Der Roman „Unter Gauklern“ ist laut Lichy „[…]eine gelungene Mischung aus leseförderndem Potenzial und Notwendigkeit zur Akkommodation bestehender Verstehensschemata […]“. Damit ist gemeint, dass die besonders adressatengerechten, thematisch-inhaltlichen und sprachlichen Gestaltungsmittel und die angemessene sowie verantwortungsbewusste Verwendung historischer, geschichtsdidaktischer sowie ethisch-moralischer Darstellungsformen das Werk zu einem idealen Zugang für Jugendliche zur mittelalterlichen Lebenswelt machen.
Einschlägige wissenschaftlich-geschichtsdidaktische Foren empfehlen ebenfalls den Einsatz des Romans, beispielsweise auch als Baustein für den Aufbau einer Klassenbibliothek für den Geschichtsunterricht. Da der Roman mit diversen emotional-bildlichen Mitteln und oftmals mit nicht unbedingt realitätsnahen, sondern eher phantastischen Beschreibungen durchzogen ist, wie beispielsweise die Textstelle „Ja, er stand da vor dem Teich und lernte das Lied, mit dem die Frösche lobpreisen.“, erstaunen diese Reverenzen durchaus, da viele Romancharakteristika eher auf fehlende Akkommodation schließen lassen.
Aufgrund dieses Eindrucks geht diese Ausarbeitung daher der Frage nach, ob der Roman „Unter Gauklern“ unter Beachtung historischer Lernansprüche, vor allem auch vor dem Hintergrund der Umgangsweisen mit dem wissenschaftlichen Forschungsstand zu den Spielleuten im Hoch- und Spätmittelalter, lesenswert für Jugendliche ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Inhaltsüberblick über den Roman „Unter Gauklern“
3. Bewertung des Romans unter Nutzung des Kriterienkatalogs nach Reeken
3.1. Analyse der Protagonisten in Hinblick auf Identifikationsmöglichkeiten für den historischen Kontext
3.2. Abgleich des historischen Romangeschehens mit dem wissenschaftlichen Forschungsstand zum Lebenskreis der Spielleute im Hoch- und Spätmittelalter
3.2.1. Klärung des Begriffs „Spielleute“ und Arten von Spielleuten
3.2.2. Raum-zeitliche Dimensionen der Interaktionen der Spielleute
3.2.3. Besitz, Aussehen und Kleidung der Spielleute
3.2.4. Herkunft von Spielleuten und Motive für das Leben als Spielmann
3.2.5. Lebensstil und Einstellung von Spielleuten
3.2.6. Haltung der Gesellschaft gegenüber den Spielleuten
3.3. Beurteilung des Umgangs mit gesellschaftlich relevanten Problemdimensionen im Kontext der dargestellten mittelalterlichen Lebenskreise
3.4. Bewertung der dramaturgischen Gestaltung des Romans in Hinblick auf die jugendliche Leserschaft und Besprechung der Umsetzung formal- geschichtswissenschaftlicher Grundsätze
4. Resümee zur Eignung des Romans für das historische Lernen
5. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Nico Schloß (Autor:in), 2016, „Unter Gauklern“. Ein lesenswerter historischer Jugendroman unter Berücksichtigung des Forschungsstandes zu den Spielleuten im Hoch- und Spätmittelalter?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341228
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