Böden der Geest. Entstehung, Bodentypen und anthropogene Prägung


Hausarbeit, 2016

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Entstehung der Geest

3. natürliche Bodentypen
3.1 Bodengebiete nach Ertrag
3.2 Bodenbildung
3.3 Lessives
3.3.1 Bänderparabraunerde
3.3.2 Fahlerde
3.4 Podsol
3.5 Gley
3.6 Pseudogleye
3.7 Moore

4. Anthropogen geprägte Böden
4.1 Historische Moorkultivierung
4.2 Tiefumbruch und Sandmischkultur
4.3 Plaggenesch
4.4 Heide

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Geest ist eine sandige Region in Norddeutschland. Sie erstreckt sich bis in die Niederlande und Dänemark. Sie schließt sich an das Marschland der Küste an. (vgl. suite 101.de, 2013).

„Es handelt sich dabei um eine eiszeitliche Aufschüttungslandschaft (…)“ (geographie.uni-stuttgart.de, 2001)

Größtenteils sind die Böden die Geest nährstoffarm. Der Begriff Geest leitet sich von dem friesischen Wort „güst“ ab, das unfruchtbar oder karg bedeutet. (vgl. kuestenexkursion.de, 2016).

Bis zum 20. Jahrhundert war es nicht gern gesehen, wenn jemand eine Person von der Geest ehelicht, da kein gutes Ackerland in die Familie kommt.

Heute ist die Geest interessant für den Tourismus, weil sie Landschaften wie die Lüneburger Heide beinhaltet.

Abb. 1: Naturräumliche Gliederung Norddeutschlands

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Naturraeumliche_Grossregionen_Deutschlands_plus.png By derivative work: Elop (Ausschnitt) (talk) via Wikimedia Commons)

Zur Vorgeest oder niederen Geest zählt die Norddeutsche Seenplatte. Das ostdeutsche Platten und Heideland gehört zur höheren Geest. Die norddeutsche Geest kann man weiter unterteilen in: Dümmer-Geestniederung und Ems-Hunte-Geest Dümmer-Geestniederung, Ems-Hunte-Geest, Ostfriesisch-Oldenburgische Geest, Weser-Aller-Flachland, Stader Geest, Lüneburger Heide und Schleswig-Holsteinische Geest.

2. Entstehung der Geest

Das Relief der Geest in Niedersachsen wurde in der Saale- Kaltzeit (vor ca. 200 000 Jahren) geprägt. Gletscher bedeckten das einstige Hochmoor und brachten Material unterschiedlicher Korngröße mit.

In der Weichsel-Kaltzeit (vor 115 000 - 10 000 Jahren) reichten die Gletscher bis zur Elbe. Die Altmoränenlandschaft wurde überformt und zur Jungmoränenlandschaft. Südlich herrschte periglaziales Klima. Dort fanden die Prozesse der Solifluktion und Gelisolifluktion statt. Material wurde von Hügeln der ehemaligen Endmoräne abgetragen und weiter unten abgelagert. Die Ablagerungen von 80-10cm werden als Geschiebedecksand bezeichnet und finden sich in Niedersachsen. (vgl. geographie.uni-stuttgart.de, 2016). Die periglazial überprägte Altmoränenlandschaft heißt auch hohe Geest. Die Landschaft ist flachwellig. (vgl. diercke.de,2016).

Durch Gletscherbewegungen wurden die Körner geschoben und geschleift. Es entstand Geschiebemergel, -sand, -lehm, das als Grundmoräne beim Abschmelzen zurückbleibt. Vor der Gletscherzunge türmte sich die Endmoräne auf, deren Überreste heute als Erhebungen in der flachen Landschaft erkennbar sind. Vor der Endmoräne entsteht beim Abschmelzen der Gletscher ein Sander. (vgl.diercke.de, 2016). Das Schmelzwasser nimmt kleine Partikel wie Tonteilchen mit, Sand wird abgelagert. Dieser Decksand hat eine Dicke von 50-100cm. (Vgl. wallhecken.de). In Ostfriesland liegt unter dem Sand eine Schicht Lehm, von 1m Mächtigkeit, die von Steinen durchsetzt ist. (vgl. ebd).

Das Gebiet, in dem sich unter anderem die Lüneburger Heide befindet, wird als niedere Geest bezeichnet. Das Schmelzwasser wird als Urstrom durch Urstromtäler abgeführt. Heutige Flüsse wie die Elbe fließen in ehemaligen Urstromtälern.

Das Grundmaterial der Geest besteht hauptsächlich aus Flugsand und sandigem Geschiebelehm mit geringem Tonanteil und weitgehend entkalkt. (vgl. geographie.uni-stuttgart.de, 2016). Die Ertragsfähigkeit der Böden war nie besonders hoch, dennoch wurden sie jahrhundertelang bewirtschaftet. Das laugte den Boden mehr aus. Die ursprüngliche Vegetation aus Nadelwald, Eiche und Birke wurde gerodet, dies leistet der Heide Vorschub.

Der Einfluss des Menschen hatte stellenweise auch zur Bodenverbesserung beigetragen: der Plaggenesch ist ein guter Ackerboden, Moore sind durch Tiefumbruch ebenfalls fruchtbar.

Abb. 2 Entstehung der Geest

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: diercke

Die obere Abbildung zeigt die Geest in der Saale-Eiszeit. Gletscher türmen Material zur Endmoräne auf. Sand wird äolisch und durch Schmelzwasser als Sander abgelagert. Das Wasser sammelt sich im Urstromtal, wo es abfließt. Kleinste Partikel werden als Lössstaub äolisch transportiert, bis sie auf die Barriere der Mittelgebirge treffen und sich an deren Fuß akkumulieren.

Die untere Abbildung zeigt den heutigen Zustand. Kleine Erhebungen wie der Wilseder Berg sind ehemalige Endmoränen. Auf dem wenig fruchtbaren Sander wächst Heide. Die fruchtbaren Lössgebiete sind die Grenze der Geest.

3. natürliche Bodentypen

3.1 Bodengebiete nach Ertrag

Die Ertragsmesszahl ist ein Maß für die Fruchtbarkeit des Bodens. Sie reicht bis 100. Dieser Wert wird annähernd von Schwarzerden erreicht.

Die Auen von Flüssen wie der Weser, die in einem Urstromtal fließt, erreichen Ertragsmesszahlen von über 50 bis 67. Für die Verhältnisse der Geest ist das relativ fruchtbar. (vgl. IMEYER, G., 1965, S.11). Das nächste Gebiet mit etwas niedrigerem Ertrag ist die lössüberwehte Geest. Die trockene sandige Geest im Norden weist nur einen Wert von 25 bis 35 auf. Grünland überwiegt. (vgl. ebd.). Der geringste Ertrag wird in der Moorgeest erzielt. (vgl. ebd. S.13).

3.2 Bodenbildung

Das sandig- kiesige Ausgangssubstrat wird bei geringer Humusauflage zu einem Lockersyrosem. Syroseme sind Rohböden und bestehen aus 2 Horizonten: Ai und C, der B-Horizont fehlt. Der Buchstabe i steht für initial, also den Beginn der Bodenbildung. Die Horizontierung dess Lockersyrosems ist Ai/ lCn. Mit fortschreitender Humusakkumulation und chemischer Verwitterung entwickelt sich das Lockersyrosem zu einem Regosol (Ah/lCv/lCn).

Regosole entwickeln sich wiederum zu Braunerden, die sich unter dem Einfluss von Wasser zu Parabraunerden entwickeln.

Abb. 3: Catena der Niederen Geest

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: KUNTZE, ROESCHMANN UND SCHWERDTFEGER 1994, S. 312

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Böden der Geest. Entstehung, Bodentypen und anthropogene Prägung
Hochschule
Universität Trier
Veranstaltung
Böden der Erde
Note
2,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
14
Katalognummer
V342623
ISBN (eBook)
9783668360488
ISBN (Buch)
9783668360495
Dateigröße
1878 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
böden, geest, entstehung, bodentypen, prägung
Arbeit zitieren
Lena Brauch (Autor:in), 2016, Böden der Geest. Entstehung, Bodentypen und anthropogene Prägung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342623

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Böden der Geest. Entstehung, Bodentypen und anthropogene Prägung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden