Durch die Literaturepoche der Romantik kam es zu einem wahrhaften Umsturz des Männlichkeitsbildes um 1800. Das jahrhundertelang bestehende Idealbild des emotionslosen, berufsorientierten Mannes trat stark in den Hintergrund und wurde von vielen Romantikern nahezu vollkommen abgelehnt.
Diese Arbeit befasst sich mit dem Wandel der Männlichkeit vom patriarchalen Hausvater zum sanftmütigen Ehemann, wobei sie sich ausschließlich dem bürgerlichen, maskulinen Geschlecht zuwendet. Große Bedeutung gewinnt hierbei Friedrich Schlegels frühromantischer Roman „Lucinde“. Dieser erschien 1799 und beschreibt unter anderem Schlegels Konzept der romantischen Liebe zwischen Mann und Frau, welches das vorausgegangene Leitbild der Ehe sowie das des Geschlechterdiskurses weitgehend veränderte und umstrukturierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Idealbild des Mannes in der Frühen Neuzeit
- Das Bild des Mannes in der Romantik
- Die Hervorhebung der privaten Seite des Mannes
- Schlegels Vorstellung von „sanfter Männlichkeit“ im Roman Lucinde
- Vergleich und Zusammenfassung beider Männlichkeitsbilder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Veränderungen des Männlichkeitsbildes um 1800, insbesondere im Übergang vom patriarchalen Hausvater zum sanftmütigen Ehemann. Sie konzentriert sich dabei auf die bürgerliche, maskuline Klasse und analysiert Friedrich Schlegels Roman „Lucinde“ als bedeutendes Beispiel für die neuartige Konzeption romantischer Liebe und Geschlechterrollen.
- Wandel des Männlichkeitsbildes im Kontext der Romantik
- Schlegels Roman „Lucinde“ als Ausdruck neuer Geschlechtervorstellungen
- Vergleich des frühneuzeitlichen und des romantischen Männlichkeitsbildes
- Die Bedeutung des Privatlebens und der emotionalen Selbstverwirklichung für den romantischen Mann
- Die Rolle der „sanften Männlichkeit“ in Schlegels Konzept der „romantischen Liebe“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt den Wandel des Männlichkeitsbildes vom 18. Jahrhundert zur Romantik dar und hebt die besondere Bedeutung von Friedrich Schlegels „Lucinde“ hervor.
- Das Idealbild des Mannes in der Frühen Neuzeit: Dieses Kapitel analysiert die traditionellen Geschlechterrollen und das Leitbild der Männlichkeit in der Frühen Neuzeit. Es zeichnet ein Bild des Mannes als emotional zurückhaltenden, berufsorientierten und in der Familie dominanten Hausvaters.
- Das Bild des Mannes in der Romantik: Dieses Kapitel fokussiert auf die Veränderungen in der Definition von Männlichkeit während der Romantik. Die Arbeit zeigt, wie die Romantiker das Gefühlsleben und die private Selbstverwirklichung als wichtige Bestandteile von Männlichkeit hervorhoben.
- Die Hervorhebung der privaten Seite des Mannes: Dieses Kapitel analysiert, wie das bürgerliche Leben des Mannes um 1800 durch das Streben nach innerer Erfüllung im Privatleben geprägt war. Liebe, Ehe und Familie rückten in den Vordergrund.
- Schlegels Vorstellung von „sanfter Männlichkeit“ im Roman Lucinde: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Friedrich Schlegels Roman „Lucinde“ und stellt die Figur des Julius als Ausdruck der „sanften Männlichkeit“ dar. Das Kapitel beleuchtet die idealisierte Darstellung von Liebe, Sexualität und Geschlechterrollen im Roman.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit dem Geschlechterdiskurs der Romantik, dem Wandel des Männlichkeitsbildes, dem Vergleich zwischen frühneuzeitlichem und romantischem Männlichkeitsverständnis, der „sanften Männlichkeit“, der „romantischen Liebe“ und dem Einfluss von Friedrich Schlegels Roman „Lucinde“ auf die Geschlechtervorstellungen der Epoche.
- Quote paper
- Tammy Nisar (Author), 2016, Der Geschlechterdiskurs der Frühromantik in Friedrich Schlegels „Lucinde“. Von patriarchaler Herrschaft zu sanftmütiger Emotionalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340251