Dort, wo überkommene Lebensweisen und Institutionen ihre selbstverständliche Geltung verlieren, findet sich die Ethik und sucht allgemeingültige Aussagen über das Gute und gerechtes Handeln. In Dilemmata und Konflikten wird das, was sonst wie selbstverständlich gilt, in besonderer Weise herausgefordert und geprüft: Ethik und Grenzen eines Menschen zeigen sich im Konflikt. Umgekehrt ist jede ethische Fehlform immer auch konfliktträchtig. Das klassische Mittel der Wahl zur kompetenten Konfliktbearbeitung und -lösung ist die Mediation. Am Anfang dieser Untersuchung steht daher die Frage „Was ist das Gute an Mediation...?“
Was macht die Praxis der Mediation ethisch wert- und gehaltvoll, worin zeigt sich das Gute dort konkret? Der Haltung des Mediators wird in der Mediation eine zentrale Bedeutung zugesprochen – teilweise sogar die Mediation zur Gänze als „Haltung“ aufgefasst. Die Haltung des Mediators begleitet die Medianten durch den gesamten Prozess hindurch bis zur Lösung. Sie ist damit die „Mutter“ aller wesentlichen Anknüpfungspunkte für das Gute und dessen Wirkrichtungen in der Mediation. Die eingangs formulierte Frage ist daher als Zuspitzung vertiefend und präzisierend zu ergänzen: „... und an welcher Haltung des Mediators zeigt es sich in Prozess und Ergebnis?“
Inhaltsverzeichnis
- Ausgangspunkt
- Ziel und Gang der Untersuchung
- Ziel
- Gang
- Grundbegriffe
- Ethik und Moral
- Das Gute
- Zur Definierbarkeit
- Orientierungs- und Haltepunkte für das Gute
- ausgewählte umschreibende Annäherungen an das Gute
- Zum Vorwurf des Relativismus (und kurz zum absolut Guten)
- Mediation
- Haltung als Quelle der Handlung
- Inwieweit ist Mediation in Prozess und Ergebnis für sich genommen bereits ethisch gut?
- Die Haltung des Mediators und das Gute
- Die klassische Haltung des Mediators
- Welcher Rahmen fördert das Gute?
- Welche grundsätzlichen Haltungen fördern diesen Rahmen und das Gute?
- Klientenzentrierung, Allparteilichkeit und das Gute
- Welches weitere Gute zeigt sich an der Haltung der klientenzentrierten Allparteilichkeit?
- Gutes im Prozess
- Gutes im Ergebnis
- Gesamtergebnis und Resumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Ethik und Mediation, insbesondere im Hinblick auf die Haltung des Mediators. Sie untersucht, ob der mediative Prozess an sich bereits ethisch gut ist und wie der Mediator durch seine Haltung den Prozess und das Ergebnis der Mediation so „gut“ und „richtig“ wie möglich gestalten kann.
- Die ethische Dimension von Mediation
- Die Bedeutung der Haltung des Mediators
- Die Förderung des Guten durch die Haltung des Mediators
- Die Rolle der Allparteilichkeit und Klientenzentrierung in der Mediation
- Die Auswirkungen der Haltung des Mediators auf den Prozess und das Ergebnis der Mediation
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt der Arbeit stellt den Ausgangspunkt der Untersuchung dar und führt die zentrale Frage ein: Was ist das Gute an Mediation und an welcher Haltung des Mediators zeigt es sich in Prozess und Ergebnis? Der zweite Abschnitt beleuchtet Ziel und Gang der Untersuchung. Es werden zunächst wichtige Grundbegriffe wie Ethik, Moral und das Gute definiert und erläutert. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Frage, inwieweit Mediation in Prozess und Ergebnis bereits ethisch gut ist. Der vierte und letzte Abschnitt der Arbeit untersucht die Haltung des Mediators im Licht des Guten und stellt verschiedene grundsätzliche Haltungen vor, die das Gute fördern können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Ethik, Moral, das Gute und Mediation. Dabei werden die verschiedenen Haltungen des Mediators und deren Einfluss auf den Prozess und das Ergebnis der Mediation untersucht. Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Konfliktlösung, Allparteilichkeit, Klientenzentrierung und ethischem Handeln.
- Quote paper
- Thomas Stein (Author), 2016, Mediation und Ethik. Was ist das Gute an Mediation und an welcher Haltung des Mediator zeigt es sich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340550