Großhandel in Deutschland - Status Quo und Entwicklungsperspektiven


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

27 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Quellenverzeichnis

1. Abschnitt: Einführung

2. Abschnitt: Der Großhandel
2.1 Begriffsbestimmung und Abgrenzung
2.2 Arten des Großhandels
2.2.1 Absatzgroßhandel
2.2.1.1 Zustellgroßhandel
2.2.1.2 Cash & Carry – Großhandel
2.2.1.3 Regalgroßhändler (Rack Jobber)
2.2.2 Aufkaufgroßhandel (Sammelgroßhandel)
2.2.3 Sortiments- und Spezialgroßhandel
2.3 Funktionen des Großhandels

3. Abschnitt: Aktuelle Situation in Deutschland 7
3.1 Fakten und Zahlen
3.2 Struktur des Großhandels
3.3 Entwicklungen der einzelnen Wirtschaftsbereiche
3.3.1 Handelsvermittlung
3.3.2 Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren
3.3.3 Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakware
3.3.4 Großhandel mit Ge- und Verbrauchsgütern
3.3.5 Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren, Altmaterial und Reststoffen
3.3.6 Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör
3.3.7 Sonstiger Großhandel

4. Abschnitt: Entwicklungsperspektiven
4.1 Allgemeine Entwicklungen
4.2 Ausgewählte Entwicklungsperspektiven
4.2.1 Vom Distributionsmittler zum Logistikdienstleister
4.2.2 Eigenständiges Waren- und Dienstleistungsprofil
4.2.3 Differenziertes Dienstleistungsangebot
4.2.4 Kompetenzvorteile
4.2.5 Gemischte Handelsunternehmen
4.2.6 Radio Frequency Identifikation (RFID)
4.2.7 E – Commerce
4.2.8 Konzentrationstendenzen
4.2.9 Neue Märkte durch Liberalisierung und Deregulierung
4.2.10 Internationalisierung

5. Abschnitt: Schlussbemerkung

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung im Großhandel

Abbildung 2: Investitions- und Lohn-/Gehaltssummenentwicklung 1999 – 2001

Abbildung 3: Bruttoeinkommensentwicklung im Einzel- und Großhandel 2001 – 2003

Abbildung 4: Anteile der Großhandelsbranchen am Gesamtumsatz des Großhandel

Abbildung 5: Einschätzungen der Entscheidungsträger des Großhandels

Quellenverzeichnis

Literatur:

- Vorlesungsunterlagen SBWL Handel und Distribution, Prof. U. Altenburg
- J. Zentes, B. Swoboda, D. Morschett, B2B Handel: Perspektiven des Groß- und Außenhandels, Frankfurt/M. 2002
- B. Tietz, Der Handelsbetrieb, München 1993, 2. Auflage
- Der Betriebswirt, 41. Jg. 2000, Heft 3
- Metro-Handelslexikon 2003
- Metro Geschäftsbericht 2003
- Statistisches Bundesamt, Fachserie6/ Reihe 4: Handel, Gastgewerbe, Tourismus 2001, Wiesbaden 2004
- Prof. Dr. U. Hannig, FH Script Instrumente des Marketing, Ludwigshafen 2002
- Prognos AG, Europa in der Weltwirtschaft von morgen, Stuttgart 1995
- Duden (mit neuer Rechtschreibung), Mannheim 1996, 21. Auflage

Onlinerecherche:

- BGA (Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels) www.bga.de
- IHK(Industrie und Handelskammertag) www.ihk.de
- EUROSTAT (Informationsdienst des Statistischen Amtes der Europäischen
Gemeinschaft) http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal
- Statistisches Bundesamt Deutschland www.destatis.de
- Metro www.metrogroup.com
- EHI EuroHandelsInstitut www.ehi.org
- Netzeitung (größte deutsche Onlinetageszeitung) www.netzeitung.de
- Absatzwirtschaft (führende Marketing Zeitschrift und Website, gehört zur Handelsblatt
Verlagsgruppe www.absatzwirtschaft.de
- n-TV Nachrichtensender www.n-tv.de
- Frankfurter Allgemeine Zeitung www.faz.de
- Handelsblatt www.handelsblatt.com
- Financial Times Deutschland www.ftd.de
- Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland www.auswaertiges-amt.de
- Reuters Nachrichtendienst www.reuters.com
- ifo Wirtschaftsforschungsinstitut www.ifo.de
- GfK Gesellschaft für Konsumforschung www.gfk.de
- AC Nielsen Marktforschung www.acnielsen.de
- IfH Köln Institut für Handelsforschung der Universität Köln www.ifhkoeln.de
- Wissen.de (Onlinelexikon und Wörterbuch) www.wissen.de
- Hohendahl Gruppe (Karton- und Pappehersteller mit online Handelslexikon ) www.hohendahl.de
- Arno Gruppe (Point of Purchase Spezialist mit online Handelslexikon) www.arno-online.de
- Focus Media (gehört zur Zeitschrift Focus) online Enzyklopädie Marketing & Handel http://medialine.focus.de
- SAP (größter deutscher B2B Software Hersteller) http://help.sap.com
- Marketing Distribution Glossar http://freetutorials.de/madistri/madistriglossar.html
- Handelswissen (sehr umfangreiche Onlinedatenbank rund um den Handel) von
BBE – Das Beraterunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) www.handelswissen.de
- BMWA Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit www.bmwa.de
- handelszeitung.at (Führende österreichische Handelszeitschrift) www.handelszeitung.at
- GV Partner (führender deutscher frische – Zustellhändler) www.citti.de

1. Abschnitt: Einleitung

Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung des Großhandels in Deutschland.

Ziel ist es, eine umfassende Betrachtung der aktuellen Situation im deutschen Großhandel zu geben und mögliche Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Es soll die enorme Bedeutung und häufig unterschätzte Größe dieser Wirtschaftsstufe hervorgehoben und erläutert werden.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts wird der Großhandelsbegriff erläutert und später näher auf die verschiedenen Arten dieses Wirtschaftssektors eingegangen. Zum Ende dieses Abschnitts werden die Funktionen des Großhandels genauer behandelt. Im dritten Abschnitt wird die momentane Situation des Großhandels in Deutschland mit aktuellen Fakten und Beispielen belegt. Um eine möglichst hohe Praxisnähe zu erzielen, enthält diese Bearbeitung viele Fakten und Beispiele der Metro AG und anderen weltweit führenden Handelskonzernen.

2. Abschnitt: Der Großhandel

In diesem Abschnitt wird der Begriff des Großhandels bestimmt. Weiterhin wird auf die verschiedenen Arten und Funktionen eingegangen.

2.1 Begriffsbestimmung und Abgrenzung

Vom Großhandel im klassischen Sinn spricht man dann, wenn der Absatz an andere Unternehmer oder öffentliche Institutionen und nicht an private Endkunden erfolgt. Zentes[1] führt eine genauere, amtlich anerkannte Definition von B. Tietz (1993) an, welche Großhandlungen dadurch beschreibt, dass sie Eigen- oder Kommissionshandel betreiben und die Waren unverändert oder nach den üblichen Manipulationen an andere Handelsunternehmen, Weiterverarbeiter, gewerbliche Verbraucher oder behördliche Großverbraucher absetzen. Eine wichtige Unterscheidung im Großhandel ist die zwischen institutionellem und funktionellem Großhandel. Unter dem institutionellen Großhandel versteht man „...den Warenabsatz durch Großhandelsunternehmen, also durch Institutionen, deren wirtschaftliche Tätigkeit ausschließlich oder überwiegend darin besteht, typische Großhandelsfunktionen zu erfüllen. Dazu zählen alle rechtlich selbstständigen Unternehmen, deren Tätigkeit schwerpunktmäßig im Großhandel liegt.“[2] Der funktionelle Großhandel bezeichnet nicht die Institution Großhandel, sondern deren „...Tätigkeit, also der Absatz von Waren und sonstigen Leistungen an Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter oder andere Großverbraucher - gleichgültig, wer diese Tätigkeiten ausübt. Beispielsweise können Produzenten in eigener Regie für die Warenverteilung und alle dafür notwendigen Tätigkeiten sorgen, ohne dass sie zum institutionellen Großhandel gezählt werden.“[3] Durch die rasant fortschreitende technologische Entwicklung im Kommunikations- und Informationsbereich ergibt sich eine neue Problematik dieser scharfen Abgrenzung, da nun funktionsübergreifende Institutionen entstanden sind und entstehen werden, die sich jeglicher bestehenden Klassifizierung entziehen. Aus diesem Grund hat sich die Begrifflichkeit B2B – Business to Business entwickelt. B2B schließt den konventionellen Großhandelsbegriff ein und erweitert diesen in Richtung des intermediären Transaktions- und Servicebereichs. Dieser beruht natürlich nicht, wie man hätte annehmen können, unmittelbar nur auf Geschäftsbeziehungen elektronischer Art.[4] Weiterhin gibt es neben dem eigentlichen Großhändler, der in eigenem Namen und auf eigene Rechnung agiert auch sogenannte Handelsvermittler, die in eigenem Namen auf fremde Rechnung arbeiten. Auf sie entfällt zwar nur ein relativ kleiner Anteil des gesamten Großhandelsgeschehens, jedoch vereinigen sie auf sich eine der Grundeigenschaften des Großhandels, nämlich die Mittlerfunktion zwischen Hersteller und Einzelhändler.

Charakterisierend für den Großhandel sind meist sehr große Verpackungs-, Mengen- und Volumeneinheiten. Daraus ergeben sich häufig auftretende Merkmale und Gepflogenheiten wie z.B. der Handel nach universellen Mustern, standardisierten Typen und allgemein gängigen Service – und Qualitätsniveaus. Weiterhin sind standardisierte Kaufverträge und die Einschaltung von Kommissionären, Handelsvertretern und Maklern häufig zu beobachten.

2.2 Arten des Großhandels

In vielen amtlichen Statistiken unterscheidet man den (Binnen-) Großhandel in zwei Hauptkategorien: Konsumtionsverbindungsgroßhandel, also der klassische Großhandel (> 50% vom Umsatz mit inländischem Einzelhandel) und Produktionsverbindungsgroßhandel, (< 50% vom Umsatz mit inländischem Einzelhandel). Der hohe Stellenwert des Produktionsverbindungsgroßhandels, der Güter für die Produktion von Gütern an Organisationen weiterverkauft oder handelsüblich verändert transferiert, wird auch in der enormen Ausgestaltungsvielfalt dieser Betriebe deutlich.[5] Da z.B. Autoersatzteile sowohl für Konsum- als auch für Produktionszwecke eingesetzt werden können, bedient man sich der „50%“ – Teilung, womit man die überwiegende Tätigkeit als prägend für die Kategorisierung zum Konsumtions- oder Produktionsverbindungshandel annimmt. Der Produktionsverbindungsgroßhandel stellt mehr als die Hälfte des Großhandelsumsatzes und fast zwei Drittel der Unternehmen in diesem Bereich. Folgend wird hier eine weitere Typologisierung in Absatzgroßhandel, Aufkaufgroßhandel, Sortiments- und Spezialgroßhandel vorgenommen.

2.2.1 Absatzgroßhandel

Der Absatzgroßhandel, als klassischer Hauptvertreter des Konsumtionsverbindungshandels, übernimmt für Betriebe das Verkaufen der selbst hergestellten Waren, weil sie selbst wenig Lagerraum und Kapazitäten zur Verfügung haben. Die Funktion des Absatzgroßhandels besteht darin, die Kosten für die jeweiligen Waren zu senken. Dies kann dadurch möglich gemacht werden, dass jeder Herstellungsbetrieb nur noch eine Warenlieferung zu machen hat und nicht mehr an jeden Einzelhandelsbetrieb Waren liefern muss. Zum Beispiel würde es bedeuten, wenn drei Herstellungsbetriebe zusammen drei Einzelhandelsbetriebe haben, dass jeder einzelne beliefert werden muss. In diesem Fall muss jeder Herstellungsbetrieb dreimal liefern. Dies ergibt insgesamt neun Lieferungen. Wird jetzt aber ein Großhandel dazwischen geschaltet, muss jeder Hersteller einmal den Großhandel beliefern und dieser liefert dann die Waren zu jedem Einzelhandelsbetrieb.

Dadurch sind nur noch sechs Liefervorgänge nötig, wodurch die Kosten für die jeweiligen Waren gesenkt werden. Deswegen „... konzentriert sich der Absatzgroßhandel auf die Suche und Pflege von Absatzbeziehen.“[6] Es gibt drei Hauptarten von Absatzgroßhändlern: den Zustellgroßhandel, den Cash & Carry - Großhandel und den Regalgroßhandel.

2.2.1.1 Zustellgroßhandel

Der Zustellgroßhandel bekommt seine Waren von den Herstellern und liefert sie direkt an die jeweiligen Einzelhändler, wodurch die Kosten der Waren durch die vielen Wege, aufwändige Logistik und spezielle Fahrzeuge steigen. Diese Form des Belieferungsgroßhandels stellt genau das Gegenteil zum Cash & Carry, dem so genannten Residenzgroßhandel, bei dem die gekaufte Ware selbst sofort mitgenommen (Abholgroßhandel) wird, dar. Im Zustellgroßhandel werden fast ausschließlich leicht verderbliche Lebensmittel für Einzelhändler und Gastrobetriebe geliefert.[7] In diesem Segment ist in Deutschland wie auch auf europäischer Ebene Spezialistentum gefragt, da hier maßgeblich kleine Unternehmen regional agieren.[8] Diese Unternehmen begrenzen sich meist auf ein bestimmtes Segment im Frischgroßhandel und gleichzeitig, vor allem technisch bedingt, auf eine bestimmte Region. Durch ein hohes Maß an Spezialisierung differenzieren sich diese Unternehmen und stehen zueinander selten in einem großen Konkurrenzkampf.

In Deutschland ist die national agierende GV Partner im Zustellgroßhandel unangefochtener Marktführer.[9]

2.2.1.2 Cash & Carry - Großhandel

Beim Cash-and-Carry-Großhandel kommen die Abnehmer selbst zum Großhändler, stellen sich die gewünschten Produkte in dem Markt selbst zusammen, bezahlen und nehmen die Waren direkt von dort mit (Weltmarktführer: Metro AG mit über 450 C & C Märkten in 28 Ländern).[10] Diese Form des Absatzgroßhandels, zunächst nur für Lebensmittelhändler konzipiert und nun für den gesamten Konsumgütersektor, tritt auf dem Markt sehr konzentriert auf, agiert national und international und wird meist von Mittelständlern oder Konzernen betrieben.

2.2.1.3 Regalgroßhändler (Rack Jobber)

Regalgroßhändler sind Großhändler, die in Einzelhandelsunternehmen (vor allem in Supermärkten und Einkaufszentren) Regalflächen oder auch anderen Verkaufsraum anmieten und auf eigene Rechnung, in eigener Disposition und im eigenen Risiko mit Waren ausstatten. Der Vorteil dieser Verkaufsform liegt für den Einzelhändler in der Verlagerung des Absatzrisikos auf den Rack Jobber sowie in der garantierten Einnahme sowohl der Regalmiete wie auch einer Umsatzprovision. Für den Regalgroßhändler liegt sie vor allem in der Möglichkeit der eigenen Ausgestaltung des Sortiments, der Lancierung von neuen Produkten, gegenüber denen der Einzelhandel sonst oft sehr zurückhaltend ist, sowie in der

Übernahme des Inkasso durch den Einzelhändler[11]. Der Abverkauf erfolgt jedoch über die POS (Point of sale)-Systeme der Handelsbetriebe.

2.2.2 Aufkaufgroßhandel (Sammelgroßhandel)

Der Aufkaufgroßhandel übernimmt die Aufgabe, Waren wie Metall, Altmaterialien, Landwirtschaftliche Produkte usw. in kleinen Mengen, beispielsweise von Landwirten, aufzukaufen, zu lagern, ggf. zu sortieren und in großen Mengen an seine Abnehmer (Industrie, Handwerk), an Börsen oder bei Auktionen zu verkaufen. Deswegen wird er auch als Sammelgroßhandel bezeichnet.

2.2.3 Sortiments- und Spezialgroßhandel

Die mit einem sehr breit aufgestellten aber flachen Warenkreis ausgestatteten Sortimentsgroßhändler sind das Gegenteil vom Spezialgroßhändler, der durch ein außerordentlich tief gestaffeltes Sortiment verfügt. Sortimentsgroßhändler bieten entweder Artikel aus verschiedensten Produktions- und Fachbereichen für mehrere Branchen oder das Angebot ist mehr oder minder auf das Produktprogramm einer ganz bestimmten Branche ausgerichtet und stellt dann dort ein nahezu vollständiges Angebot bereit. Diese Unternehmen haben vor allem Bedeutung beim Absatz von Konsumgütern, seltener bei Investitionsgütern.[12]

Spezialgroßhändler streben, ähnlich einem Facheinzelhändler, durch ihre Spezialisierung in Nischenbereiche, die sie dann meist komplett ausfüllen. Gleichzeitig sind sie meist von hoher Kompetenz geprägt.

2.3 Funktionen des Großhandels

Großhandelsbetriebe sind zwar Betriebe die Waren einkaufen und sie meist ohne nennenswerte weitergehende Be- und Verarbeitung weiterverkaufen, jedoch ist der Handel nicht funktionslos. Eine treffende Definition der Funktionen des Großhandels liefert www.handelswissen.de :„Typische Großhandelsaktivitäten werden vom institutionellen Großhandel durchgeführt - aber auch von Nicht-Großhändlern, zum Beispiel von Einkaufsvereinigungen, Verkaufskooperationen, rechtlich selbstständigen oder integrierten Vertriebsabteilungen, Auslieferungslagern der Industrie oder Großhandelszentralen der Einzelhändler. Der Unterschied besteht darin, wenn Großhändler Großhandel betreiben, wird dies in den entsprechenden Statistiken erfasst. Wenn Nicht-Großhändler Großhandel betreiben, dann nicht. ... Die Leistungen des Großhandels, die Funktionen, die er ausführt, werden am Markt immer noch nachgefragt, nur z. T. von anderen als von Großhandelsunternehmen erbracht. Daher spricht man häufig vom funktionsechten Großhandel in Abgrenzung zu den Unternehmen, die neben anderen Geschäftszwecken auch ... Großhandel betreiben.“[13]

Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Funktionen herauskristallisiert, die den Großhändler charakterisieren. Häufig findet man z.B.

- die Sortimentsbildung (Mitwirkung bei der Zusammenstellung und Bündelung der Sortimente verschiedener Hersteller)
- Distributionsfunktion/Logistikfunktion (Kernfunktion): Feinverteilung, Belieferung vieler, auch kleiner Abnehmer und das zunehmend just – in – time, Waren- und Infoflusssysteme
- Schnittstellenverringerung: Verbindung der Anbieter mit vielen Abnehmern zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung innerhalb der Wertschöpfungskette
- Markteinführungsfunktion: Durchführung von Marketingmaßnahmen, Schaffung von Markttransparenz
- Lagerhaltung: Sicherstellung der Versorgung
- Finanzierungsfunktion: Häufig sofortige Bezahlung der Waren und Leistungen (übernimmt damit deren Absatz- und Debitorenrisiko) und Vergabe von Lieferantenkrediten an Abnehmer (übernimmt ganz oder teilweise das Beschaffungs-, Lagerhaltungs-, Transport-, Preis- und Qualitätsrisiko).
- „Reine“ Transportfunktion, Beratungsfunktionen usw.[14],[15]

Großhändler erfüllen ebenfalls die räumliche, zeitliche, Quantitäts-, Qualitäts-, Beratungs- und Kreditfunktion in einem unterschiedlichem Ausmaß, welche die klassischen Funktionen des allgemeinen Handelsbegriffs darstellen.

3. Abschnitt: Aktuelle Situation in Deutschland

Dieser Abschnitt, aufbauend auf Abschnitt 2, beleuchtet die momentane Situation des Großhandels in Deutschland mit aktuellen Fakten, Daten und Beispielen. Es werden zum besseren Verständnis der Relationen oft vergleichbare Zahlen des Einzelhandels gegenübergestellt.

[...]


[1] Vgl. J. Zentes, B. Swoboda, D. Morschett B2B Handel: Perspektiven des Groß- und Außenhandels, Frankfurt/M. 2002, S. 5

[2] Zit.. www.handelswissen.de (BBE – Das Beraterunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit)

[3] Vgl. www.handelswissen.de (BBE – Das Beraterunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit)

[4] Vgl. J. Zentes, B. Swoboda, D. Morschett B2B Handel: Perspektiven des Groß- und Außenhandels, Frankfurt/M. 2002, S.5-7

[5] Vgl. Vgl. J. Zentes, B. Swoboda, D. Morschett B2B Handel: Perspektiven des Groß- und Außenhandels, Frankfurt/M. 2002, S. 72f.

[6] Zit. Prof. Dr. U. Hannig, FH Script Instrumente des Marketing, Ludwigshafen 2002, S. 145

[7] Vgl. Coverstory Oktober 2003 www.handelszeitung.at

[8] Vgl. „Perfektion für die Gastronomie“ Mc Kinsey & Company 2003, S. 2

[9] Vgl. GV Partner www.citti.de

[10] Vgl. Metro-Handelslexikon, Düsseldorf 2003, S. 50

[11] Vgl. Enzyklopädisches Wörterbuch Marketing http://medialine.focus.de

[12] Vgl. Enzyklopädisches Wörterbuch Marketing http://medialine.focus.de

[13] Vgl. www.handelswissen.de (BBE – Das Beraterunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit)

[14] Vgl. www.handelswissen.de (BBE – „Das Beraterunternehmen“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit)

[15] Vgl. www.bga.de Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Großhandel in Deutschland - Status Quo und Entwicklungsperspektiven
Hochschule
Universität Leipzig
Note
2,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
27
Katalognummer
V34291
ISBN (eBook)
9783638345620
Dateigröße
532 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Umfassende Betrachtung des dt. Großhandels (ohne Außenhandel) mit vielen aktuellen Daten, Fakten und Zahlen. 1 Anhang nur im Excel-Format enthalten.
Schlagworte
Großhandel, Deutschland, Status, Entwicklungsperspektiven
Arbeit zitieren
Martin Weber (Autor:in), 2004, Großhandel in Deutschland - Status Quo und Entwicklungsperspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34291

Kommentare

  • Gast am 4.6.2008

    wi3 TiteL????.

    icH woLLte bLoß wiSseN weLche aUfGaBeN deR haNdeL aLLqeMeiN Und Der gRoßHaNdeL sOw!e deR EiNzeLhaNdeL sPezieLL eRfüLLeN???
    MeHr nIcht Und diEse Fraqe wÜrde mIr trOdzTeM niCht beaNtwOrteT.....!!!!!!

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Titel: Großhandel in Deutschland - Status Quo und Entwicklungsperspektiven



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