Leseprobe
Raumanalyse Amazonien
Ist die Natur des Amazonas Regenwaldes bedroht?
Geofaktoren
Bevölkerung:
- 22 Millionen Menschen
- Davon 1 Million zu indigenen Völkern gehörend (150 indigene Völker im brasilianischen Teil)
Geologie/Relief:
- Erdöl-/Erdgasreichtum ➔ seit 1970er Jahren Förderung von Erdöl + Erdgas, stark zunehmend
- Besonders fruchtbare Schwarzerde: Terra preta
Klima:
- Feucht-tropisches Tageszeitenklima
- 90% Luftfeuchtigkeit ➔ Niederschlag hoch
- Tagesdurchschnittstemperatur: 26°C bis 28°C
tagsüber 30-40°C, nachts 20-30°C
- Temperaturanstieg ➔ Verdunstung ➔ Wolkenbildung ➔ Niederschlag
- Niederschlag ➔ Wolken ➔ Temperaturabfall durch Wolken (verdecken Sonne)
Naturraum:
- Vegetationsformen: Überschwemmungs-, Berg-, Trocken-, Lianen-, Mangroven-, Sumpfwälder und weitere Wälder, Savannen
- Tiere: 5-10 Millionen – 1,4 Mio. erforscht
➔ 750.000 Insekten, 40.000 Wirbeltiere, 250.000 Pflanzen, 360.000 Mikrobiota und 2.000 Fischarten
- ➔ etwa 1/3 der weltweiten Tier- & Pflanzenarten
- Pflanzen sind Nahrungsgrundlage für Tiere
- Dämmen Pflanzenausbreitung und Vermehrung ein durch Essen
Wirtschaft
- Früher Kautschukanbau, heute Kautschukwälder für Ackerbau / Viehzucht gerodet
- Seit 1970er Jahren Erdöl- & Erdgasförderung
- Heute: neue Erschließung von Vorkommen
- Arbeiter: 99,5% Landwirtschaft, 0,5% Industrie
Wasser:
- 1/5 von allem Süßwassers der Erde
- Amazonas führt Atlantik etwa 100.000-200.000m3 pro Sekunde Wasser zu
Wechselwirkungen
Bevölkerung – Geologie/Relief:
- Bodenschätze ➔ Ansiedlungen von Menschen ➔ diese bauen Bodenschätze ab
A: Ansiedlungen von Menschen durch Industrie und Handel, besonders Manaus, da dort Freihandelszone
- Viele Menschen ziehen in gut erreichbare Regionen (meist Flachland)
Umformungen des Reliefs durch Bau von Siedlungen
A: Ackerbau ➔ Ansiedlung (teilweise staatlich gefördert); Städte/Dörfer veränderten Relief
Bevölkerung – Naturraum:
- Menschen roden Wälder, jagen Tiere (➔ negativ)
Menschen schützen Pflanzen und Tiere, züchten auch teilweise Tiere (➔ positiv)
A: Siedlungsbau ➔ großflächige Rodung; Jagd von z.B. Amazonas-Manati durch Einheimische ➔
Wilderei; allerdings: Schutz von z.B. Seekühen und Meeresschildkröten, teilweise auch Zucht
- Menschen ziehen (auch aus Versorgungsgründen ➔ Essen) in Regionen mit Pflanzen- / Tiervielfalt
A: Pflanzen in Wassernähe ➔ Menschen meist an Flüssen oder Küste ➔ Karte!
Bevölkerung – Wirtschaft:
- Menschen stellen Geld, Arbeiter, Versorgung für Ackerbau und Industrie
Geologie/Relief – Klima:
- Vor Gebirgen in Windrichtung Niederschlag hoch
A: Niederschlag West-Anden hoch, Ost-Anden niedrig, Amazonas-Gebiet durch Bergland von Guayana hoch ➔ Karte
- NS verformt Relief, da Umformung der Berghänge durch z.B. Erdrutsche
A: Jan. 2011 bzw. (Starkregenkarte) Jahreswechsel 2011/12 ➔ Überschwemmungen,
Bergrutsche (Hinweis Karte: nicht Amazonien, da von dort kein Kartenmaterial; Einheit l/m2 ➔ 2 Badewannen, in Deutschland bei Überschwemmungen nur etwa 60)
Geologie/Relief – Naturraum:
- Pflanzen wachsen nur bei hohem Boden-Nährstoffgehalt, geben Nährstoffe an Boden ab A: Schwarzerde „Terra preta“ ➔ sehr nährstoffhaltig, fruchtbar ➔ viele Pflanzen ➔ viele Nährstoffe an Boden zurückgebend
- (Seite 2!) Pflanzen wachsen bevorzugt in flachem Relief ➔ Pflanzenvielfalt, verändern aber Relief / Verhindern Umformung
A: viele Pflanzen durch flaches Relief ➔ kaum Umformung durch exogene (äußere) Kräfte
- Tiere an Relief angepasst: Berge ➔kletter-/flugfähig; Regenwald ➔ Bodentiere, Schlangen, Affen, Vögel, Fische ➔ z.B. Piranha, Amazonasdelfin ➔ Bild
Geologie/Relief – Wirtschaft:
- Fruchtbarer/nährstoffreicher Boden für Landwirtschaft ➔ diese laugt Boden aus
A: Verstärkung dessen durch immer neue Flächenausweisung
- Erzvorkommen ➔ Industrie-Ansiedlung ➔ Erzabbau
A: Verstärkung durch neue Gebiets-Ausweisung / Erschließung von Vorkommen
Geologie/Relief – Wasser:
- Sediment-/Gesteinstransport durch Wasser
A: Bau von Staudämmen ➔ Verringerung Fließgeschwindigkeit ➔ Verringerung Abtragung
- Flüsse passen sich Relief an
A: Amazonas fließt an niedrigster Linie zwischen Brasilianischem Bergland und Bergland von Guayana
- Flüsse verändern Relief
A: floss früher in Richtung Pazifik ➔durch Bildung von Anden entstand ein „See“ (heute Amazonien) ➔ Bildung eines Abflusses zum Atlantik (Durchschneidung des Gebirges)
Klima – Naturraum:
- Pflanzen und Tiere der Temperatur angepasst
A: gleichmäßige Temperatur ➔ viele Tiere könne dort leben
- Tiere und Pflanzen brauchen ausreichend Niederschlag
A: viel NS ➔ viel Tiere & Pflanzen
- Pflanzen geben Feuchtigkeit an Luft ab ➔ hohe Temperaturen ➔ Verdunstung ➔ Wolkenbildung ➔ Niederschlag
Klima – Wirtschaft:
- Saat benötigt ausreichend NS und angemessene Temperatur
A: gleichmäßige Temperaturen und viel NS ➔ viel Ackerbau, selten Kälte-/Dürreperioden
Klima – Wasser:
- Mehr NS ➔ mehr Wasser in Flüssen
A: hoher Niederschlag ➔ Amazonas = wasserreichster Fluss der Erde
- Viel Verdunstung ➔ hohe Niederschlagswahrscheinlichkeit
A: Viel Wasser fließt in Atlantik ➔ warmer Golfstrom ➔ Verdunstung des Wasser ➔ Wind weht Richtung Land ➔ Abregnen am Bergland von Guayana ➔ hoher NS in Amazonien
Naturraum – Wirtschaft:
- Durch Edukte / Produkte der Industrie ➔Umweltbelastung für Tiere / Pflanzen
A: Lecks an Erdölpipelines ➔ Grundwasser-/Bodenverseuchung
- Landwirtschaft ➔ Ansiedlung neuer Pflanzen, Ausrottung einheimischer Pflanzen
A: „Rio de Janeiro Pouteria“ (blühender Baum, früher für Schiffbau/Brennholz verwendet) ➔ durch Überernte und Abholzung ausgestorben; Rodung ➔ Schund von Wald & -vegetation
Naturraum – Wasser:
- Tiere könne nur in Wassernähe überleben
A: am Amazonas große Tiervielfalt
- Pflanzen brauchen Wasser, geben aber auch Feuchtigkeit ab
A: Viel NS ➔ viele Pflanzen können wachsen ➔ hohe Feuchtigkeitsabgabe
Wirtschaft – Wasser:
- Landwirtschaft braucht Wasser (Lebensgrundlage für Pflanzen und Tiere)
A: Landwirtschaft meist wassernah gelegen
- Industrie kann Wasser mit Giftstoffen verschmutzen
A: Lecks an Erdölpipelines ➔ Erdöl gelangt ins Grundwasser
Ergebnis
Zwar:
- Hohe Niederschläge
- Gleichmäßige Temperaturen
- Fruchtbarer Boden
- ➔ Artenvielfalt
Aber:
- Massive landwirtschaftliche Nutzung
- Massive industrielle Nutzung
- ➔ großflächige Rodungen
- ➔ Verunreinigungen des Wassers
- Natur des Amazonas-Regenwaldes ist bedroht!
Quellen
- http://www.gutefrage.net/frage/bodenschaetze-in-amazonien-
- http://www.konstanz.de/umwelt/01064/01083/01085/01092/index.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/Amazonas-Manati
- http://www.projects-abroad.de/projekte/naturschutz/regenwald-projekt-peru/
- http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KU2/KU24/besondere__ereignisse__global/niederschlaege/2012__Starkniederschlaege__Brasilien,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2012_Starkniederschlaege_Brasilien.pdf
- http://de.wikipedia.org/wiki/Relief_(Geologie)
- http://www.planet-wissen.de/natur_technik/wald/amazonien/
- http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/wasserkraft-staudaemme-bedrohen-amazonas-region-a-828363.html
- http://www.umweltlexikon-online.de/RUBenergie/Erdoel.php
- http://www.allgemeinesport.com/ausgestorbene-regenwald-pflanzen.html
[...]
- Arbeit zitieren
- Philipp Hänicke (Autor:in), 2013, Raumanalyse Amazonien. Ist die Natur des Amazonas-Regenwaldes bedroht?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341313
Kostenlos Autor werden
Kommentare