Neue Medien und insbesondere das Internet durchdringen in der heutigen Gesellschaft immer mehr Lebensbereiche. In Zeiten von Smartphones ist der Zugang zu den vielfältigen Ressourcen dieses Mediums nicht einmal mehr ortsgebunden. Praktisch kann zu jeder Zeit und an jedem Ort auf die scheinbar endlosen Nutzungsmöglichkeiten zugegriffen werden. Mit Blick auf Wortschöpfungen der Marke Generation@ oder Netkids wird gerade Jugendlichen generell eine große Medienaffinität zugesprochen, da sie quasi automatisch mit einem breiten Medienensemble aufwachsen und vor allem im Hinblick auf das Internet drin sind.
Euphorisch betrachtet kann das Internet als Ort mit unbegrenzten Bildungsmöglichkeiten gesehen werden. An die-ser Stelle gerät der Begriff der informellen Bildung in den Fokus, welcher in dieser Arbeit mit Blick auf das Internet eingehender betrachtet werden soll. Allein die Nutzung des Internets sagt aber noch nichts über die Art der Nutzung aus. Jedes Individuum dürfte sich auf eigenen Pfaden im Netz bewegen, was zu der Frage führt, ob dies im Hinblick auf Online-Bildungsmöglichkeiten nicht auch zu Ungleichheiten führt. Deshalb soll hier folgender Fragestellung nachgegangen werden: Bestehen Ungleichheiten in der Teilhabe Jugendlicher an informellen Bildungsprozessen des Internets und von welchen Faktoren hängen diese ab?
Um sich der Antwort dieser Frage zu nähern, wird zunächst ein Bildungsbegriff dargestellt, welcher als Arbeitsgrundlage gelten soll, um anschließend das Internet als Ort von informeller Bildung zu identifizieren. Danach soll bestätigt werden, dass dieser Ort auch tatsächlich von Jugendlichen so selbstverständlich und ausgiebig genutzt wird, wie es o.g. Begriffe implizieren. Das Forschungsfeld der Digital Inequality wird schließlich herangezogen, um in den letzten Kapiteln dieser Arbeit die differenten Nutzungsweisen des Internets durch Jugendliche darzustellen und von welchen Faktoren diese eventuell abhängen. Heterogene Nutzungsweisen führen schließlich auch zu heterogenen Bildungszugängen im Onlinebereich. Abschließend soll die Bedeutung dieser Ungleichheiten für mögliche pädagogische Unter-stützungsangebote erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bildung
- 2.1. Informelle Bildung
- 2.1.1. Orte informeller Bildung
- 2.1.2. Das Internet als Ort informeller Bildung
- 3. Zugang und Nutzung des Internets durch Jugendliche ...
- 4. Zwischenfazit...
- 5. Digital Inequality (Digitale Ungleichheit)
- 6. Bildungshintergrund und digitale Ungleichheit
- 7. Ungleichheitssensible Angebote ........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Internets als Ort informeller Bildung für Jugendliche. Ziel ist es, die Bedeutung des Internets für Bildungsprozesse außerhalb von formalen Bildungseinrichtungen zu untersuchen und gleichzeitig die Frage nach möglichen Ungleichheiten in der Teilhabe an diesen Prozessen zu stellen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "informelle Bildung"
- Nutzung des Internets durch Jugendliche
- Der Einfluss des Internets auf Bildungsprozesse
- Digitale Ungleichheit und ihre Auswirkungen auf die Teilhabe an informellen Bildungsprozessen
- Möglichkeiten zur Förderung von inklusiven Bildungsangeboten im digitalen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Relevanz des Internets für die heutige Gesellschaft dar. Anschließend wird der Begriff der Bildung definiert und in die Bereiche formale, non-formale und informelle Bildung unterteilt. Im Fokus steht die informelle Bildung, die als selbstorganisierter oder nicht organisierter Bildungsprozess außerhalb von formalen Bildungseinrichtungen definiert wird. Das Internet wird als ein bedeutender Ort informeller Bildung identifiziert.
In den folgenden Kapiteln wird die Nutzung des Internets durch Jugendliche beleuchtet und es wird festgestellt, dass die Internetnutzung in der Jugend stark verbreitet ist. Es wird jedoch auch auf die Gefahr der digitalen Ungleichheit hingewiesen, die zu unterschiedlichen Bildungszugängen im digitalen Raum führt. Die Arbeit untersucht die Ursachen für digitale Ungleichheit und diskutiert die Bedeutung von inklusiven Bildungsangeboten, die allen Jugendlichen gleiche Bildungschancen ermöglichen sollen.
Schlüsselwörter
Informelle Bildung, Internet, Jugendliche, Digital Inequality, Bildungsungleichheit, Inklusion, Online-Bildung, Bildungszugang, Medienkompetenz, pädagogische Unterstützung, Bildungsprozesse.
- Quote paper
- Sandra Kraft (Author), 2012, Das Internet als Ort informeller Bildung für Jugendliche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340182