Mit „Los andaluces no hablamos mal, hablamos andaluz“ wird Antonio Narbona Jiménez in dem gleichnamigen Artikel zur andalusischen Varietät im regionalen Diario de Sevilla zitiert und spricht damit gleich einen Kernaspekt der Soziolinguistik zum andaluz an: Das andaluz sei eine unschöne Art, Spanisch zu sprechen.
Um ein innerhalb der Soziolinguistik oft untersuchtes Phänomen handelt es sich beim Sprachbewusstsein der Sprecher. Mit diesem setzt sich auch Narbona in seinem Aufsatz „Sobre la conciencia lingüística“ ausführlich auseinander und geht dabei ebenfalls auf die häufig diskutierte Einstellung ein, dass das andaluz ein schlecht gesprochenes Spanisch sei. Allerdings behandelt er diese Thematik nur im Ansatz, weshalb dieser Aspekt nun umso detaillierter und differenzierter betrachtet werden soll, insbesondere auf Grund dessen, dass sich dieses Vorurteil längst etabliert hat und Vorurteile am ehesten durch ausführliche Untersuchungen geklärt werden können.
Das Ziel dieser Arbeit ist es also, die Beziehung zwischen dem Vorurteil und dem Sprachbewusstsein der andaluz-Sprechenden zu untersuchen und Aussagen darüber zu formulieren, inwiefern Vorurteile jener Art sich auf das Sprachbewusstsein auswirken können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Las hablas andaluzas - ein Überblick
- Das Wesen des andaluz - Worum handelt es sich beim andaluz?
- Das andaluz aus historischer Perspektive
- Zum Phänomen des Sprachbewusstseins
- Sprachbewusstsein – Definition
- Überblick zum Forschungsstand: Sprachbewusstsein der Andalusier
- Ein klassisches Vorurteil: Die Wahrnehmung des andaluz als ein schlecht gesprochenes Spanisch
- Vorurteile eine Begriffsklärung...
- Einzelne Aspekte des Vorurteils...
- Das andaluz sei eine schwer verständliche Sprachform
- Das andaluz sei eine vulgäre Sprachform
- Die Ausgangsproblematik: Wann gilt ein Sprachgebrauch als gut oder schlecht?
- Verbreitung des Vorurteils durch die Kommunikationsmedien
- Auswirkungen des Vorurteils auf das Sprachbewusstsein - ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen dem Vorurteil, das andaluz sei ein schlecht gesprochenes Spanisch, und dem Sprachbewusstsein der andaluz-Sprechenden. Das Ziel ist es, die Auswirkungen dieses Vorurteils auf das Sprachbewusstsein zu untersuchen und zu analysieren, inwiefern es die Selbstwahrnehmung der Sprecher beeinflusst.
- Definition des andaluz und seine linguistische Einordnung
- Das Konzept des Sprachbewusstseins und sein Forschungsstand im Kontext des andaluz
- Analyse des Vorurteils und seiner verschiedenen Aspekte
- Die Rolle der Kommunikationsmedien in der Verbreitung des Vorurteils
- Beziehung zwischen dem Vorurteil und dem Sprachbewusstsein der andaluz-Sprechenden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz des Vorurteils bezüglich des andaluz im Kontext des Sprachbewusstseins. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition des andaluz und seiner linguistischen Einordnung. Die diachrone und synchrone Perspektive werden zur Einordnung des andaluz als Dialekt des castellano und als Varietät des Spanischen herangezogen. Es werden unterschiedliche wissenschaftliche Perspektiven auf die Bezeichnung des andaluz diskutiert. Das dritte Kapitel definiert den Begriff des Sprachbewusstseins und gibt einen Überblick über den Forschungsstand zum Sprachbewusstsein der Andalusier. Das vierte Kapitel widmet sich dem Vorurteil, das andaluz sei ein schlecht gesprochenes Spanisch. Es erfolgt eine Begriffsklärung des Begriffs Vorurteil und die Analyse verschiedener Aspekte des Vorurteils, wie z. B. die Behauptung, dass das andaluz schwer verständlich oder vulgär sei. Zudem wird die Frage nach der Definition von „gut“ und „schlecht“ im Sprachgebrauch behandelt und die Rolle der Kommunikationsmedien in der Verbreitung des Vorurteils beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Vorurteil gegenüber dem andaluz, Sprachbewusstsein, Soziolinguistik, Dialekt, Varietät, spanische Sprache, Kommunikationsmedien, Sprachgebrauch und Selbstwahrnehmung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Zum Einfluss eines Vorurteils auf das Sprachbewusstsein der andaluz-Sprechenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342887