Das zu Lebzeiten als „Geschmacksinsel“ gefeierte und später als Konservativismus bezeichnetes Werk Ludwig Hoffmanns zeigt das Schicksal von Architektur, die als "historistisch" gebrandmarkt ist. Vor dem Hintergrund des Dogmas der Moderne welches diese Architektur bis in die Gegenwart ästhetisch disqualifiziert, zeigt auch die Forschung nur geringes Interesse.
Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen sind Hoffmanns Bauten noch gut vertreten im Berliner Architekturstadtplan: Die DDR konnte es sich nicht leisten, die vorzüglich gemauerten Gebäude abzureißen, sie hat sie lediglich heruntergewirtschaftet. Darum sind etwa Hoffmanns Schulen heute oft noch in Betrieb.
Die vorliegende Arbeit möchte diesem Trend opponieren und einen kleinen Beitrag zur Erforschung der niedrigeren Schulanstalten, zu welchen die 257. und 294. Gemeindedoppelschule und 8. Hilfsschule in der Bötzowstrasse in Berlin zählte, leisten. Darüber hinaus ist die Analyse von Hoffmanns Architektur relevant, weil der Baumeister als Mitglied der städtischen Leistungsverwaltung arbeitete, deren vorrangiges Ziel es um 1900 war, die sozialen und politischen Probleme Berlins zu lösen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ludwig Hoffmann: Architekt und Stadtbaurat für Hochbau
- Der hoffmannsche Stil
- Gemeindedoppelschule Bötzowstrasse – Daten und Fakten
- Restaurierung
- Schulneubauten im Kaiserreich
- Schulneubauten allgemein – Daten und Fakten
- Die Situation der Schulen in Prenzlauer Berg
- Schulbau und kommunale Gesundheitspolitik
- Schulbauprogramm für Gemeindedoppelschulen
- Architekturbeschreibung
- Gliederung und Außenarchitektur
- Aufbau der Innenräume
- Kritik von Seiten der Öffentlichkeit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Werk des Architekten Ludwig Hoffmann, insbesondere mit der Gemeindedoppelschule in der Bötzowstrasse in Berlin. Sie möchte einen Beitrag zur Erforschung der niedrigeren Schulanstalten leisten und analysieren, wie Hoffmanns Architektur die sozialen und politischen Probleme Berlins um 1900 reflektiert.
- Das Werk Ludwig Hoffmanns im Kontext des „historistischen“ Stils
- Die architektonischen und sozialen Aspekte der Gemeindedoppelschule in der Bötzowstrasse
- Hoffmanns Arbeit als Stadtbaurat und seine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der städtischen Entwicklung
- Die Gestaltungsprinzipien und Materialwahl in Hoffmanns Architektur
- Die Bedeutung der Gemeindedoppelschule im Rahmen des Schulbaus in Berlin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit und die Relevanz von Ludwig Hoffmanns Architektur im Spannungsfeld von „historistischer“ und moderner Architektur dar.
- Ludwig Hoffmann: Architekt und Stadtbaurat für Hochbau: Dieses Kapitel beleuchtet Hoffmanns Werdegang als Architekt und seine Rolle als Stadtbaurat in Berlin. Es beschreibt die Herausforderungen, die er während seiner Amtszeit bewältigen musste, und sein Einfluss auf die städtische Entwicklung.
- Der hoffmannsche Stil: Dieses Kapitel analysiert Hoffmanns architektonischen Stil und seine Abgrenzung vom Rundbogenstil. Es geht auf seine Auseinandersetzung mit dem Historismus und seine „reformierte“ Herangehensweise an historische Formen ein.
- Gemeindedoppelschule Bötzowstrasse – Daten und Fakten: Dieses Kapitel liefert grundlegende Informationen über die Gemeindedoppelschule, wie z.B. ihre Entstehungszeit, die Baukosten und ihre Bedeutung im Berliner Schulsystem.
- Restaurierung: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Thema der Restaurierung von Schulgebäuden im Kaiserreich. Er beleuchtet die allgemeine Situation der Schulen in Berlin, die Rolle des Schulbaus in der kommunalen Gesundheitspolitik und das Schulbauprogramm für Gemeindedoppelschulen.
- Architekturbeschreibung: Dieses Kapitel beschreibt die architektonischen Merkmale der Gemeindedoppelschule in der Bötzowstrasse. Es analysiert die Gliederung und Außenarchitektur, den Aufbau der Innenräume und die Kritik von Seiten der Öffentlichkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Ludwig Hoffmann, „historistischer“ Stil, Gemeindedoppelschule, Schulbau, Stadtentwicklung, Architekturgeschichte, sozialer Kontext, kommunale Gesundheitspolitik und Gestaltungsprinzipien.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Ein Nutzbau darf auch ästhetisch sein. Die Gemeindedoppelschule in der Bötzowstrasse in Berlin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342897