Die letzten Jahrhunderte vor der Zeitenwende waren in Israel geprägt von politischen Kämpfen um Macht und solchen um die herrschende Kultur. Nachdem viele Jahre die Ptolemäer in Palästina geherrscht hatten, wurden sie um 200 v.Chr. von den Seleukiden abgelöst. Bald nach dem Herrschaftswechsel sah sich Israel äußeren wie inneren Konflikten gegenüber, musste zwischen eigener Tradition und Hellenisierung balancieren und sah sich unter Antiochus IV Epiphanes und den Makkabäern Unterdrückung und bisweilen heftigen Auseinandersetzungen ausgesetzt.
Diese turbulente Zeit prägte Weltbild und Literatur und ließ somit die geistige Strömung und das Genre der Apokalyptik entstehen. Mit einer bisweilen besonderen literarischen Form und auffälligen Leitmotiven heben sich die daraus entstandenen Schriften von anderen Texten (z.B. prophetischen oder weisheitlichen) deutlich ab.
In der Arbeit soll diese frühjüdische Apokalyptik und besonders eine Perikope aus dem äthiopischen Henochbuch im Fokus stehen. Nach einer Einführung in das Themengebiet folgt eine Beschreibung der verschiedenen Formen von Apokalyptik. Im zweiten Teil wird das erste Henochbuch und die darin enthaltene Zehn-Wochen-Apokalypse als Beispiel für Genre und Weltbild vorgestellt und analysiert. Im dritten Komplex der Arbeit werden die beiden vorangegangenen miteinander in Beziehung gesetzt und die Perikope auf Einflüsse der Apokalyptik hin untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Apokalyptik als literarische Form und geistige Strömung vor der Zeitenwende
- Apokalyptik des frühen Judentums
- Apokalyptik als literarische Form bestimmter Schriften
- Apokalyptik als geistige Strömung
- Die Zehn-Wochen-Apokalypse des äthiopischen Henochbuches
- Das äthiopische Henochbuch
- Die Zehn-Wochen-Apokalypse
- Quellenlage und Datierung
- Die Zehn-Wochen-Apokalypse als Pseudepigraphie
- Abgrenzung der Perikope
- Themen und Struktur der Zehn-Wochen-Apokalypse
- Charakteristika apokalyptischer Literatur in der Zehn-Wochen-Apokalypse
- Literarische Form der Zehn-Wochen-Apokalypse
- Apokalyptische Motive und Leitgedanken der Perikope
- Geschichtsbild und Periodisierung
- Gegenwart als letzte Zeit
- Gericht und Endzeit
- Neues Äon
- Zusammenfassende Betrachtungen zum apokalyptischen Charakter des Textes
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die frühjüdische Apokalyptik und konzentriert sich insbesondere auf die Zehn-Wochen-Apokalypse im äthiopischen Henochbuch. Die Zielsetzung ist es, die literarische Form und die geistige Strömung der Apokalyptik zu beschreiben und deren Einfluss auf die ausgewählte Perikope zu analysieren.
- Definition und Charakterisierung der frühjüdischen Apokalyptik
- Analyse der Zehn-Wochen-Apokalypse als Beispiel apokalyptischer Literatur
- Untersuchung der literarischen Form der Zehn-Wochen-Apokalypse
- Identifizierung und Analyse apokalyptischer Motive und Leitgedanken
- Beziehung zwischen der Apokalyptik als literarische Form und geistiger Strömung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext des frühen Judentums vor der Zeitenwende, geprägt von politischen und kulturellen Konflikten. Sie führt in die Thematik der frühjüdischen Apokalyptik ein und skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Apokalyptik als literarische Form und geistige Strömung beleuchtet und die Zehn-Wochen-Apokalypse des äthiopischen Henochbuches analysiert.
Apokalyptik als literarische Form und geistige Strömung vor der Zeitenwende: Dieses Kapitel untersucht die Apokalyptik aus zwei Perspektiven: als literarische Form und als geistige Strömung. Es analysiert die Entstehung des Begriffs "Apokalypse", untersucht die Merkmale apokalyptischer Schriften wie Visionen, Offenbarungen und besondere Sprache, und beleuchtet die zentralen Themen und Motive der Apokalyptik als Weltsicht, wie die Vorstellung der Gegenwart als letzte Zeit.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse der Zehn-Wochen-Apokalypse im äthiopischen Henochbuch
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die frühjüdische Apokalyptik, mit einem besonderen Fokus auf die Zehn-Wochen-Apokalypse im äthiopischen Henochbuch. Sie untersucht die Apokalyptik sowohl als literarische Form als auch als geistige Strömung und deren Einfluss auf den ausgewählten Text.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Definition und Charakterisierung der frühjüdischen Apokalyptik; die Analyse der Zehn-Wochen-Apokalypse als Beispiel apokalyptischer Literatur; die Untersuchung der literarischen Form der Zehn-Wochen-Apokalypse; die Identifizierung und Analyse apokalyptischer Motive und Leitgedanken; und die Beziehung zwischen der Apokalyptik als literarische Form und geistiger Strömung. Der historische Kontext des frühen Judentums vor der Zeitenwende wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Apokalyptik als literarische Form und geistige Strömung vor der Zeitenwende (inkl. Unterkapitel zu frühjüdischer Apokalyptik, Apokalyptik als literarische Form und geistige Strömung); Die Zehn-Wochen-Apokalypse des äthiopischen Henochbuches (inkl. Unterkapitel zu Quellenlage, Datierung, Pseudepigraphie, Themen und Struktur); Charakteristika apokalyptischer Literatur in der Zehn-Wochen-Apokalypse (inkl. Unterkapitel zu literarischer Form, apokalyptischen Motiven und Leitgedanken, Geschichtsbild, Gegenwart als letzte Zeit, Gericht und Endzeit, Neues Äon); und Ausblick.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, die literarische Form und die geistige Strömung der Apokalyptik zu beschreiben und deren Einfluss auf die Zehn-Wochen-Apokalypse zu analysieren. Es geht darum, die spezifischen Merkmale des Textes im Kontext der frühjüdischen Apokalyptik zu verstehen.
Wie ist die Zehn-Wochen-Apokalypse eingeordnet?
Die Zehn-Wochen-Apokalypse wird als Perikope innerhalb des äthiopischen Henochbuches untersucht. Die Arbeit analysiert ihre Quellenlage, Datierung und ihren Status als Pseudepigraphie. Die spezifischen Themen und die Struktur des Textes werden detailliert untersucht.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit wendet eine literaturwissenschaftliche und theologische Methode an, indem sie die literarische Form und die geistige Strömung der Apokalyptik analysiert und diese Analyse auf die Zehn-Wochen-Apokalypse anwendet. Es werden die charakteristischen Merkmale apokalyptischer Literatur identifiziert und interpretiert.
Welche Bedeutung hat der historische Kontext?
Der historische Kontext des frühen Judentums vor der Zeitenwende, geprägt von politischen und kulturellen Konflikten, bildet den Hintergrund für das Verständnis der Entstehung und der Bedeutung der frühjüdischen Apokalyptik. Die Arbeit erläutert diesen Kontext in der Einleitung.
- Quote paper
- Rahel Fuchs (Author), 2015, Die frühjüdische Apokalyptik und die Zehn-Wochen-Apokalypse des äthiopischen Henochbuches, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342707