Es gibt eine Vielzahl von Einflussfaktoren, welche das äußere Erscheinungsbild und den inneren Zusammenhalt einer Familie mit mehreren Kindern prägen können. Diese ergeben sich besonders aus Faktoren wie Sozialisationsunterschieden, Altersabstand, Geburtsrangplatz, Geschlecht, Interessen oder Persönlichkeit des jeweiligen Kindes. Geschwister sind dabei die ersten Identifikationsfiguren, die zeigen, wovon man sich abgrenzt. Doch wie beeinflussen sich gerade gleichgeschlechtliche Geschwister gegenseitig? Wieso muss eine De-Identifikation zwischen ihnen stattfinden? Und welche Bedeutung kann man dieser Abgrenzung beimessen? Diese und weitere Fragen, die innerhalb der Studienarbeit aufgeworfen werden, sollen im Folgenden beantwortet werden.
Die vorliegende Studienarbeit mit dem Thema „De-Identifikation zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern“ setzt sich schwerpunktmäßig mit der Bedeutung und Notwendigkeit geschwisterlicher Abgrenzung auseinander. Im Vorfeld werden im ersten, mit vier Seiten recht kurz gehaltenen Kapitel zunächst allgemein einige Denkanstöße gegeben, weshalb Schwestern und Brüder von Anfang an ein unterschiedliches Identitätsgefühl haben. Nicht zuletzt hängt dies mit der Geschlechtsrollenerziehung zusammen, die in einer Familie mit mehreren Kindern stattfindet.
Dieses als Hinführung dienende Kapitel ist Grundlage für den Schwerpunkt dieser Studienarbeit. Das Hauptaugenmerk wird nun auf die De-Identifikation gelegt. Es werden sowohl die Notwendigkeit von Abgrenzung zwischen den gleichgeschlechtlichen Geschwistern thematisiert als auch die damit einhergehenden Risikofaktoren. In diesem Zusammenhang steht die Frage im Mittelpunkt, in wie weit sich die De-Identifikation zwischen dem gleichgeschlechtlichen Geschwisterpaar auf die Geschwisterbeziehung und die jeweilige Persönlichkeitsentwicklung auswirkt. Welche positiven und welche negativen Aspekte sind zu verzeichnen?
Um das Thema dieser Arbeit tiefgehend und signifikant bearbeiten zu können, soll sich das Hauptaugenmerk auf gleichgeschlechtliche Geschwisterpaare – also auf Brüder oder Schwestern – beschränken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Über Geschwister des gleichen Geschlechts
- Das geschlechtsspezifische Identitätsgefühl
- Schwestern - Abgrenzung und Nähe
- Brüder - Rivalität und heimliche Sehnsucht
- Die Bedeutung der primären Sozialisation
- Das geschlechtsspezifische Identitätsgefühl
- De-Identifikation zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern
- Exkurs: Identifikation und Identifikationsmuster
- Über den Ursprung destruktiver Gefühle
- Abgrenzungsprozesse
- Kritische Betrachtung von Rollenzuschreibungen
- Auswirkung der Abgrenzung auf die Geschwister
- Bedeutung der De-Identifikation zwischen Schwestern
- Bedeutung der De-Identifikation zwischen Brüdern
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Bedeutung und Notwendigkeit der De-Identifikation zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern. Sie untersucht, wie die Geschlechtsrollenerziehung und die primäre Sozialisation das Identitätsgefühl von Brüdern und Schwestern prägen. Im Zentrum steht die Frage, welche Prozesse der Abgrenzung zwischen Geschwistern stattfinden und wie diese die Beziehungen und die Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen.
- Das geschlechtsspezifische Identitätsgefühl von Geschwistern
- Die Rolle der primären Sozialisation bei der Identitätsentwicklung
- De-Identifikation als Prozess der Abgrenzung zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern
- Die Auswirkungen von De-Identifikation auf die Geschwisterbeziehung und die Persönlichkeitsentwicklung
- Positive und negative Aspekte von De-Identifikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet das Phänomen der Andersartigkeit zwischen Geschwistern am Beispiel von Elliott und Theodore Roosevelt und führt in die Thematik der De-Identifikation ein.
Das Kapitel "Über Geschwister des gleichen Geschlechts" untersucht das geschlechtsspezifische Identitätsgefühl von Schwestern und Brüdern. Dabei wird die Rolle der Geschlechtsrollenerziehung und der primären Sozialisation hervorgehoben.
Das Kapitel "De-Identifikation zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern" analysiert die Notwendigkeit von Abgrenzungsprozessen und betrachtet die Entstehung destruktiver Gefühle. Es untersucht die Auswirkungen von Abgrenzung auf die Geschwisterbeziehung und die Persönlichkeitsentwicklung, wobei sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
De-Identifikation, Geschwisterbeziehung, Geschlechtsrollenerziehung, primäre Sozialisation, Identitätsentwicklung, Abgrenzungsprozesse, Persönlichkeitsentwicklung, Brüder, Schwestern.
- Arbeit zitieren
- Sandy Thiel (Autor:in), 2011, De-Identifikation zwischen gleichgeschlechtlichen Geschwistern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340581