
- Der Eklat von Besançon 1157
- Der Hoftag von Roncaglia und die Regalienpolitik des Kaisers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehung zwischen dem deutschen Kaiser Friedrich I. BARBAROSSA und dem Papsttum im Zeitraum von 1152 bis 1159. Sie beleuchtet die ideologische und politische Linie, die das imperium gegenüber dem sacerdotium einschlug, und analysiert die Faktoren, die sowohl zur Kooperation als auch zum Konflikt zwischen den beiden Mächten führten. Der Fokus liegt dabei auf der Legitimität des jeweiligen Handlungsspielraums aus unterschiedlichen Perspektiven und Domänen. Die Arbeit zeichnet die Entwicklung der politischen Akklimatisierung und Distanzierung nach, ausgehend vom Konstanzer Vertrag bis zum Tod HADRIANS IV.
- Die Herrschaftsgrundlagen und die Spannungsfelder zwischen imperium und sacerdotium
- Die Ideologie des Kaisertums und die politische Linie des imperiums gegenüber dem sacerdotium
- Die Legitimität des jeweiligen Handlungsspielraums aus verschiedenen Perspektiven und Domänen
- Die Entwicklung der politischen Akklimatisierung und Distanzierung zwischen Kaiser und Papst
- Der Einfluss von divergierenden Ideologemen auf die Spannungsfelder zwischen imperium und sacerdotium
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Erbe KONRADS III. und die Königswahl Friedrichs I. BARBAROSSAS. Es analysiert die Spannungsfelder, die KONRAD III. seinem Nachfolger hinterließ, insbesondere die komplizierten Beziehungen zum Papsttum und die internalen Konflikte im Reich. Das zweite Kapitel widmet sich den Beziehungen zwischen BARBAROSSA und dem Papsttum, beginnend mit dem Konstanzer Vertrag als Basis für die Kooperation und die verschiedenen Begegnungen zwischen Kaiser und Papst. Es untersucht den Verlauf der Ereignisse, die zu einem zunehmenden Konflikt zwischen den beiden Mächten führten, bis hin zum Eklat von Besançon und der Regalienpolitik des Kaisers.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie dem Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht, der Legitimität von Herrschaft, dem Einfluss von Ideologie auf politische Entscheidungen, dem Konstanzer Vertrag, der Kaiserkrönung, dem Konflikt zwischen Friedrich BARBAROSSA und dem Papsttum sowie der Regalienpolitik des Kaisers.
- Arbeit zitieren
- Markus Hofbauer (Autor:in), 2016, Barbarossa und das Papstum. Zwischen Kooperation und Konflikt (1152 - 1159), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340102