Friedrich Ritter von Wiesner. Diplomat, Legitimist und NS‐Verfolgter

Im Dienst eines Staates, den es nicht mehr geben sollte, nicht mehr gab, nicht mehr geben durfte


Fachbuch, 2012

244 Seiten


Inhaltsangabe oder Einleitung

Vorwort der Dissertation von 2012:

Sine ira et studio. Das ist mein wissenschaftlicher Anspruch bei der Behandlung der Biographie von Friedrich Wiesner und all der politischen Begebenheiten, Strömungen und Gruppierungen rund um ihn während der verschiedenen Perioden der österreichischen Geschichte im Laufe seines doch recht langen Lebens. Die Zeiten änderten sich. Friedrich Wiesner nicht. Mit seiner korrekten Art stand er immer zu seinen Überzeugungen und Idealen. Ihn fragte man um Rat, an ihn wandte man sich. Er war wie ein Fels in der Brandung der historischen Begebenheiten, die ihn einmal zu einem angesehenen Gesandten werden ließen, und dann 22 Jahre später zum Staatsfeind, den man ins KZ brachte.

Geprägt wurde Friedrich Wiesner durch seine Herkunft, Erziehung und die Zeit der ausgehenden Habsburgermonarchie.

Was seine Herkunft betrifft, muss man bedenken, dass der in Wien 1871 geborene Friedrich Wiesner Sohn eines berühmten Universitätsprofessors jüdischer Abstammung war, der tschechische Wurzeln hatte. Seine Erziehung beeinflusste maßgeblich die Internatsschule von Kremsmünster. Über die Ereignisse in der ausgehenden Monarchie und in der Welt am Ende des 19. Jahrhunderts macht er sich in seinem Tagebuch Gedanken.
Einige Zeit, nachdem er Richter geworden war, wurde er ins Außenministerium einberufen, kam im Dienste des Ministeriums zu Ansehen und Bedeutung, wurde zu Ende der Monarchie pensioniert und das restliche Leben als „Herr Gesandter“ angesprochen. Sein Ansehen, sein weitgespanntes Beziehungsnetz und seine Erfahrungen setzte er ein für Publikationen über den Weltkrieg und schließlich immer mehr für die Organisation des Reichsbundes der Österreicher, eine der wichtigsten legitimistischen Vereinigungen, und später auch des Dachverbandes der legitimistischen Gruppierungen, des „Eisernen Ringes“. Diese Tätigkeit zog ihm auch die Feindschaft der Nationalsozialisten zu, was 1938 seine Inhaftierung im KZ Dachau und die Beschlagnahme seiner Besitztümer zur Folge hatte.

Betonen will ich, dass diese Arbeit keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit der Beschreibung des Lebens von Friedrich Wiesner erhebt, sondern, punktuell von gewissen Dokumenten ausgehend, Streiflichter aus seinem Leben beleuchten möchte und zu diesen den historischen Hintergrund erhellen will.

Details

Titel
Friedrich Ritter von Wiesner. Diplomat, Legitimist und NS‐Verfolgter
Untertitel
Im Dienst eines Staates, den es nicht mehr geben sollte, nicht mehr gab, nicht mehr geben durfte
Hochschule
Universität Wien  (Philosophisches Institut)
Autoren
Jahr
2012
Seiten
244
Katalognummer
V343163
ISBN (eBook)
9783346014597
ISBN (Buch)
9783346014603
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich um die unveränderte Neuauflage der gleichnamigen Dissertation von 2012. Diese Ausgabe verfügt über ein neues Vorwort der Autorin und über ein Vorwort des Herausgebers.
Schlagworte
1. Weltkrieg, Habsburg, Legitimusmus, Naziverfolgung Lovrek Moskauer Akte
Arbeit zitieren
Dr. Heinrich Wallnöfer (Herausgeber:in)Dr. Brigitte Schagerl (Autor:in), 2012, Friedrich Ritter von Wiesner. Diplomat, Legitimist und NS‐Verfolgter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343163

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Titel: Friedrich Ritter von Wiesner. Diplomat, Legitimist und NS‐Verfolgter



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