Parallel zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989/1990 kam es zu einem Umbruch in der politikwissenschaftlichen Debatte der Internationalen Beziehung: Ereignisse und Entwicklungen der Weltpolitik, die bislang durch Grundannahmen rationalistischer Theorien, wie dem Realismus und dem Liberalismus oder Institutionalismus erklärt werden konnten, brauchten nun einen völlig neuen Ansatz. Vor allem in Bezug auf den Prozess der EU-Osterweiterung erwiesen sich die rationalistischen Theorien als nicht vollkommen erklärungsfähig.
Forschungsgegenstand dieser Hausarbeit soll daher die Osterweiterung der Europäischen Union im Jahre 2004 sein, wobei der Konstruktivismus als Analysewerkzeug dienen soll. Hierfür soll am Anfang auf den konstruktivistische Ansatz eingegangen und die Grundannahmen Alexander Wendts als Hauptvertreter des Staatskonstruktivismus angerissen werden. Davon ausgehend soll eine Vorstellung der Rolle von Normen und Werten innerhalb der Europäischen Union erfolgen. Im Rahmen dessen soll auch auf die sogenannten Kopenhagener Kriterien eingegangen werden. Anschließend soll der EU-Osterweiterungsprozess beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Der Konstruktivismus
- Analyse der EU-Osterweiterung 2004 aus Sicht des Konstruktivismus
- Beweggründe der mittel- und osteuropäischen Länder für einen Beitritt in die EU
- Beweggründe der EU-15 für eine Osterweiterung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Osterweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 aus konstruktivistischer Perspektive. Ziel ist es, die Rolle von Normen und Werten im Erweiterungsprozess zu verstehen und zu erklären, wie diese die Entscheidungen der beteiligten Akteure beeinflusst haben.
- Die Bedeutung des Konstruktivismus in der Analyse internationaler Beziehungen
- Die Rolle von Normen und Werten in der Europäischen Union
- Die Beweggründe der mittel- und osteuropäischen Länder für einen EU-Beitritt
- Die Beweggründe der EU-15 für eine Osterweiterung
- Die Auswirkungen der Osterweiterung auf die Europäische Union
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und erläutert den Hintergrund der EU-Osterweiterung 2004. Im zweiten Kapitel wird der konstruktivistische Ansatz in den Internationalen Beziehungen vorgestellt. Der Fokus liegt auf den Grundannahmen des Konstruktivismus und der Bedeutung von Normen und Werten für das Handeln von Akteuren. Das dritte Kapitel untersucht die EU-Osterweiterung 2004 aus konstruktivistischer Perspektive. Es werden die Beweggründe der mittel- und osteuropäischen Länder für einen EU-Beitritt und die Beweggründe der EU-15 für eine Osterweiterung analysiert.
Schlüsselwörter
EU-Osterweiterung, Konstruktivismus, Normen, Werte, Kopenhagener Kriterien, mittel- und osteuropäische Länder, EU-15, internationale Beziehungen.
- Quote paper
- Fatma Khanjar (Author), 2015, Die Osterweiterung der Europäischen Union 2004. Ein konstruktivistischer Erklärungsversuch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340692