Im Dezember 2010 beginnt im Nahen Osten und in vielen Teilen Nordafrikas das, was als "Arabischer Frühling“ bezeichnet und als politische Zäsur mit weitreichenden Folgen bewertet wird. Im März 2011 kommt es auch unter der Regierung des Präsidenten Bahar al-Assad, zu sich immer stärker ausweitenden Protesten in Syrien. Was in der Provinzhauptstadt Deraa, als Ausdruck des Unmutes über die unverhältnismäßige Verhaftung einer Gruppe Schüler, die auf die soziale Not mit Graffiti hinweist, in friedlichen Demonstrationen beginnt, weitet sich innerhalb weniger Monate bis hin zu den Großstädten Hama und Homs aus. Reagiert die Regierung zunächst noch mit Reformversprechungen, geht sie jedoch alsbald, wenn auch mit wenig Erfolg, äußerst gewaltsam gegen die Aufstände vor.
Bis heute dauert der Konflikt, im Gegensatz zu den meisten anderen Nahost und Afrikastaaten, an. Es kommt zu anhaltenden Menschenrechtsverletzungen und laut den gängigen Kriegsdefinitionen befindet sich Syrien im Kriegszustand. Es stellt sich daher die Frage, warum es zu keinem Einschreiten ausländischer Mächte und der Vereinten Nationen (im Folgenden VN genannt) im Hinblick auf die Responsibility to Protect (im Folgenden RtoP genannt) kommt.
In dieser Hausarbeit möchte ich einen stark zusammengefassten Einblick geben, warum sich das Eingreifen in Syrien so schwierig gestaltet und bis heute nicht stattfindet. Dazu definiere ich vorab wichtige Begrifflichkeiten, gebe einen Überblick über die arabische Republik Syrien, um dann anhand der Fragestellung die problematische Lage im Falle Syriens auseinanderzusetzen.Da es sich zeitgeschichtlich um einen historisch neuen bis aktuellen Vorgang handelt, greife ich, in Ermangelung vorhandener Buchquellen, überwiegend auf Quellen der Presse und des Internets zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Souveränität eines Staates
- Responsibility to Protect
- Arabischer Frühling
- Arabische Liga
- Die Republik Syrien
- Geografie Syriens
- Geschichtliche Entwicklung seit 1900
- Politische Lage ab 2000
- Das Verhalten des Auslands gegenüber Syrien
- Der Sicherheits- und Menschenrat und seine Bemühungen
- Die Vetomächte Russland und China
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die schwierige Situation in Syrien im Kontext der staatlichen Souveränität und der internationalen Verantwortung zum Schutz der Bevölkerung (Responsibility to Protect, RtoP). Die Arbeit beleuchtet die Gründe, warum ein Eingreifen von außen in den Konflikt so schwierig ist und bis heute nicht stattfindet.
- Der Arabische Frühling und seine Auswirkungen auf Syrien
- Die Rolle der staatlichen Souveränität im internationalen Kontext
- Die Bedeutung der Responsibility to Protect im Hinblick auf Menschenrechtsverletzungen
- Das Dilemma der Vereinten Nationen und anderer Staaten im Umgang mit dem syrischen Konflikt
- Die Bedeutung der Vetomächte Russland und China für die internationale Politik in Syrien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des syrischen Konflikts im Rahmen des Arabischen Frühlings dar und führt die Problematik der staatlichen Souveränität und der Responsibility to Protect ein. Anschließend werden wichtige Begriffe wie Souveränität, RtoP, Arabischer Frühling und Arabische Liga definiert. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Republik Syrien, ihre Geografie, geschichtliche Entwicklung und politische Lage. Kapitel 4 analysiert das Verhalten des Auslands gegenüber Syrien, insbesondere die Rolle des Sicherheitsrates und die Position der Vetomächte Russland und China. Das Fazit fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie staatliche Souveränität, Responsibility to Protect, Arabischer Frühling, Syrien, Sicherheitsrat, Vetomächte, Menschenrechtsverletzungen, internationale Politik und Intervention.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts (B. A.) Alexandra Schmidt (Autor:in), 2015, Der Syrienkonflikt. Die Souveränität eines Staates und die Responsibility to Protect der Vereinten Nationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342422