Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Hauptfiguren der Erzählung „Die Akten des Vogelsangs“ von Wilhelm Raabe aus dem Jahr 1896. Ziel ist es, Züge von Freuds Psychoanalyse und deren Ablegern, wie die Selbst-Psychologie, in der Erzählung aufzudecken. Die Schwierigkeit und zugleich das Interessante an diesem Versuch ist, dass die Psychoanalyse zum Zeitpunkt der Niederschrift und Veröffentlichung der „Akten“ noch vollkommen unbekannt war, so dass Raabe nicht darauf zurückgreifen konnte.
Besondere Aufmerksamkeit widmet diese Arbeit der Narzißmustheorie. Ich werde nachweisen, dass zwei der drei Hauptcharaktere Narzißten sind, wenn auch in unter-schiedlicher Gestalt und dass dies eben die Quelle ihres Unglücks ist, weil sie einander unzugänglich sind. Hierbei beziehe ich mich auf Theorien von Freud, Kohut, Balint, Kernberg und Grunberg, zusammengefasst von Hans-Rudolf und Peter Schärer. Ebenso beziehe ich mich auf Sahlbergs „Selbsterschaffung des Genies“ und den Kommentar zu Freuds „Unbehagen in der Kultur“ von Michael Masanetz. Zunächst wird die Umgebung, in der die Hauptcharaktere aufwachsen, untersucht, danach richtet sich der Fokus auf die einzelnen Figuren und ihre Interaktion.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vogelsang
- Karl Krumhardt
- Helene Trotzendorff
- Velten Andres
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Hauptfiguren der Erzählung „Die Akten des Vogelsangs“ von Wilhelm Raabe im Hinblick auf Freuds Psychoanalyse und deren Ableger. Das Ziel ist es, die in der Erzählung dargestellten Charaktere aus psychoanalytischer Perspektive zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die Narzißmustheorie.
- Einfluss des Ödipuskomplexes auf die Charakterentwicklung
- Analyse der Narzißmustheorie in Bezug auf die Hauptfiguren
- Die Rolle der Mutter-Kind-Beziehung in der Sozialisation der Figuren
- Untersuchung der Auswirkungen von fehlender oder unzureichender Vaterfigur
- Bedeutung der Umgebung und der Nachbarschaft für die Charakterbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Hauptfiguren der Erzählung „Die Akten des Vogelsangs“ von Wilhelm Raabe. Ziel ist es, Züge von Freuds Psychoanalyse und deren Ablegern in der Erzählung aufzudecken. Besondere Aufmerksamkeit widmet diese Arbeit der Narzißmustheorie.
- Vogelsang: Dieses Kapitel untersucht die Umgebung, in der die Hauptcharaktere Karl Krumhardt, Velten Andres und Helene Trotzendorff aufwachsen. Es wird die Bedeutung der Nachbarschaft als soziales Umfeld und das Verhältnis der Figuren zueinander beleuchtet.
- Karl Krumhardt: Dieses Kapitel fokussiert auf Karl Krumhardt als Figur und dessen Entwicklung im Kontext der Narzißmustheorie. Es wird analysiert, wie er durch die Beziehung zu seinem Vater und die Interaktion mit den anderen Figuren beeinflusst wird.
- Helene Trotzendorff: Dieses Kapitel widmet sich Helene Trotzendorff und untersucht ihre Charakterzüge im Lichte der Psychoanalyse. Es wird auf die Rolle der Mutter-Kind-Beziehung und die Auswirkungen der fehlenden Vaterfigur auf ihre Entwicklung eingegangen.
- Velten Andres: Dieses Kapitel analysiert Velten Andres als Figur und dessen Narzißmus. Es werden seine starke Bindung zu seiner Mutter und die Auswirkungen des fehlenden Vaters auf seine Persönlichkeitsentwicklung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Narzißmustheorie, Freuds Psychoanalyse, Ödipuskomplex, Selbst-Psychologie, Sozialisation, Mutter-Kind-Beziehung, Vaterfigur, Umgebung, Nachbarschaft, Wilhelm Raabe, Die Akten des Vogelsangs.
- Arbeit zitieren
- Anna Schenck (Autor:in), 2012, Narzissmus in Wilhelm Raabes "Die Akten des Vogelsang". Eine psychoanalytische Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340919