„Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem sich die Frage stellt: Wie weiter? Ist es nicht an der Zeit, innezuhalten und über Lösungen nachzudenken, die den Interessen der Völker entsprechen und verhindern, dass die Welt einem atomaren Inferno mit unabsehbaren Folgen entgegengeht?“ 1 Dies sage Gorbatschow bei einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Francois Mitterrand. Gorbatschow dachte also daran, dass ein grundsätzlicher Wandel in der Weltpolitik vollzogen werden müsse. Deshalb soll es in dieser Arbeit um die Auswirkungen des „Neuen Denkens“ auf die Deutschlandpolitik gehen. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit hat das Neue Denken zur Wiedervereinigung Deutschlands geführt? Mit dem neuen Denken kamen gewaltige Veränderungen auf und diese wirkten sich nicht nur auf die Sowjetunion, sondern auch auf Deutschland aus. Die Deutschlandpolitik der Sowjetunion ist zwar lediglich ein Teilaspekt der sowjetischen Außenpolitik, aber besonders wesentlich, da er am Ende des Kalten Krieges die Rahmenbedingungen für einen grundsätzlichen Wandel des internationalen Systems schuf. Auf Grund der Erkenntnisse über das Konzept des Neuen Denkens soll die Veränderung der sowjetischen Deutschlandpolitik aufgezeigt werden, die dann letztlich die Wiedervereinigung Deutschlands erlaubte. Wie im Folgenden gezeigt werden soll, ist die Wiedervereinigung nicht auf ein geplantes Konzept rückzuführen, sondern zum Teil auf eine veränderte sowjetische Deutschlandpolitik, die auf den Ideen des Neuen Denkens beruhte und zum anderen Teil auf die inneren Veränderungen der DDR, die so schnell keiner erwartet hatte. Dabei werden folgende Zusatzfragen eine wichtige Rolle spielen: Wie änderte sich die Deutschlandpolitik? Und was waren die Gründe? Welche Rolle spielte dabei M. Gorbatschow? Welche Rolle die persönliche Beziehung zwischen Gorbatschow und Kohl? Hat das Neue Denken die Europapolitik grundlegend geändert? Oder nur teilweise? In welche historischen Etappen kann man den Prozess einteilen? Gibt es persönliche Aufzeichnungen der Hauptakteure? Oder von persönlichen Beratern, die die jeweilige Sichtweise aufzeigen?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Das Ziel der Arbeit
- 2. Die Herangehensweise an das Thema
- 3. Erläuterung zur Gliederung
- II. Hauptteil
- 1. Rahmenbedingungen für das Entstehen des Neuen Denkens
- 2. Das Konzept des Neuen Denkens
- 3. Das Neue Denken in der sowjetischen Deutschlandpolitik
- 4. Der Wandel der sowjetischen Deutschlandpolitik bis zur deutschen Einheit
- III. Schluss
- 1. Zusammenfassung der Ergebnisse
- 2. Persönliche Stellungsnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Auswirkungen des „Neuen Denkens“ auf die Deutschlandpolitik der Sowjetunion. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, inwieweit dieses neue Konzept zur Wiedervereinigung Deutschlands beigetragen hat. Die Arbeit analysiert die Veränderungen in der sowjetischen Deutschlandpolitik und deren Zusammenhang mit dem Neuen Denken, wobei auch die Rolle von Michail Gorbatschow und die Entwicklungen in der DDR beleuchtet werden.
- Das Neue Denken und seine Entstehungsbedingungen
- Das Konzept des Neuen Denkens und seine Auswirkungen auf die sowjetische Außenpolitik
- Die Rolle des Neuen Denkens im Prozess der deutschen Wiedervereinigung
- Der Wandel der sowjetischen Deutschlandpolitik im Kontext des Neuen Denkens
- Die Bedeutung der Beziehungen zwischen Michail Gorbatschow und Helmut Kohl
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die zentralen Forschungsfragen. Sie beleuchtet die Situation vor dem Amtsantritt von Michail Gorbatschow und erklärt den Hintergrund des Neuen Denkens.
II. Hauptteil
1. Die Rahmenbedingungen für das Entstehen des Neuen Denkens
Dieses Kapitel analysiert die politische und wirtschaftliche Situation der Sowjetunion vor der Ära Gorbatschow, um die Entstehung des Neuen Denkens im Kontext der innen- und außenpolitischen Herausforderungen zu erläutern.
2. Das Konzept des Neuen Denkens
Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept des Neuen Denkens und seine Grundprinzipien. Es erklärt, wie Gorbatschow die internationale Politik neu definieren wollte und welche Ziele er mit dem Neuen Denken verfolgte.
3. Das Neue Denken in der sowjetischen Deutschlandpolitik
Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des Neuen Denkens auf die Deutschlandpolitik der Sowjetunion. Es analysiert die spezifischen Aussagen des Neuen Denkens zur Situation in Deutschland und zeigt die Auswirkungen des Konzepts auf die sowjetische Haltung zur deutschen Frage.
4. Der Wandel der sowjetischen Deutschlandpolitik bis zur deutschen Einheit
Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen in der sowjetischen Deutschlandpolitik im Zeitraum zwischen dem Aufstieg Gorbatschows und der Wiedervereinigung Deutschlands. Es analysiert die Schritte, die zur Auflösung der DDR und zur Wiedervereinigung geführt haben, und diskutiert den Einfluss des Neuen Denkens auf diesen Prozess.
Schlüsselwörter
Neue Denken, Gorbatschow, Deutschlandpolitik, Wiedervereinigung, Sowjetunion, Kalter Krieg, Außenpolitik, DDR, Europapolitik, internationale Beziehungen, politische und wirtschaftliche Krise.
- Arbeit zitieren
- Alice B (Autor:in), 2003, Das 'Neue Denken' und die Auswirkungen auf die Deutschlandpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34186