In dieser Arbeit wird der Bildungsbegriff für den Elementarbereich definiert und in den Kontext zur aktuellen Diskussion gestellt. Einen Schwerpunkt bilden Chancen von Benachteiligten sowie die aktuelle Betreuungssituation am Beispiel Niedersachsens. Kann der Bildungsmisere durch Veränderungen im Kindergarten abgeholfen werden? Was schlagen Wissenschaft, Politik und Interessenverbände vor?
Neurologische, erziehungswissenschaftliche und soziologische Forschungsergebnisse konstatieren enormes Lernpotenzial bei Vorschulkindern. Eine Neuorientierung des Bildungsauftrages von Kindertagesstätten soll diesem Umstand nun Rechnung tragen (Laewen u.a. 2003, Hurrelmann und Bründel 2004).
Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. In diesem Alter ist der Besuch von Kindertagesstätten unumstritten förderlich für die Entwicklung, gesellschaftlich akzeptiert und seit einigen Jahrzehnten traditionell verankert. Die institutionelle Betreuung der unter Dreijährigen gewann erst in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung, trifft aber – zumindest in den alten Bundesländern – noch auf Vorbehalte (Tietze u.a. 1998: 44). Diese Überlegungen beziehen sich ausschließlich auf Kindertageseinrichtungen , länderspezifische Besonderheiten werden exemplarisch am Beispiel Niedersachsens dargestellt. Neben den gesellschaftlichen und institutionellen Entwicklungsbedingungen, steht die aktuelle Debatte zu Bildung, Betreuung und Erziehung im Elementarbereich im Mittelpunkt dieser Arbeit. Da sich interessengeleitete, gesellschaftspolitische Standpunkte und fachliche Sichtweisen vermischen, sollen hier auch die Meinungen verschiedener Interessengruppen aufgeführt werden. Es werden weiterhin ausgewählte Ergebnisse der Fachdiskussion den aktuellen Bedingungen und Veränderungen in den Niedersächsischen Kindertageseinrichtungen gegenübergestellt. Um der Aktualität der Debatte Rechnung zu tragen, fließen hier Veröffentlichungen der zuständigen Ministerien sowie Auszüge aus der hannoverschen Tagespresse mit ein. Anschließend wird die Diskussion zusammenfassend dargestellt und mögliche Perspektiven aufgezeigt. Schlussworte runden die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- 1. GRUNDLAGEN..
- 1.1GESELLSCHAFTLICHE BEDINGUNGEN KINDLICHEN AUFWACHSENS.
- 1.1.1 AUFWACHSEN UNTER VERÄNDERTEN BEDINGUNGEN
- 1.1.2 LEBENSLAGEN VON KINDER.
- 1.1.3 BENACHTeiligte KindeR IN TAGESEINRICHTUNGEN
- 1.1.4 AUSWIRKUNGEN SOZIALER UNGLEICHHEIT IM KONTEXT SCHULISCHER BILDUNG.
- 1.2 ERZIEHUNGS- UND SOZIALISATIONSINSTANZEN VON KINDERN .
- 1.2.2 DIE FAMILIE ALS ZENTRALE SOZIALISATIONSINSTANZ.
- 1.2.3 KINDERTAGESEINRICHTUNGEN ALS INSTITUTIONEN DER ÖFFENTLICHEN KINDERBETREUUNG..
- 1.2.4 SCHULE ALS LERNORT UND LEBENSWELT..
- 1.3. FRÜHKINDLICHE LERN- UND ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN.
- 1.3.1 PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG UND ENTWICKLUNGSAUFGABEN
- 1.3.2 NEUROLOGISCHE BEFUNDE ÜBER DAS LERNVERHALTEN VON KINDERN
- 2. ZUR AKTUELLEN DISKUSSION UM BILDUNG UND ERZIEHUNG IM ELEMENTARBEREICH
- 2.1 BILDUNG IM ELEMENTARBEREICH....
- 2.1.1 ANNÄHERUNG AN DEN BILDUNGSBEGRIFF.
- 2.1.2 DIE INITIATIVEN DER LÄNDER AM BEISPIEL DES NIEDERSÄCHSISCHEN BILDUNGSPLANS.
- 2.1.3 UNTERSTÜTZUNG VON KINDERN BEIM ÜBERGANG IN DIE GRUNDSCHULE UND DOKUMENTATION DER KINDLICHEN BILDUNGSPROZESSE..
- 2.1.4 STANDPUNKTE ZUR BILDUNGSDEBATTE
- 2.2 QUALITÄT VON KINDERTAGESEINRICHTUNGEN.
- 2.2.1 WAS QUALität in KindertAGESEINRICHTUNGEN BEDEUTET.
- 2.2.2 PÄDAGOGISCHE QUALITÄT IN KINDERGÄRTEN…..\n
- 2.2.3 STANDPUNKTE ZUR QUALITÄTSDEBATTE.
- 2.3 DIE PROFESSIONALISIERUNG DES FACHPERSONALS- EIN SCHLÜSSELTHEMA IN DER DEBATTE UM BILDUNG UND QUALITÄT ......
- 2.3.1 ZUR PERSONALSITUATION IN DEN KINDERGÄRTEN.
- 2.3.2 VERÄNDERTE ANFORDERUNGEN AN DEN ERZIEHERINNENBERUF
- 2.3.3 STANDPUNKTE ZUR PERSONALDEBATTE..
- 2.4 DER ERZIEHUNGSAUFTRAG VON KINDERTAGESEINRICHTUNGEN ALS EINRICHTUNGEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE.
- 2.4.1 ERZIEHUNG, BILDUNG UND BETREUUNG ALS AUFGABENfeld der KindeR- UND JUGENDHILFE?.
- 2.4.2 FINANZIERUNG VON KindertageseINRICHTUNGEN..
- 2.4.3 ZUR AKTUELLEN DEBATTE UM DIE GESETZLICHE VerankERUNG VON KINDERTAGESEINRICHTUNGEN.
- 23. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- 3.1. AUSWIRKUNGEN UND PERSPEKTIVEN DER AKTUELLEN DEBATTE AM BEISPIEL NIEDERSACHSENS SOWIE DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
- 3.2 ZUSAMMENFASUNG UND PERSPEKTIVEN.
- 3.3 SCHLUSSWORTE......……………………….
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit zielt darauf ab, einen systematischen Einblick in die aktuelle Diskussion um Bildungs- und Erziehungsfragen im Elementarbereich zu ermöglichen, mit besonderem Fokus auf Bildung und Bildungschancen. Die Arbeit beleuchtet die gesellschaftlichen und institutionellen Entwicklungsbedingungen, die für die Lebensrealität von Kindern in Deutschland relevant sind, und konzentriert sich dabei auf entwicklungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche.
- Die Bedeutung der Familie, Tagesbetreuung und Schule als Sozialisationsinstanzen
- Die Herausforderungen und Chancen der frühkindlichen Lern- und Entwicklungsbedingungen
- Die aktuelle Debatte um Bildung, Betreuung und Erziehung im Elementarbereich, einschließlich der Themen Qualität, Qualifizierung des Fachpersonals und gesetzliche Rahmenbedingungen
- Die Rolle von Kindertageseinrichtungen als Institutionen der öffentlichen Kinderbetreuung
- Die Auswirkungen und Perspektiven der aktuellen Debatte, am Beispiel Niedersachsens und der Landeshauptstadt Hannover
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der gesellschaftlichen Bedingungen kindlichen Aufwachsens, wobei die Auswirkungen sozialer Ungleichheit im Kontext schulischer Bildung im Vordergrund stehen. Anschließend werden die drei wichtigsten Sozialisationsinstanzen - Familie, Tagesbetreuung und Schule - ausführlich beschrieben, wobei die spezifischen Bildungschancen in den Vordergrund gestellt werden. Das erste Kapitel endet mit einer Erläuterung der Bedingungen des kindlichen Lernens.
Das zweite Kapitel beleuchtet die aktuelle Debatte um Bildung, Betreuung und Erziehung im Elementarbereich. Es werden die Faktoren Bildung, Qualität, Qualifizierung des Fachpersonals und gesetzliche Rahmenbedingungen untersucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle von Kindertageseinrichtungen als Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, sowie deren Finanzierung und gesetzliche Verankerung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: frühkindliche Bildung, Bildungschancen, Kindertageseinrichtungen, Qualität, Professionalität, Fachpersonal, Erziehung, Betreuung, Sozialisation, Entwicklungsbedingungen, gesellschaftliche Ungleichheit, Kinder- und Jugendhilfe, gesetzliche Rahmenbedingungen.
- Quote paper
- Axel Kintscher (Author), 2004, Tageseinrichtungen für Kinder als Aufgabenfeld der Kinder- und Jugendhilfe. Zur aktuellen Diskussion um Bildung und Erziehung im Elementarbereich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34281