Das Motiv des Gehens durch die Stadt, vor allem die Faszination und Lust am Gehen, die damit verbunden sind, findet sich in der tschechischen Literatur des 20. Jahrhundert. Es lässt sich eine Traditionslinie, die von der Avantgarde über die Gruppe 42 und darüber hinaus geht, die sich mit dem Alltag beschäftigt, ausmachen. Ihre Mitglieder setzten sich mit dem Alltäglichen auf eigene Art und Weiße auseinander und so liegt ihnen jeweils ein anderes Wirklichkeitskonzept zu Grunde.
Da es sich in dieser Arbeit primär um die Wahrnehmung des Alltäglichen und, wie der Titel schon sagt, um das Wunderbare des Alltags in Nezvals Prosatext handelt, lautet die zentrale Frage: Was ist das Wunderbare des Alltags, im surrealistischen Verständnis, übertragen auf Nezvals Prager Spaziergänger? Es geht aber nicht um eine Bestätigung der konsequenten Umsetzung einer surrealistischen Programmatik in Nezvals Prosa, sondern vielmehr geht es darum, herauszufinden, wie diese individuell von ihm verwendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturhistorische Kontextualisierung von Pražský chodec
- Alltagswahrnehmung
- Alltagswahrnehmung im Allgemeinen
- Ästhetische Alltagswahrnehmung
- Die surrealistische Alltagsästhetik
- Die Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen
- Die Aufmerksamkeit für das Unbewusste
- Die Surrealität
- Das Zufällige
- Das Schöne - die Liebe
- Das Wunderbare des Alltags des Prager Spaziergängers
- Das Gehen durch die Stadt und dessen Modifikationen
- Bestimmung des Spaziergänger-Typus in Pražský chodec: Flaneur, passante oder chodec jiný, citlivý?
- Mythen des Alltags
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die besondere Alltagswahrnehmung des Subjekts in Vítězslav Nezvals Pražský chodec, dem dritten Teil seiner autobiographischen Trilogie. Sie beleuchtet, wie Nezval das Wunderbare des Alltags im surrealistischen Verständnis auf seinen Prager Spaziergänger überträgt. Die Arbeit konzentriert sich nicht auf die konsequente Umsetzung einer surrealistischen Programmatik, sondern auf die individuelle Verwendung dieser Konzepte durch Nezval.
- Die Wahrnehmung des Alltäglichen im surrealistischen Kontext
- Die Rolle des Prager Spaziergängers in Nezvals Text
- Die Bedeutung des Gehens durch die Stadt in der tschechischen Literatur des 20. Jahrhunderts
- Die Verbindung von archaischen Reizen und modernem Geist in Prags Alltagswelt
- Die Auswirkungen des politischen und gesellschaftlichen Umfelds auf Nezvals Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Kontext von Nezvals Pražský chodec dar und führt die zentrale Frage der Arbeit ein: Was ist das Wunderbare des Alltags im surrealistischen Verständnis, übertragen auf Nezvals Prager Spaziergänger?
- Das Kapitel „Kulturhistorische Kontextualisierung von Pražský chodec“ beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Textes und setzt ihn in den historischen und politischen Kontext der 1930er Jahre. Es werden die politischen Spannungen der Zeit und Nezvals Rolle in der tschechischen surrealistischen Gruppe thematisiert.
- Das Kapitel „Alltagswahrnehmung“ analysiert verschiedene Aspekte der Alltagswahrnehmung im Allgemeinen und im Besonderen im surrealistischen Kontext. Es werden die Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen, die Aufmerksamkeit für das Unbewusste und die Bedeutung des Zufälligen und Schönen erörtert.
- Das Kapitel „Das Wunderbare des Alltags des Prager Spaziergängers“ befasst sich mit der Figur des Spaziergängers in Nezvals Text und untersucht, wie dieser Typus die Stadt und den Alltag wahrnimmt. Es werden die Mythen des Alltags und deren Bedeutung für Nezvals Werk beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Alltagswahrnehmung, Surrealismus, Prag, Flaneur, Stadt, Literatur, tschechische Literatur, Vítězslav Nezval, Pražský chodec, autobiographische Trilogie.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2013, Das Magische Prag und das Wunderbare des Alltags in Vítězslav Nezvals "Pražský chodec", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342900