In der Arbeit sollen drei verschiedene Grammatiken aus unterschiedlichen Jahrhunderten hinsichtlich ihrer Klassifikation der Wortarten beziehungsweise ihrer Wortartensysteme gegenübergestellt werden. Die Kriterienzuordnung orientiert sich an einem Artikel „Kriterien für die Definition von Wortarten“ von Knobloch und Schaeder.
Anhand der „Neuhochdeutschen Grammatik“ von Friedrich Blatz von 1895 als Stellvertreter des neunzehnten Jahrhunderts, der Duden „Grammatik der deutschen Gegenwartssprache“ von 1959 als Vertreter des zwanzigsten Jahrhunderts und der Duden „Die Grammatik“ von 2006 als Vertreter des einundzwanzigsten Jahrhunderts wird ein Vergleich angestellt, der die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellt und einzelne Probleme der Wortartenklassifizierung hervorbringt.
Zunächst wird die Grammatik von Friedrich Blatz beschrieben und kommentiert. Im zweiten Schritt sollen dann die Blatz Grammatik und die Duden Grammatik von 1959 miteinander verglichen werden. Als letztes schließlich wird die Entwicklung von dem in der Blatz Grammatik beschriebenen Wortartsystem zur Sichtweise der deutschen Einheitsgrammatik von 2006 gezeigt. In einem Schluss können schließlich nochmals die wichtigsten Unterscheidungen nachgelesen werden und es wird ein allgemeines Fazit des Vergleichs der drei Grammatiken untereinander gezogen.
So wie in vielen anderen Sprachen, wie zum Beispiel im Französischen, Englischen oder Spanischen, wird auch im Deutschen schon seit Jahrhunderten von Linguisten und ihren „forschenden Vorgängern“, beispielsweise Platon, Aristoteles und vielen mehr, versucht, ein angemessenes Wortartsystem zu finden. Dieses Wortartsystem soll die Sprache entweder schulgrammatisch beschreiben, sie für das Erlernen der deutschen Sprache als Fremdsprache gliedern, Grundlage einer linguistischen Theorie bilden, oder einen von vielen weiteren Zwecken erfüllen. Jedoch sind in den als universell anerkannten Grammatiken einer Generation auch die unterschiedlichen Wortartsysteme genauso unterschiedlich wie die aufgelisteten Zwecke einer Wortartklassifizierung. Jedes Jahrhundert unterscheidet sich in mindestens einem Punkt seiner Universalgrammatik des Deutschen von seinem Vorgänger. Dieser Umstand zeigt, dass Sprache nicht festgelegt ist sondern in sich beweglich. Es findet eine Entwicklung statt, die sich durch ständige Reflektion bestehender Theorien auszeichnet und sich auch darin begründet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HAUPTTEIL
- NEUHOCHDEUTSCHE GRAMMATIK (F. BLATZ)
- Einordnung des Wortartsystems und Zweck der Klassifizierung.
- Allgemeiner Aufbau und Klassifizierungskriterien.
- VERGLEICH NEUHOCHDEUTSCHE GRAMMATIK (F. BLATZ) UND DUDEN (1959)
- Einordnung des Wortartensystems und Zweck der Klassifizierung.
- Allgemeiner Aufbau und Klassifizierungskriterien.
- VERGLEICH DER NEUHOCHDEUTSCHEN GRAMMATIK (F. BLATZ) ZU DUDENGRAMMATIK 2006
- Einordnung des Wortartsystems und Zweck der Klassifizierung.
- Allgemeiner Aufbau und Klassifizierungskriterien.
- NEUHOCHDEUTSCHE GRAMMATIK (F. BLATZ)
- SCHLUSS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von Wortartsystemen im Deutschen über die Jahrhunderte. Sie analysiert und vergleicht drei verschiedene Grammatiken - die „Neuhochdeutsche Grammatik“ von Friedrich Blatz (1895), die „Grammatik der deutschen Gegenwartssprache“ aus dem Duden (1959) und die „Die Grammatik“ des Dudens (2006) - um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in ihren Wortartenklassifikationen aufzuzeigen. Das Ziel ist es, die Kriterien der Wortartendefinitionen in den jeweiligen Grammatiken zu untersuchen und die Veränderungen im Laufe der Zeit darzustellen.
- Untersuchung von Kriterien für die Definition von Wortarten in unterschiedlichen Grammatiken
- Vergleich von Wortartsystemen im 19., 20. und 21. Jahrhundert
- Analyse der Entwicklung des Wortartsystems im Deutschen
- Beurteilung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in den Grammatiken
- Hervorhebung von Problemen in der Wortartenklassifizierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die Bedeutung der Wortartenklassifizierung für verschiedene Zwecke dar und beleuchtet die Entwicklung von Wortartsystemen im Deutschen. Die Arbeit fokussiert auf drei Grammatiken aus unterschiedlichen Jahrhunderten, die im Detail analysiert werden.
- Neuhochdeutsche Grammatik (F. Blatz): Die Arbeit analysiert die „Neuhochdeutsche Grammatik“ von Friedrich Blatz aus dem Jahr 1895. Es werden die Einordnung des Wortartsystems, der Zweck der Klassifizierung sowie der Aufbau und die verwendeten Kriterien der Klassifizierung beschrieben.
- Vergleich Neuhochdeutsche Grammatik (F. Blatz) und Duden (1959): Dieser Abschnitt vergleicht die Blatz-Grammatik mit der „Grammatik der deutschen Gegenwartssprache“ von 1959 und untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Einordnung des Wortartsystems, dem Zweck der Klassifizierung und dem Aufbau der beiden Grammatiken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Wortartenklassifizierung im Deutschen, wobei die Schwerpunkte auf den Grammatiken von Blatz (1895), dem Duden (1959 und 2006) liegen. Die Analyse konzentriert sich auf die Untersuchung von Klassifizierungskriterien, die Entwicklung von Wortartsystemen über die Jahrhunderte und die Unterschiede in der Einordnung und Definition von Wortarten.
- Arbeit zitieren
- Julia Heid (Autor:in), 2014, Wortartsysteme und ihre Klassifizierung. Drei Grammatiken aus dem 19. bis 21. Jahrhundert im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340743