Umweltschutz in der Green Economy. Die Zukunft der Wirtschaft?


Hausarbeit, 2015

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Entwicklung des Umweltschutzes
2.1. „Nachhaltige Entwicklung“ und „Nachhaltige Wirtschaft“
2.2. Green Economy

3. Industrieunternehmen: Ziele und Maßnahmen
3.1. Umweltkostenmanagement
3.2. Beispiele für nachhaltige Produktentwicklungen

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Wir befinden uns im Jahr 2100: 10,85 Milliarden Menschen bevölkern die Erde.[1]

Wichtige Rohstoffvorkommen werden teilweise oder vollständig aufgebraucht sein (siehe Abbildung 1).[2] Die Erdölreserven gehen zur Neige, die weltweiten CO2-Emissionen sollen bis 2040 um knapp 35 Prozent weiter ansteigen.[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Rückgang der Reserven

Aufgrund dieser besorgniserregenden Prognosen gewinnt das Thema Umweltschutz vor allem in der Wirtschaft bereits seit mehreren Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung.

Es ist zu klären, inwiefern der Wandel der Wirtschaft zur nachhaltigen Wirtschaft - zur „Green Economy“ - sowohl für Umwelt als auch für die Wirtschaft nützlich ist und in welchem Umfang dieser Wandel vollzogen werden kann und muss, um die gegebenen Ziele, die dauerhafte Erhaltung der Umwelt und ihrer Rohstoffe, zu erreichen. Hierbei wird besonders die Tatkraft der Industrieunternehmen betrachtet. Auch private Haushalte verursachen erhebliche Umweltbelastungen, allerdings werden diese hauptsächlich durch nicht umweltfreundliche Produkte hervorgerufen, wodurch die Ursache wieder auf die produzierenden Unternehmen zurückfällt.[4]

Im Folgenden wird speziell auf die „Umwelt“ als Naturraum und ihren Schutz eingegangen.

2. Entwicklung des Umweltschutzes

Das grundlegende Problem liegt bei der Umwelt selbst. Als öffentliches Gut kann sie von allen Menschen gleichermaßen und parallel genutzt werden und ist kostenlos verfügbar. Hierdurch belasten Nutzer, die selbst nicht zu ihrer Erhaltung beitragen, das System und verringern ebenso die Nutzungsfähigkeit diesen Gutes für alle anderen. Selten betreffen die Folgen die Verursacher, wodurch diesen die Problematik der zahlreichen jedoch begrenzten Ressourcen nicht bewusst wird.[5]

2.1. „Nachhaltige Entwicklung“ und „Nachhaltige Wirtschaft“

Hatte der Mensch ursprünglich im Einklang und als funktionierender Bestandteil des natürlichen Kreislaufs gelebt, so folgten durch die industrielle Revolution eine übermäßige Entnahme von Rohstoffen und eine Überlastung der Natur mit Abfällen.[6]

In Deutschland bekam die Entwicklung des Umweltbewusstseins ihren prägenden Anstoß nach dem zweiten Weltkrieg ab 1945.[7] Nachdem Deutschlands „Wirtschaftswunder“ Einzug gehalten hatte, blieb die Zufriedenheit aus, denn durch die Industrialisierung kam es zu einer erhöhten Luft- und Wasserverschmutzung und zahlreiche Krankheiten und Todesfälle erschütterten das triumphierende Bild des Aufschwungs. Erstmals wurde das Thema auch politisch besprochen (siehe 1961, Willy Brandt) und entwuchs schließlich in den Zeiten der Ölkrise und mit Berichten über den Verlust einer Vielzahl an Ressourcen bis 2100 (siehe Bericht: „Grenzen des Wachstums“, 1972) seiner Rolle als bloßes Modethema.[8]

Durch die anhaltende Verbesserung des Informationsflusses erlangte vor allem die Gesellschaft zu mehr und besseren Informationen und das Interesse für eine gesunde Umwelt wuchs. Jedoch musste es immer wieder durch die vorrangige Beachtung anderer Themen, wie Arbeitslosigkeit und weiterer priorisierter Bedürfnisse, zurückstecken.[9]

1992 unterstrich die Weltumweltkonferenz mit der Definierung der nachhaltigen Entwicklung, zu deren Grundbedingungen der Erhalt der Lebensbedingungen und somit der Erhalt der ökologischen Systeme und eine Sicherung der Ressourcenverfügbarkeit zählten, die weltweite Bedeutsamkeit des Umweltschutzes.[10] Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes wurde zum vorrangigen umweltpolitischen Ziel. Dieser fördert die Erderwärmung, welche zum Schmelzen der Polkappen und folglich zu einem Anstieg des Meeresspiegels, verheerenden Überschwemmungen und dem Verlust ganzer Landstriche führen kann.[11] Zugleich zerstört er die Ozonschicht, welche unseren Planeten umgibt, und uns vor der lebensgefährlichen und krankheitsverursachenden UV-Strahlung schützt. Dabei ist festzulegen, dass die rasche Erderwärmung bewiesenermaßen durch den Menschen verursacht wird (siehe Abbildung 2).[12] [13]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Klimaentwicklung in Deutschland

Der Umweltschutz ist seit 1994 in Deutschland ein Staatsziel und Bestandteil des Grundgesetzes. Zunächst alleine und inzwischen in Zusammenarbeit mit (vorrangig) marktführenden Unternehmen legt der Staat die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen fest, wie Abwasser- und Umweltabgaben, Ökosteuern und Umweltschutzsubventionen.[14]

Mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz im Jahre 1996 trat das Recycling als Maßnahme zur Entlastung der Umwelt als Rohstofflieferant und Aufnahmemedium von Abfällen in den Vordergrund.[15] [16] Durch die anwachsenden Flächen von Mülldeponien für nicht-recycelbare Stoffe, verliert die Erde zunehmend an Nutzungsflächen. Das Grundwasser wird durch herabsickernde Substanzen verschmutzt. Und es gibt nicht genügend Waldflächen für die Umwandlung des schädlichen CO2, das sich so zunehmend in der Atmosphäre ausbreiten wird (siehe Abbildung 3).[17] [18]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Prognose CO2-Emissionen

2.2. Green Economy

In der internationalen Diskussion wird heute der Begriff der „Green Economy“ als neuer Begriff für den Green New Deal geführt und hat neben der Verbesserung der Wirtschaft die gleichzeitige Verringerung des Ressourcenverbrauchs als Ziel.[19]

Die UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, hat den Begriff der „Green Economy“ als Wirtschaftsweise definiert, die „menschliches Wohlbefinden und soziale Gerechtigkeit fördert und gleichzeitig Umweltrisiken und ökologische Knappheiten verringert“.[20] [21] Die „Green Economy“ soll als Bindungsglied zwischen Umweltschutz und Wirtschaft dienen, denn die Umwelt nimmt unmittelbar Einfluss durch ihren geleisteten Input und der Aufnahme des Outputs während der Produktion, Nutzung und schließlich Entsorgung.[22]

Durch den gleichzeitigen ökonomischen, sozialen und ökologischen Ansatz in der „Green Economy“ soll eine dauerhaft vertretbare Lösung gefunden werden.[23] Durch einseitige, stark umweltschutzgeprägte Maßnahmen seitens der Politik durch Anordnungen zum Einsatz von additiver Umweltschutztechnik („End-of-(the)-pipe-Umweltschutztechnik), welche Abgasfilter und Kläranlagen beinhaltete, veränderten sich nicht die Prozesse der Unternehmen und sie hatten vorrangig hohe Kosten zu tragen. So entstand rasch das Vorurteil, „Umweltschutz kostet Geld“.[24]

3. Industrieunternehmen: Ziele und Maßnahmen

Als grundlegende, wie in der Einleitung bereits kurz erwähnte, Verursacher der Umweltschäden lastet der Innovationsdruck besonders auf den Unternehmen. Diese müssen sich, neben politischen Vorgaben und Begrenzungen, auch an das veränderte Umweltbewusstsein ihrer Konsumenten anpassen, um langfristig keine Gewinneinbußen zu verzeichnen.[25]

Umweltschutz wird zum entscheidenden Marketing- und Wettbewerbsfaktor. Dieser verhindert zusätzlich die Monopolbildung vieler Wirtschafts- und Produktbereiche, welche sonst in unvermeidbar überteuerte Preise und eine erhöhte Ressourcennutzung ausarten würde.[26]

[...]


[1] Vgl. United Nations (2013): Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung von 2010 bis 2100 (in Milliarden). Statista. (Zugriff am 13.05.15)

[2] Vgl. PwC (2013): Verbleibende Lebenszeit der weltweiten Reserven ausgewählter Rohstoffe im Jahr 2012 (in Jahren). Statista. (Zugriff am 13.05.15)

[3] Vgl. EIA (2013): Prognose zu den energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen weltweit bis zum Jahr 2040 (in Milliarden Tonnen). Statista. (Zugriff am 13.05.15)

[4] Vgl. Engelfried, Justus (2004): Nachhaltiges Umweltmanagement. S.17 ff.

[5] Vgl. Anderson, David A. (2013): Environmental economics and natural resource management. S.5 ff.

[6] Vgl. Dyckhoff, Harald; Souren, Rainer (2008): Nachhaltige Unternehmensführung. Grundzüge industriellen Umweltmanagements. S.26 ff.

[7] Vgl. Engelfried, Justus (2004): Nachhaltiges Umweltmanagement. S.5

[8] Vgl. ebd.

[9] Vgl. ebd. S.22 ff.

[10] Vgl. ebd. S.13 ff.

[11] Vgl. Dyckhoff, Harald; Souren, Rainer (2008): Nachhaltige Unternehmensführung. Grundzüge industriellen Umweltmanagements. S.37 ff.

[12] Vgl. Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) (2007): Vierter Sachstandsbericht des IPCC/Fourth Assessment Report (AR4) (Zugriff und Download am 18.05.15): S.5

[13] Vgl. Deutscher Wetterdienst (2015): Klima-Pressekonferenz des Deutschen Wetterdienstes am 10. März 2015 in Berlin. Zahlen und Fakten zum Klimawandel in Deutschland. (Zugriff und Download am 20.05.15)

[14] Vgl. Dyckhoff, Harald; Souren, Rainer (2008): Nachhaltige Unternehmensführung. Grundzüge industriellen Umweltmanagements. S.74-75

[15] Vgl. ebd. S.27

[16] Vgl. ebd. S.87 ff.

[17] Vgl. Anderson, David A. (2013): Environmental economics and natural resource management. S.5 ff.

[18] Vgl. EIA (2013): Prognose zu den energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen weltweit bis zum Jahr 2040 (in Milliarden Tonnen). Statista. (Zugriff am 13.05.15)

[19] Vgl. Pirgmaier, Elke/ Gruber, Julia (2012): Zukunftsdossier – Alternative Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepte. S.15 (Zugriff und Download am 14.05.15)

[20] UNEP, United Nations Enviroment Programme (2011): Green Economy. About GEI. What is the “Green Economy“? (Zugriff am 14.05.15) Übersetzung durch Pirgmaier, Elke/ Gruber, Julia (2012): Zukunftsdossier – Alternative Wirtschafts- und Gesellschaftskonzepte. S.15 (Zugriff und Download am 14.05.15)

[21] UNEP, United Nations Enviroment Programme (2011): Green Economy. About GEI. What is the “Green Economy“? (Zugriff am 15.05.15)

[22] Vgl. Dyckhoff, Harald; Souren, Rainer (2008): Nachhaltige Unternehmensführung. Grundzüge industriellen Umweltmanagements. S.3

[23] Vgl. ebd. S.1

[24] Vgl. Engelfried, Justus (2004): Nachhaltiges Umweltmanagement. S.11 ff.

[25] Vgl. Dyckhoff, Harald; Souren, Rainer (2008): Nachhaltige Unternehmensführung. Grundzüge industriellen Umweltmanagements. S.3

[26] Vgl. Anderson, David A. (2013): Environmental economics and natural resource management. S.4 ff.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Umweltschutz in der Green Economy. Die Zukunft der Wirtschaft?
Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Veranstaltung
Einführungskurs
Note
2,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
13
Katalognummer
V341685
ISBN (eBook)
9783668314290
ISBN (Buch)
9783668314306
Dateigröße
990 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Green Economy, Umweltschutz, Wirtschaft, Rohstoffe, Bevölkerung
Arbeit zitieren
Tamara Erdenberger (Autor:in), 2015, Umweltschutz in der Green Economy. Die Zukunft der Wirtschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341685

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