Uns steht heutzutage rund um die Uhr durch eine Vielzahl an unterschiedlichsten Medien eine riesige Masse von vielfältigen Informationen, Nachrichten, Wissensbeständen, Meinungen und Diskussionen zur Verfügung. Nicht nur das Abrufen von jeglichen Informationen, auch das Verbreiten solcher und öffentliche Diskutieren darüber ist heute theoretisch für jedermann ohne Probleme machbar.
Diese Tatsache birgt sowohl viele Chancen als auch Risiken. Wir können uns auf der einen Seite über alles informieren, was uns interessiert. Wir können uns bilden und uns austauschen. Wir können so neue Räume zum Diskutieren schaffen und leichter gemeinsame Interessengruppen bilden, die ein gemeinsames Ziel verfolgen oder neue Projekte ins Leben rufen. Genauso können wir in einer neuen Art und Weise über Politik und unsere Ansichten dazu kommunizieren und damit politisch aktiv werden, so wie auch die Politik an sich immer mehr versucht über diese neuen Wege zu informieren und in den Dialog zu treten. Uns stehen mit der gesamten Bandbreite der alten und neuen Medien quasi unendlich viele Möglichkeiten offen. Unter anderem diese Vielzahl, als auch der reflektierte und verantwortungsvolle Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Informationen und dem Austausch darüber erfordert auf der anderen Seite ein großes Spektrum an Kompetenzen, um nicht Gefahr zu laufen sich von falschen Informationen oder Argumentationsketten in die Irre führen zu lassen und um eben auch die sich bietenden Chancen, eigene Anliegen kommunizieren und verbreiten zu können, verantwortungsbewusst zu nutzen.
Die jüngsten Nachrichten zeigen, wie schnell und unkompliziert sich Falsch-meldungen verbreiten können. In der letzten Januar-Woche wurde über soziale Netzwerke die Meldung veröffentlicht, dass ein junger Syrier nach langem Warten vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin gestorben sei. Diese Meldung verbreitete sich rasant und auch namenhafte Nachrichtensendungen und Zeitungen berichteten über diesen angeblichen Vorfall noch bevor durch polizeiliche Vernehmungen bekannt wurde, dass diese Geschichte frei erfunden wurde.
Ohne dieses Beispiel in seiner Aktion bewerten zu wollen, zeigt es wie schnell sich auch Berichte von Nicht-Journalisten verbreiten und große Diskussionen und Debatten auslösen können und wie wichtig ein kompetenter Umgang mit Informationen sowie deren Verbreitung und Verarbeitung ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adorno (Halb-)Bildung, Mündigkeit und Aufklärung
- Der Umgang mit Medien und Informationen
- Mediennutzung von Jugendlichen
- „Wa(h)re Informationen“
- (Politische) Medienpädagogik
- Medienbildung in der Schule
- Medienkompetenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie Medienbildung in der Schule gestaltet sein muss, um bei Kindern und Jugendlichen einen kritisch-hinterfragenden und reflektiert-beurteilenden Umgang mit Medieninformationen sowie einen selbstbestimmten Umgang mit den Medien selbst zu ermöglichen. Die These der Arbeit wird im Hinblick auf eine angestrebte Bildung zum mündigen und aufgeklärten Bürger untersucht.
- Adornos Theorien zur Mündigkeit, Aufklärung und Bildung
- Der aktuelle Umgang von Jugendlichen mit Medien und Informationen
- Medienpädagogische Ansätze zur Medienbildung und Medienkompetenz
- Anforderungen und Ziele der Medienbildung in der Schule
- Die Rolle der Medienbildung in der Bildung zum mündigen Bürger
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Medienbildung ein und beschreibt die Herausforderungen und Chancen des Medienumgangs in der heutigen Zeit. Sie stellt die Forschungsfrage und die These der Arbeit dar, die im Kontext der Bildung zum mündigen Bürger untersucht werden soll.
Adorno (Halb-)Bildung, Mündigkeit und Aufklärung
Dieses Kapitel beleuchtet Adornos Theorien zur Mündigkeit, Aufklärung und Bildung und stellt die dialektische Spannung zwischen Bildung und Halbbildung heraus. Adornos Kritik an der Kulturindustrie und der Verkommerzialisierung von Bildung im Kontext der Halbbildung wird diskutiert.
Der Umgang mit Medien und Informationen
Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Umgang von Jugendlichen mit Medien und Informationen anhand empirischer Befunde. Es thematisiert die Problematik der „wahren Informationen“ im Kontext der Medienlandschaft und beleuchtet die Herausforderung, kritisch mit Medieninformationen umzugehen.
(Politische) Medienpädagogik
Dieses Kapitel befasst sich mit der Medienpädagogik als Lösungsansatz für die Herausforderungen des Medienumgangs. Es stellt die Konzepte der Medienbildung und Medienkompetenz dar und untersucht deren Anforderungen und Ziele.
Schlüsselwörter
Medienbildung, Mündigkeit, Aufklärung, Halbbildung, Medienkompetenz, Kulturindustrie, Mediennutzung, Informationsflut, kritisch-reflektierter Umgang, Bildung zum mündigen Bürger.
- Quote paper
- Steffanie Sippmann (Author), 2016, Durch Medienbildung zum mündigen und aufgeklärten Bürger?!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341867