Diese Rezension sollte anhand eines "Selbststudiums" verfasst werden und sollte maximal 2000 Wörter beinhalten.
Durch den medizinischen Fortschritt können Menschen heute länger leben, aber auch ihr Leben vorzeitig beenden. Bei Letzterem sind sie von verschiedenen Motiven geprägt: Sie wollen ihr Leben selbstbestimmt beenden. Sie möchten nicht an einer unheilbaren Krankheit leiden, haben Angst vor dem Altwerden, der Vereinsamung, von der Abhängigkeit von anderen und dadurch den Verlust der Würde. Oder sie befinden sich in einer seelisch negativen Lage, bei der sie keinen Ausweg sehen. Wer jedoch von Selbstmord absehen möchte, denkt sehr schnell über assistierten Suizid nach.
Die Monographie "Vom guten Sterben. Warum es keinen assistierten Suizid geben darf" behandelt dieses Thema. Am Inhalt dieses Buches waren Gerrit Hohendorf (Medizinethiker und Psychiater), Fuat Shamoun Oduncu (Palliativmediziner) und Robert Spaemann (Philosoph) beteiligt.
Ersterer gibt einen Einblick in mehrere Länder in Europa und in den US-Staat Oregon, der Zweite stellt die Palliativmedizin ausführlich dar, Letzterer untersucht die Argumente der Sterbehilfedebatte genauer.
Das Buch behandelt die Debatte 'Selbstbestimmt sterben', die 2014 und 2015 den Deutschen Bundestag beschäftigte. Das Ziel der Autoren ist es zu zeigen, "warum es keine gesellschaftlich akzeptierte und propagierte Form der Suizidbeihilfe geben darf und wie ein guter Umgang mit Todeswünschen aussehen kann." (Spaemann et al. 2015, 12).
Im Buch wird deutlich, dass die Verfasser sich ausdrücklich gegen den assistierten Suizid aussprechen und es gerechtfertigt finden, darüber im Deutschen Bundestag zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenfassung
- Stellungnahme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch „Vom Guten Sterben. Warum es keinen assistierten Suizid geben darf“ untersucht die Debatte um den assistierten Suizid und argumentiert gegen seine Legalisierung. Die Autoren, darunter ein Medizinethiker, ein Palliativmediziner und ein Philosoph, analysieren die Argumente für und gegen die Sterbehilfe und beleuchten die ethischen, medizinischen und gesellschaftlichen Implikationen.
- Die Bedeutung der Palliativmedizin
- Die Gefahr der Instrumentalisierung von Todeswünschen
- Die ethischen Grenzen der Selbstbestimmung
- Die Verantwortung gegenüber vulnerablen Personengruppen
- Die historische Bedeutung der «Euthanasie»-Verbrechen im Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit drei Fallgeschichten, die verdeutlichen, dass Todeswünsche nicht immer eindeutig sind und oft mit einem gleichzeitigen «Ich will leben» und «Ich will sterben» verknüpft sind. Anschließend werden wichtige Begriffe wie aktive, passive und indirekte Sterbehilfe sowie assistierter Suizid definiert und abgegrenzt.
Im weiteren Verlauf des Buches wird die Palliativmedizin als Alternative zur Sterbehilfe vorgestellt und ihre Bedeutung für die Begleitung von Schwerstkranken und deren Angehörigen hervorgehoben. Die Autoren kritisieren den Terminus «Sterbehilfe» und seine Verwendung in internationalen Debatten, da er in Deutschland aufgrund der «Euthanasie»-Verbrechen in einem negativen Licht steht.
Das Buch beleuchtet die aktuelle Debatte um die Sterbehilfe in Deutschland und stellt verschiedene Gesetzesentwürfe vor, die im Deutschen Bundestag diskutiert wurden. Es wird ein Überblick über die rechtlichen Regelungen zur Sterbehilfe in verschiedenen Ländern gegeben, darunter die Niederlande, Belgien, die Schweiz, der US-Staat Oregon und Deutschland.
Schlüsselwörter
Assistierter Suizid, Sterbehilfe, Palliativmedizin, Selbstbestimmung, Todeswunsch, Euthanasie, Lebensqualität, Ethik, Recht, Gesellschaft, Vulnerable Personengruppen, Nationalsozialismus.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Bünck (Autor:in), 2016, Rezension eines Buches über den assistierten Suizid. "Vom Guten Sterben. Warum es keinen assistierten Suizid geben darf" von Robert Spaemann, Gerrit Hohendorf und Fuat S. Oduncu, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342972