Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, dass Bildung auch im Alter mit Blick auf Begriffe wie lebenslanges Lernen noch ein großer Stellenwert zugeschrieben werden kann. Daran angeschlossen werden Überlegungen die sich damit befassen, dass im Alter ein Großteil des Lebens schon durchlaufen wurde. Alle Hürden im Verlauf des bisherigen Lebens wurden von jedem Menschen auf seine ganz eigene Art bewältigt.
Es erscheint trivial in dieser Arbeit zu Beginn auf den demographischen Wandel in Deutschland hinzuweisen, um den Blick auf die Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen zu richten. Gepaart mit dem subjektiven Empfinden, dass genau diese Altersgruppe durch Seminarangebote im Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaft bisher eher unbeachtet geblieben ist , erscheint es aber dennoch sinnvoll. Bereits im Jahr 2020 werden 24 % der Bevölkerung mindestens 65 Jahre alt sein (im Jahr 2008 = 20 %), 2060 sogar 34 %, während der Anteil der unter Dreißigjährigen beständig sinkt (vgl. Statistisches Bundesamt 2009, S. 14ff). Dieses gegensätzliche Verhältnis zwischen einer alternden Gesellschaft und der geringen Beachtung dieser Zielgruppe im aktuellen Studium sorgte für die thematische Ausrichtung dieser Arbeit.
Schon zu Beginn der Literaturrecherche kam die Frage auf, welche besonderen Merkmale das Leben älterer Menschen gegenüber jüngeren Generationen ausmacht. Auch ohne eingehendes Befassen mit diesem Themenbereich kann man davon ausgehen, dass sich die Altersphase grundlegend von Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter unterscheidet. Schon mit Blick auf die eigene Familie stellt man fest, dass z.B. Großeltern in völlig anderen Rhythmen leben als die Eltern.
Mit den Älteren assoziiert man fast automatisch Schlagworte wie Freizeit oder Freiheit. Genauso aber auch Krankheit, Immobilität oder Verfall. Hier werden schon positive und negative Aspekte des Alters erkennbar. Doch was bedeuten geänderte Lebensumstände im Alter für die Menschen? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Pädagogik, die sich dieser ständig wachsenden möglichen Adressatengruppe gegenübersieht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alter
- Veränderte Lebensbedingungen und Konsequenzen
- Bildung
- Bildung im Alter
- Die Bedeutung der Biografie für die Bildung im Alter
- Biografiearbeit
- Funktionen von Biografiearbeit
- Biografiearbeit als Bildung für Bildung? (Fazit und Kritik)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Biografiearbeit für Bildungsbeteiligung im Alter. Sie untersucht, wie sich veränderte Lebensbedingungen im Alter auf die Bildungsmöglichkeiten von älteren Menschen auswirken und wie Biografiearbeit dazu beitragen kann, die Teilhabe an Bildungsprozessen zu fördern.
- Veränderte Lebensbedingungen im Alter, insbesondere die Entberuflichung und die gewonnene Freizeit
- Die Bedeutung der Biografie für das Lernen und die Bildung im Alter
- Die Rolle der Biografiearbeit in der Förderung von Bildung im Alter
- Potenzial und Grenzen von Biografiearbeit als Bildung für Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die demografische Entwicklung in Deutschland und die Bedeutung der Altersgruppe im Kontext der Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Sie stellt die Frage nach den besonderen Merkmalen des Lebens älterer Menschen und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Pädagogik.
Das Kapitel „Alter" thematisiert die Definition und die Schwierigkeiten, die mit der Abgrenzung dieser Altersgruppe einhergehen. Die Entberuflichung als ein zentrales Merkmal des Alters wird im Fokus des Kapitels behandelt, ebenso die damit verbundenen Veränderungen in den Lebensbedingungen und Konsequenzen für die individuelle Lebensgestaltung.
Das Kapitel „Bildung im Alter“ befasst sich mit der Relevanz von Bildungsprozessen auch im Alter. Es beleuchtet den Wert des lebenslangen Lernens und die besondere Bedeutung der eigenen Biografie für die Bildung im Alter.
Das Kapitel „Biografiearbeit“ erörtert die Funktionen und Möglichkeiten der Biografiearbeit im Kontext der Bildung im Alter. Es geht um die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte und deren Bedeutung für die Gestaltung des weiteren Lebens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Biografiearbeit, Bildung im Alter, lebenslanges Lernen, Entberuflichung, veränderte Lebensbedingungen, Geragogik und Bildungsbeteiligung im Alter.
- Quote paper
- Sandra Kraft (Author), 2012, Bildung im Alter. Biografiearbeit als Bildung für Bildung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340181