Überdauernde Symbole, wie das Kyffhäuserdenkmal mit Barbarossa, lassen ihn nicht aus unserem Gedächtnis verschwinden. Die Wahl Friedrichs I. steht für den Anfang einer langen Herrscherzeit des berühmten deutschen Königs und späteren Kaisers. Die Königswahl wurde in der Literatur dabei oftmals als reibungsloser glatter Ablauf beschrieben. Diesen Eindruck vermittelte vorrangig die Hauptquelle, die „Gesta Frederici“ Otto von Freisings. Andere Quellen, wie Gislebert von Mons , die Kölner Stadtchronik oder des Byzantiners Kinnamos stellten dagegen eine andere Darstellung dar. Die Quellen wichen zum Teil deutlich voneinander ab und deshalb bedarf es einer Einordnung der Glaubwürdigkeit und Originalität der vorhandenen Schriften. Die „Regesta Imperii“ diente hierbei als wichtigste Übersicht über den Quellenbestand zur Königswahl.
Dieser Prozess war schon mehrmals ein Teil der kontroversen Forschungsliteratur des letzten Jahrhunderts geworden. Henry Simonsfeld , Hans Prutz , Wilhelm Maurenbrecher hatten vor über 100 Jahren schon unterschiedliche Einschätzungen anhand des vorhandenen Quellenmaterials. Diese Werke wurden durch aktuellere Aufsätze ergänzt und bewertet. Zu den Autoren der aktuellen Beiträge zählten dabei Odilo Engels , Werner Goez , Jan Paul Niederkorn , Gerd Althoff und auch Heinrich Appelt. Mit der Unterstützung der vorhandenen Literatur widmete sich dieser Aufsatz der Frage, ob die Darstellung der „Gesta Frederici“ Otto von Freisings vom reibungslosen Ablauf standhaft ist oder ob sie gar weitere Fakten verschweigt.
Außerdem sollte die Entwicklung der Forschungsergebnisse untersucht werden. Zunächst beschäftigte sich dieses Werk mit der Biographie Friedrichs bis zum Tod Konrads. Anschließend versuchte der Aufsatz die bedeutendsten Quellen des Prozesses der Königswahl aufzugreifen und deren Schilderungen darzustellen. Folgend wurden die Erkenntnisse der Forschung, die sich mit den Quellen auseinander-setzten, zusammengefasst. Der Versuch einer eigenen Einschätzung, ob „Die bedeutende Position Otto von Freisings Werk gerechtfertigt ist?“, „Kommt anhand der betrachteten Literatur auch im zeitlichen Kontext eine Entwicklung weg von der Vorrangigkeit der „Gesta Frederici“ in Frage?“ sollten dieses Werk dann abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Babarossas Kindheit und der Weg zur Königswahl
- Quellen zur Königswahl
- Literatur des 19./20. Jahrhunderts
- Forschungsaufsätze
- Henry Simonsfeld - Excurs
- Odilo Engels - Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert (I.)
- Heinrich Appelt - Heinrich der Löwe und die Wahl Friedrich Barbarossas
- Werner Goez - Von Bamberg nach Frankfurt und Aachen
- Gerd Althoff - Friedrich von Rothenburg
- Odilo Engels - Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert (II.)
- Jan Paul Niederkorn – Zu glatt und daher verdächtig?
- Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht die Königswahl Friedrich Barbarossas im Jahr 1152, insbesondere die Frage nach der Zuverlässigkeit der Darstellung in Otto von Freisings „Gesta Frederici“ und der Entwicklung der Forschung zu diesem Thema. Es wird analysiert, ob die „Gesta Frederici“ einen unvoreingenommenen und vollständigen Bericht liefert oder ob wichtige Aspekte verschwiegen werden.
- Die Darstellung der Königswahl in den Quellen
- Die Glaubwürdigkeit der „Gesta Frederici“
- Die Entwicklung der historischen Forschung zur Königswahl
- Die Rolle der verschiedenen Quellen (Gislebert von Mons, Kölner Stadtchronik, Kinnamos)
- Die Bedeutung von Barbarossas Kindheit und Jugend für seine spätere Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach der Zuverlässigkeit der Darstellung der Königswahl Friedrich Barbarossas in Otto von Freisings „Gesta Frederici“ in den Mittelpunkt. Sie verweist auf unterschiedliche Interpretationen in der Literatur und kündigt die methodische Vorgehensweise des Aufsatzes an: die Untersuchung der relevanten Quellen und der Forschungsergebnisse zur Königswahl. Die Einleitung hebt die Diskrepanzen zwischen der Darstellung in der „Gesta Frederici“ und anderen Quellen hervor und betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Quellenmaterial.
2. Barbarossas Kindheit und der Weg zur Königswahl: Dieses Kapitel skizziert die Biografie Friedrich Barbarossas bis zum Tod Konrads III. Es beleuchtet seine Herkunft aus dem Hause der Staufer und seine Jugend, die durch den Thronstreit seines Vaters geprägt war. Die frühen militärischen Erfolge Friedrichs werden erwähnt, ebenso seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug und die daraus resultierenden politischen Kontakte. Das Kapitel zeigt den Weg Friedrichs zur Königswahl auf, indem es seine Entwicklung vom jungen Adeligen zum Herzog von Schwaben und schließlich zum König beschreibt. Die Quellenlage für diese Zeit wird als spärlich beschrieben, dennoch werden wichtige Stationen seines Lebens in Bezug auf seine Karriere und seine politische Entwicklung hervorgehoben.
3. Quellen zur Königswahl: Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Quellen zur Königswahl Friedrich Barbarossas. Im Zentrum steht die „Gesta Frederici“ von Otto von Freising, deren Darstellung eines reibungslosen Ablaufs kritisch hinterfragt wird. Der Aufsatz vergleicht die Darstellung der „Gesta Frederici“ mit anderen Quellen wie den Schriften Gisleberts von Mons, der Kölner Stadtchronik und Kinnamos, um die Unterschiede und möglichen Widersprüche aufzuzeigen. Die Regesta Imperii dient als wichtiger Leitfaden im Umgang mit den vorhandenen Quellen. Der Vergleich der unterschiedlichen Perspektiven der Quellen legt die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung nahe und unterstreicht die Komplexität des historischen Ereignisses.
Schlüsselwörter
Friedrich Barbarossa, Königswahl 1152, Gesta Frederici, Otto von Freising, Quellenkritik, historische Forschung, Staufer, Welfen, Zweiter Kreuzzug, Mittelalterliche Geschichte, Reichsinsignien, Glaubwürdigkeit von Quellen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Königswahl Friedrich Barbarossas im Jahr 1152"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Königswahl Friedrich Barbarossas im Jahr 1152. Der Fokus liegt auf der Zuverlässigkeit der Darstellung in Otto von Freisings „Gesta Frederici“ und der Entwicklung der historischen Forschung zu diesem Thema. Es wird analysiert, ob die „Gesta Frederici“ einen unvoreingenommenen und vollständigen Bericht liefert oder wichtige Aspekte verschweigt.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Quellen zur Königswahl, darunter vor allem Otto von Freisings „Gesta Frederici“, die Schriften Gisleberts von Mons, die Kölner Stadtchronik und Kinnamos. Die Regesta Imperii dient als wichtiger Leitfaden im Umgang mit den Quellen. Die Arbeit vergleicht die unterschiedlichen Perspektiven und zeigt mögliche Widersprüche auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Darstellung der Königswahl in den Quellen, die Glaubwürdigkeit der „Gesta Frederici“, die Entwicklung der historischen Forschung zur Königswahl, die Rolle verschiedener Quellen, die Bedeutung von Barbarossas Kindheit und Jugend für seine spätere Herrschaft, sowie die kritische Auseinandersetzung mit dem Quellenmaterial.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, Kapitel zu Barbarossas Kindheit und Weg zur Königswahl, Kapitel zur Analyse der Quellen zur Königswahl, eine Schlussbetrachtung, Quellen- und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt der Königswahl und der Forschung dazu.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist die nach der Zuverlässigkeit der Darstellung der Königswahl in Otto von Freisings „Gesta Frederici“. Weitere Fragen befassen sich mit der Glaubwürdigkeit der verschiedenen Quellen und der Entwicklung der Interpretationen in der Forschung über die Zeit.
Welche Wissenschaftler werden in der Arbeit zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf die Forschungsbeiträge von Henry Simonsfeld, Odilo Engels, Heinrich Appelt, Werner Goez, Gerd Althoff und Jan Paul Niederkorn, unter anderem.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Barbarossa, Königswahl 1152, Gesta Frederici, Otto von Freising, Quellenkritik, historische Forschung, Staufer, Welfen, Zweiter Kreuzzug, Mittelalterliche Geschichte, Reichsinsignien, Glaubwürdigkeit von Quellen.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Wissenschaftler und Studierende der Geschichte, insbesondere des Mittelalters, gedacht. Sie eignet sich für Personen, die sich mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches und der Stauferzeit beschäftigen.
- Arbeit zitieren
- Tom Oschmann (Autor:in), 2011, Barbarossas Königswahl und die Quellen. Die primäre Bedeutung der Gesta Frederici auf dem Prüfstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341887