In der Lernpsychologie geht es um den zentralen Begriff des Lernens. Es gibt nach Mietzel (Wege in Psychologie, 1996 S.157) keinen Themenbereich der so viele Untersuchungen zu verzeichnen hat, wie der für den Menschen lebenslang bedeutende Prozess des Lernens. Lernen ist eng mit dem Begriff Verhalten verbunden, muss aber von diesem unterschieden werden. Verhalten hängt klar von Lernprozessen ab, ist aber im Gegensatz zum Lernen beobachtbar.
Während des gesamten Lebens kommt es zur Annahme von Verhalten. Das instrumentelle Lernen erklärt diesen Verhaltensauf- und Abbau mit der Wirkung von nachfolgenden Konsequenzen. Zu diesen Konsequenzen zählt neben drei weiteren die negative Verstärkung, deren Wirkungsweise im dritten Kapitel erläutert wird. Vorab muss noch geklärt werden, was ist das instrumentelle Lernen? Beim instrumentellen Lernen geht es um das zukünftige Verhalten, welches beeinflusst wird, durch Konsequenzen, die durch vergangenes Verhalten hervorgerufen wurden. Verhalten (V) ist dabei Instrument oder Mittel, das eine Konsequenz (K) hervorruft. Durch instrumentelles Lernen entstandenes Verhalten ist situationsabhängig und wird nur unter der Lernsituation ähnlichen Bedingungen gezeigt. Es ist starres und gewohnheitsmäßiges Verhalten.
Inhalt
1 Einleitung: Stellung des instrumentellen Lernens in der Psychologie
2 Die negative Verstärkung: Einordnung, Definition, Begriffe
3 Die Wirkungsweise der negativen Verstärkung
4 Beispiele aus dem Alltag und der Schule
5 Schlusswort
6 Literatur
1 Einleitung: Stellung des instrumentellen Lernens in der Psychologie
Die Psychologie ist eine Wissenschaft bei der es fast unmöglich erscheint, sie klar in Rubriken zu gliedern. Sicher gibt es die theoretische Psychologie, in der von unterschiedlichen Standpunkten ausgehend, Verhalten und Erleben und deren Bedingungen studiert werden, und die angewandte Psychologie, bei der man gewonnene Erkenntnisse nutzt, wie beispielsweise in der Arbeitspsychologie oder im Gesundheitswesen. Die Erstere soll nach verschiedenen Sichtweisen in die biologische, behavioristische, kognitive, psychoanalytische und die humanistische Psychologie unterteilt werden. Sie stehen für Denkansätze und Forschungsmethoden, deren Erkenntnisse sich in der Emotions-, Lern-, Entwicklungs-, Wahrnehmungs-, Gedächtnis-, Gestalt-, Massen- sowie in der Forensischen Psychologie wiederfinden. Zur angewandten Psychologie seien hier noch die Umwelt-, Organisations-, die Pädagogische, Klinische und die Kriminalpsychologie genannt.
In der Lernpsychologie geht es um den zentralen Begriff des Lernens. Es gibt nach Mietzel (Wege in die Psychologie, 1996, S.157) keinen Themenbereich, der so viele Untersuchungen zu verzeichnen hat, wie der für den Menschen lebenslang bedeutende Prozess des Lernens. Lernen ist eng mit dem Begriff Verhalten verbunden, muss aber von diesem unterschieden werden. Verhalten hängt klar von Lernprozessen ab, ist aber im Gegensatz zum Lernen beobachtbar.
Während des gesamten Lebens kommt es zur Annahme von Verhalten. Das instrumentelle Lernen erklärt diesen Verhaltensauf- und Abbau mit der Wirkung von nachfolgenden Konsequenzen. Zu diesen Konsequenzen zählt neben drei weiteren die negative Verstärkung, deren Wirkungsweise im dritten Kapitel erläutert wird.
Vorab muss noch geklärt werden, was das instrumentelle Lernen ist: Beim instrumentellen Lernen geht es um das zukünftige Verhalten, welches durch Konsequenzen, die durch vergangenes Verhalten hervorgerufen wurden, beeinflusst wird. Verhalten (V) ist dabei Instrument oder Mittel, das eine Konsequenz (K) hervorruft. Durch instrumentelles Lernen entstandenes Verhalten ist situationsabhängig und wird nur unter Bedingungen gezeigt, die ähnlich der Lernsituation sind. Es ist starres und gewohnheitsmäßiges Verhalten.
Im nächsten Abschnitt folgt eine Übersicht über das Lernen, eine Standortbestimmung für die negative Verstärkung innerhalb des Lernens, ihre Definition und die Klärung der mit ihr in Verbindung stehenden Begriffe.
2 Die negative Verstärkung: Einordnung, Definition, Begriffe
Das Lernen ist, wie schon angedeutet, als lebenslanger Prozess anzusehen, der in der Psychologie in vier Lernformen unterteilt wird. Die erste ist das Reiz-Reaktions- Lernen, welches durch Reaktionen auf vorausgehende Reize beschrieben wird. Der bekannteste Versuch dazu wurde wahrscheinlich vom Russen Pawlow durchgeführt. Er konnte bei einem Hund einen unbedingten Reflex (Speichelfluss bei der Fütterung) nach einem Lernvorgang (eine Glocke läutete jeweils vor der Fütterung) auch ohne Futtergabe - als konditionierten Reflex - hervorrufen. Hier kam es zu einem Lernvorgang durch eine Reiz-Reaktions-Verknüpfung, der als klassische Konditionierung bezeichnet wird. Als zweite Form sei an dieser Stelle das instrumentelle Lernen erwähnt, auf das weiter unten eingegangen wird.
Die in dieser Aufzählung dritte Form des Lernens setzt sich aus der Begriffsbildung und dem Wissenserwerb zusammen. Sie unterscheidet sich vom mechanischen Lernen insoweit, dass nicht nur einfache assoziative Prozesse erfolgen, sondern höhere Prozesse, wie das Denken und die Einsicht, stattfinden.
Das Handeln und Problemlösen, als vierte Lernform, beschäftigt sich mit den Stadien des Problemlösens, die ein Individuum durchlaufen muss, um ein Ziel zu erreichen. Vom Handeln spricht man, wenn eben dieses Ziel, das eine Person (ein Individuum) verfolgt, derselben auch bewusst ist.
Wie oben angekündigt wird nun mit der Einordnung der negativen Verstärkung innerhalb des instrumentellen Lernens fortgefahren. Zwei eng miteinander in Zusammenhang stehende Verhaltenstendenzen, der Verhaltensaufbau und der Verhaltensabbau, bilden das Grundgerüst des instrumentellen Lernens. Mögliche nachfolgende Konsequenzen sind die Löschung und die Bestrafung. Sie sind die Instrumente, mit denen man Verhaltensabbau bewirken kann. Einen Verhaltensaufbau erreicht man durch die positive und negative Verstärkung. Letztere teilt sich in das Fluchtlernen und Vermeidungslernen.
Zunächst soll an dieser Stelle der Begriff der Verstärkung erklärt werden. „Der Vorgang der Verstärkung führt zu dem Ergebnis der Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit bzw. Intensivierung des betreffenden Verhaltens. … Im Falle der negativen Verstärkung wird dies durch Entzug einer aversiven Konsequenz erreicht, die auch negative Verstärkung genannt wird.“ (Zimbardo & Gerrig, Psychologie, 1999, S.76 und 82). Beide Autoren unterscheiden die primären und sekundären Verstärker, welche es für die positive sowie negative Verstärkung gibt. Primäre Verstärker sind Reize, die grundlegende angeborene Bedürfnisse (Nahrung, Zärtlichkeit) befriedigen (positive Verstärker). Sie werden bei Entzug oder Nichtvorhandensein zu aversiven Reizen und damit zu negativen Verstärkern. Sekundäre Verstärker wirken erst durch häufiges Zusammentreffen mit primären Verstärkern, waren also vor einem assoziativen Lernprozess ohne Auswirkungen auf das Verhalten geblieben. Im Gegensatz zu den primären Verstärkern kommt es bei den sekundären Verstärkern nicht so schnell zu einer Sättigung. Dazu geben die beiden Autoren den Vergleich Bonbons und Geld an: immer wieder Bonbons als Belohnung werden bei Kindern keine Verhaltensmodifikationen mehr hervorrufen.
Des Weiteren werden folgende vier Arten von Verstärkern unterschieden. In der Literatur findet man die materiellen, die sozialen, die informativen und die Aktivitätsverstärker, zu denen Zimbardo & Gerrig folgende auf Kinder bezogene Beispiele bringen.
- materielle Verstärker: Spielsachen, Bildchen
- soziale Verstärker: Lob, Beifall, Schulterklopfen
- Aktivitätsverstärker: Formen beliebter Tätigkeiten wie Fußballspielen und Ratespiele
- Informative Verstärker: positive Rückmeldungen auf Lernergebnisse, z.B. richtiges Ergebnis einer Mathematikaufgabe, Bekanntgabe einer Zielerreichung (Zimbardo & Gerrig, Psychologie, 1999, S.)
Der Entzug dieser positiven Verstärker oder die Androhung dessen führen in dem Augenblick, da die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöht werden soll, dazu, dass sie zu negativen Verstärkern werden. Andernfalls kann man mit dem Entzug ein Verhalten abbauen. In einer solchen Situation spricht man von einer Bestrafung.
Meiner Meinung nach kann man an dieser Stelle eine fünfte Art, einen monetären Verstärker, mit aufführen, da für ihn eine Zuordnung zu den ersten vier Arten, meiner Ansicht nach, nicht möglich ist. Geld, Lohn, Gewinne und Prämien können durchaus Verhalten quantifizieren (als positive Verstärker wirkend). Dem gegenüber stehen z.B. Bußgelder, die als negative Verstärker die Häufigkeit von gewünschtem Verhalten erhöhen sollen und können.
Zunächst sollen weitere Begriffe des instrumentellen Lernens kurz angerissen werden, bevor ich im dritten Abschnitt die Wirkungsweise der negativen Verstärkung darstellen kann.
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