Im Zuge der Globalisierung spielen Wirtschaftsprüfer eine immer wichtiger werdende Rolle im Gesamtsystem und übernehmen zentrale Funktionen in Bezug auf Corporate Governance. Die Anforderungen an die Prüfer sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was aus den Ansprüchen der Kapitalmärkte sowie den konsequenten Neuerungen der gesetzlichen Regelungen resultiert. Das Niveau und die Effizienz der Prüfungsleistungen ist in der heutigen Zeit keineswegs nur für Kapitalgeber von Bedeutung. Auch die Öffentlichkeit ist unter anderem durch ein niedriges Zinsniveau zunehmend an kapitalmarktorientierten Unternehmen interessiert
In der Vergangenheit wurde das Vertrauen in die Wirtschaftsprüfer und deren Unabhängigkeit durch unerwartete Unternehmenszusammenbrüche wie Enron, Woldcom und Parmalat stark erschüttert. Im Fall Enron entstanden erhebliche Zweifel an der Unabhängigkeit der verantwortlichen Prüfer. Nach dem Zusammenbruch wurde bekannt, dass ehemalige Prüfer der damals zuständigen Prüfungsgesellschaft Arthur Andersen, Posten im Management von Enron besetzten. Zudem erhielt Arthur Andersen eine hohe Anzahl an Beratungshonoraren durch Enron. Wegen diesem Fall verlor nicht nur die verantwortliche Prüfungsgesellschaft an Ansehen, sondern der ganze Berufsstand der Wirtschaftsprüfer wurde in Mitleidenschaft gezogen. Wie in dem Fall Enron wird deutlich, welcher Bedeutung die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Wirtschaftsprüfer zu Teil wird. Gerade unter dem Aspekt, dass Prüfung und Beratung aufeinanderfolgen, besteht hier die große Gefahr von Interessenskonflikten. Prüfungsgesellschaften und Prüfer sind keineswegs staatliche Organe oder gemeinnützigen Vereine. Es sind in der Regel Kapitalgesellschaften, die daran interessiert sind möglichst großen Profit zu generieren. Daher ist ein Aufsichtssystem über Wirtschaftsprüfer nicht nur von enormer Wichtigkeit, sondern dessen Wirksamkeit ist entscheidend um die Wiedergewinnung und Stärkung des öffentlichen Vertrauens zu gewährleisten.
In dieser Seminararbeit werden die Regulierungen, die zur Unabhängigkeit des Prüfers beitragen sollen, genauer betrachtet. Ebenso wird auf das Thema Quasirenten und die Risiken und Gefahren, die zwischen Prüfung und Beratung liegen, genauer eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen zur Person des Wirtschaftsprüfers
- Gewährleistung der Unabhängigkeit
- Relevanz
- Ausschlusskriterien
- Interessenskonflikte
- Praxisbeispiel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers und den Regulierungen, die dazu beitragen sollen. Dabei werden die Risiken und Gefahren von Interessenskonflikten zwischen Prüfung und Beratung sowie das Thema Quasirenten näher beleuchtet.
- Regulierungen zur Gewährleistung der Unabhängigkeit
- Risiken und Gefahren von Interessenskonflikten zwischen Prüfung und Beratung
- Das Thema Quasirenten
- Die Bedeutung des öffentlichen Vertrauens in die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers
- Die Rolle des Wirtschaftsprüfers im Gesamtsystem der Corporate Governance
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers im Kontext der Globalisierung und der Entwicklungen der Corporate Governance dar. Sie beleuchtet die Bedeutung des öffentlichen Vertrauens in die Wirtschaftsprüfer und die Herausforderungen, die durch Unternehmenszusammenbrüche wie Enron entstanden sind.
Das Kapitel "Grundlagen zur Person des Wirtschaftsprüfers" beschreibt die gesetzliche Grundlage der Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers und seine Aufgaben im Rahmen der Jahresabschlussprüfung. Es betont die Bedeutung des Wirtschaftsprüfers als unabhängige Instanz, die die Informationsqualität für Kapitalgeber und die Öffentlichkeit sicherstellt.
Das Kapitel "Gewährleistung der Unabhängigkeit" analysiert die Relevanz der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers und die verschiedenen Ausschlusskriterien, die zur Vermeidung von Interessenskonflikten dienen. Es beleuchtet auch die Bedeutung der Unparteilichkeit des Prüfers und die Herausforderungen, die durch die enge Verzahnung von Prüfung und Beratung entstehen können.
Schlüsselwörter
Wirtschaftsprüfer, Unabhängigkeit, Interessenskonflikte, Quasirenten, Corporate Governance, Jahresabschlussprüfung, Prüfung und Beratung, Regulierungen, öffentliches Vertrauen, Kapitalgeber, Informationsqualität.
- Arbeit zitieren
- Patrick Arndt (Autor:in), 2016, Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341792