Die Soziologie hat den Körper entdeckt – spätestens durch die Arbeiten von Goffman, Bourdieu und Foucault. Seit 2004 liegt die erste Einführung in die Soziologie des Körpers von Gugutzer vor. Diese Arbeit gibt einen Überblick über wichtige Werke der Körpersoziologie.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagenerklärung: Körpersoziologisches I – Soziologie
- Aufsatz von Schroer Markus (2005a): Zur Soziologie des Körpers.
- Aufsatz von Paula-Irne Villa: Körper.
- Grundlagenerklärung: Körpersoziologisches II - Geschichte
- Lorenz, Maren (2000a): Leibhaftige Vergangenheit…
- Aufsatz von Thomas Alkemeyer (2007): Aufrecht und biegsam. Eine Geschichte des Körperkults.
- Grundlagenerklärung: Körpersoziologisches III - Gender
- Laqueur Thomas (1996): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud.
- Duden Barbara (2008): Frauen-„Körper“: Erfahrung und Diskurs.
- Villa Paula-Irene (2009): Feministische- und Geschlechtertheorien.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text bietet eine Einführung in die Körpersoziologie, indem er verschiedene soziologische Perspektiven auf den Körper beleuchtet. Er untersucht die historische und gesellschaftliche Konstruktion des Körpers, seine Rolle in der Individualisierung und die Wechselwirkung zwischen Körper, Gesellschaft und Individuum.
- Die historische Vernachlässigung des Körpers in der Soziologie
- Der Einfluss des Cartesianischen Denkens auf die Körperwahrnehmung
- Der Körper im Prozess der Individualisierung
- Der Körper als Ausdruck von Identität und Selbstgestaltung
- Der Körper als soziales und kulturelles Konstrukt
Zusammenfassung der Kapitel
Grundlagenerklärung: Körpersoziologisches I – Soziologie: Dieses Kapitel untersucht die bisherige Randständigkeit des Körpers in der Soziologie. Es identifiziert vier Hauptgründe: das Bemühen um Autonomie und Abgrenzung von der Biologie, die Dominanz des cartesianischen Denkens, der Verlust an Bedeutung des Körpers durch den technischen Fortschritt und die Annahme des Körpers als unveränderliche Gegebenheit. Der Kapitel argumentiert, dass eine neue Offenheit gegenüber anderen Disziplinen, die Kritik am Cartesianismus und die unverzichtbare Rolle des Körpers im Individualisierungsprozess zur verstärkten Thematisierung des Körpers in der Soziologie geführt haben.
Aufsatz von Schroer Markus (2005a): Zur Soziologie des Körpers: Schroers Aufsatz befasst sich eingehend mit der Entstehung und Entwicklung der Körpersoziologie. Er analysiert, wie der Körper von der Soziologie lange Zeit vernachlässigt wurde und beleuchtet die Schlüsselfiguren, die zu einer veränderten Perspektive führten. Der Aufsatz erörtert die Bedeutung des Körpers als Handlungsträger und soziales Konstrukt, unter Berücksichtigung von Theorien der Handlungstheorie und der Einflussfaktoren wie Individualisierung und gesellschaftliche Normen.
Aufsatz von Paula-Irne Villa: Körper: Villa differenziert zwischen „Körper“ als Objekt und „Leib“ als subjektivem Erleben. Sie argumentiert, dass soziale Deutungen und individuelles Leben im Umgang mit dem Körper verschränkt sind. Unter Bezugnahme auf Plessner erläutert sie die exzentrische Position des Menschen und die damit verbundene Fähigkeit zur Reflexion über den eigenen Körper. Der Aufsatz hebt die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung von Körper und Leib hervor, die sowohl die instrumentelle Nutzung als auch das unmittelbare Erleben berücksichtigt. Er zeigt, wie die Soziologie, obwohl oft implizit, immer auch den Körper thematisiert hat – beispielsweise in der Medizinsoziologie und Geschlechterforschung.
Schlüsselwörter
Körpersoziologie, Körper, Leib, Individualisierung, Gesellschaft, soziales Konstrukt, Cartesianisches Denken, Handlungstheorie, Gender, Identität, Selbstgestaltung, Kontrolle, Fremdbestimmung, Moderne.
Häufig gestellte Fragen zum Text: Körpersoziologie
Was ist der Inhalt des Textes?
Der Text bietet eine umfassende Einführung in die Körpersoziologie. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener soziologischer Perspektiven auf den Körper, seiner historischen und gesellschaftlichen Konstruktion, seiner Rolle in der Individualisierung und der Wechselwirkung zwischen Körper, Gesellschaft und Individuum.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in drei Hauptabschnitte: "Körpersoziologisches I – Soziologie", "Körpersoziologisches II – Geschichte" und "Körpersoziologisches III – Gender". Jeder Abschnitt beinhaltet mehrere Aufsätze oder Textauszüge verschiedener Autoren, die unterschiedliche Aspekte der Körpersoziologie beleuchten.
Welche Themen werden im Kapitel „Körpersoziologisches I – Soziologie“ behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich mit der historischen Randständigkeit des Körpers in der Soziologie und analysiert die Gründe dafür. Es diskutiert den Einfluss des Cartesianischen Denkens, den technischen Fortschritt und die Annahme des Körpers als unveränderliche Gegebenheit. Weiterhin wird die zunehmende Thematisierung des Körpers in der Soziologie im Kontext einer neuen Offenheit gegenüber anderen Disziplinen und der Kritik am Cartesianismus erörtert. Die Zusammenfassungen der Aufsätze von Schroer und Villa werden ebenfalls in diesem Abschnitt behandelt.
Was ist der Schwerpunkt des Aufsatzes von Schroer Markus (2005a)?
Schroers Aufsatz untersucht die Entstehung und Entwicklung der Körpersoziologie. Er analysiert die lange Vernachlässigung des Körpers durch die Soziologie und beleuchtet die Schlüsselfiguren, die zu einer veränderten Perspektive führten. Der Aufsatz erörtert den Körper als Handlungsträger und soziales Konstrukt unter Berücksichtigung von Handlungstheorien und gesellschaftlichen Normen.
Worüber handelt der Aufsatz von Paula-Irne Villa?
Villa differenziert zwischen „Körper“ als Objekt und „Leib“ als subjektivem Erleben. Sie argumentiert für die Verschränkung sozialer Deutungen und individuellen Lebens im Umgang mit dem Körper. Unter Bezug auf Plessner erklärt sie die exzentrische Position des Menschen und die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Der Aufsatz betont eine ganzheitliche Betrachtung von Körper und Leib, die sowohl instrumentelle Nutzung als auch unmittelbares Erleben einschließt und zeigt, wie die Soziologie den Körper, oft implizit, beispielsweise in der Medizinsoziologie und Geschlechterforschung, thematisiert hat.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind: Körpersoziologie, Körper, Leib, Individualisierung, Gesellschaft, soziales Konstrukt, Cartesianisches Denken, Handlungstheorie, Gender, Identität, Selbstgestaltung, Kontrolle, Fremdbestimmung und Moderne.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text bietet eine Einführung in die Körpersoziologie und beleuchtet verschiedene soziologische Perspektiven auf den Körper. Er untersucht die historische und gesellschaftliche Konstruktion des Körpers, seine Rolle in der Individualisierung und die Wechselwirkung zwischen Körper, Gesellschaft und Individuum.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen die historische Vernachlässigung des Körpers in der Soziologie, den Einfluss des Cartesianischen Denkens auf die Körperwahrnehmung, den Körper im Prozess der Individualisierung, den Körper als Ausdruck von Identität und Selbstgestaltung und den Körper als soziales und kulturelles Konstrukt.
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- Verena Fendl (Author), 2016, Körpersoziologie. Ein Überblick über wichtige Werke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340563