Die elektronische Sprache des Internets verändert den Umgang mit Texten. Das World Wide Web bietet der Literatur noch nie dagewesene Möglichkeiten: Jeder Mensch kann seine Texte in kürzester Zeit für alle Internetnutzer zur Verfügung stellen und sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, beispielsweise über einen Weblog.
Das Übergehen einer zweiten Instanz, zum Beispiel des Lektors, birgt allerdings auch Konsequenzen für die Qualität der publizierten Texte. Ist es wahr, dass heutzutage jeder Text, jedes Gedicht, jeder Gedankensplitter, die im Internet veröffentlicht und für die Allgemeinheit verfügbar gemacht werden, als Literatur gelten? Dieser Frage soll in der vorliegenden Arbeit, mit Blick auf das französische Weblog „L’autofictif“, nachgegangen werden.
Der Begriff der Literatur ist kein geschlossener Begriff und es existiert keine allgemeine Definition. Im Lexikon der Literaturwissenschaft werden zurzeit nicht weniger als sechs verschiedene gebräuchliche Literaturbegriffe unterschieden. Es versteht sich daher, dass diese Arbeit nur ein Näherungsversuch an die Definition der Literatur in Bezug auf das Weblog „L’autofictif“ sein kann.
In meiner Arbeit und bei der Analyse des Weblogs „L‘autofictif“, geschrieben und publiziert von Éric Chevillard, stütze ich meinen Kriterienkatalog auf die im Laufe der Jahrhunderte aufgestellten Kategorien zur Bestimmung von Literatur. Meine Untersuchung orientiert sich somit an den Leitkategorien Schönheit, Fiktionalität und Polyvalenz.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Weblog: „L'autofictif“
- „L'autofictif“ - Literatur im herkömmlichen Sinn? Eine Analyse
- Die Kategorie der Schönheit
- Die Kategorie der Fiktionalität
- Die Kategorie der Polyvalenz
- Zwischenfazit
- „L'autofictif“ - digitale Literatur?
- Die Theorie Simanowskis
- Analyse in Bezug auf das Weblog „L'autofictif“
- „L'autofictif“ - Literatur im herkömmlichen Sinn? Eine Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das französische Weblog „L'autofictif“ von Éric Chevillard auf seine Literarität. Sie befasst sich mit der Frage, ob die im Blog veröffentlichten Texte als Literatur im herkömmlichen Sinn und als digitale Literatur verstanden werden können.
- Definition des Literaturbegriffs anhand der Kategorien Schönheit, Fiktionalität und Polyvalenz
- Analyse des Weblogs „L'autofictif“ im Hinblick auf diese Kriterien
- Einordnung des Weblogs in den Kontext der digitalen Literatur
- Beurteilung der Literarität des Weblogs „L'autofictif“
- Diskussion der Bedeutung des Weblogs für die Entwicklung der Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Frage nach der Literarität von Texten im Internet und führt das Weblog „L'autofictif“ als Untersuchungsgegenstand ein. Sie erläutert die Problematik der Definition von Literatur und die Notwendigkeit, einen Kriterienkatalog für die Analyse zu entwickeln.
Das Weblog: „L'autofictif“
Dieses Kapitel analysiert das Weblog „L'autofictif“ im Hinblick auf seine literarischen Merkmale. Es werden die Kategorien Schönheit, Fiktionalität und Polyvalenz vorgestellt und auf das Weblog angewendet.
Fazit
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Frage nach der Literarität des Weblogs „L'autofictif“. Es diskutiert die Bedeutung der Ergebnisse für die Entwicklung der Literatur im digitalen Raum.
Schlüsselwörter
Literatur, Weblog, Digitale Literatur, L'autofictif, Éric Chevillard, Schönheit, Fiktionalität, Polyvalenz, Theorie Simanowskis, Internet, elektronische Sprache, Text, Kultur, Medien, Medienwandel
- Arbeit zitieren
- Valerie Lehnert (Autor:in), 2014, Ist das Weblog "L’autofictif" Literatur im herkömmlichen Sinn?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341512