„Informationen als der Rohstoff des 21. Jahrhunderts versprechen Erkenntnis- und Marktanteilgewinne“ (Degeling, o.J., S.1). Das Unternehmen Facebook Inc., zu dem auch das soziale Netzwerk Facebook, der Messenger-Dienst WhatsApp und die Video & Fotosharing-App Instagram gehören, baut sein Geschäftsmodell hauptsächlich auf Bannerwerbung auf und verzeichnete 2015 einen Werbeumsatz von 17,08 Mrd. USD, der 96,5% der Erlöse ausmachte. Mit einer Umsatzrendite von 20,57% erzielt Facebook eine drei Mal so hohe Rendite wie der Durchschnitt des deutschen Mittelstandes 20121.
Der Fotograf Oliviero Toscani bezeichnet Werbung als ein lächelndes Aas, und der Autor Herbert Werner nennt sie sogar ein Millionengrab. Schon Henry Ford spöttelte, dass die Hälfte seiner Werbeausgaben herausgeworfenes Geld sei; er wisse nur nicht, welche Hälfte. Wieso nutzen dennoch so viele Anbieter Facebook als Werbefläche? Und wie kann es möglich sein, dass ein Unternehmen allein durch Werbeeinnahmen zu einem Global Player heranwachsen konnte, der nach dem Börsengang 2012, im NASDAQ neben Apple und Google, als Top Holding in den Portfolien der leistungsstärksten Exchange-Traded Funds gelistet wird? Die Antwort darauf sind personalisierte Daten, die in Rohform als Big Data gehandelt werden.
Im Hinblick auf die hohe Wettbewerbsdichte und das multioptionale Konsumentenverhalten steht die Markenkommunikation vor neuen Herausforderungen. Unter einem neuen Blickwinkel kommunikationspolitischer Einflussnahme auf konsumentenspezifische Entscheidungsprozesse rückt ein altes Konstrukt der Philosophie in den Mittelpunkt dieser Arbeit. Dafür werden aktivierende und kognitive Determinanten des Menschen sowie dessen Umwelteinflüsse betrachtet, die in psychologischen Prozessmodellen beschrieben werden. Diese Modelle wurden aus empirischen Erkenntnissen der Persuasions- und Medienwirkforschung entwickelt. Im Kontext wirtschaftsgeschichtlicher Entwicklung sowie kommunikativer, philosophischer und informationstechnischer Aspekte werden Forschungsergebnisse vorgestellt und in ein praktisches Beispiel überführt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es einen umfassenden Überblick über die recht komplexe Thematik der Persuasion zu geben die mithilfe der Methoden des Profiling als Werbestrategie zum Persuasion Profiling abgeleitet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ...1
2. Der Markt und seine Verlaufsform ...2
2.1. Wissenschaftlicher Entwurf eines Modells ...3
2.2. Wirtschaftsgeschichtlicher Kontext des Marketings ...3
3. Ansatzpunkte der Kommunikationspolitik ...4
3.1. Profiling und Informationsbeschaffung ...4
3.2. Behavioral Targeting ...5
4. Persuasion im erkenntnistheoretischen Diskurs ...5
4.1. Das psychophysische Problem und die Naturalisierung des Geistes ...6
4.2. Sprache als Kommunikationsmedium und Interaktionsraum ...7
4.3. Definitorische Schwierigkeiten der Begriffsbestimmung von Persuasion ...7
5. Persuasion in der Massenkommunikation ...8
5.1. Empirische Persuasionsforschung ...9
5.2. Persuasion im Kontext kognitiver Dissonanz ...10
6. Prozessmodelle der Informationsverarbeitung ...11
6.1. Das Elaboration-Likelihood-Modell ...12
6.2. Das Heuristisch-Systematische-Modell ...12
6.3. Die Laienepistemologie und das Unimodel ...13
7. Praxisreflexion ...13
8. Fazit ...15
Literaturverzeichnis ...III
- Quote paper
- Nina Hesse (Author), 2016, Profiling als Werbestrategie. Persuasion Profiling im Marketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342652
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