Den Jugendroman „Nichts - Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller habe ich privat gelesen und er hat mich auf eine andere Art und Weise beschäftigt, als die Romane, die ich sonst in meiner Freizeit lese. Es ist kein Buch, das ich sofort geliebt habe, sondern eher eine Lektüre, die ich aus unterschiedlichen Gründen schockierend und faszinierend zugleich fand.
Diese ambivalenten Gefühle wurden durch die Figuren der Handlung ausgelöst. Insbesondere der Protagonist der Handlung, Pierre Anthon, zeigt eine Lebenseinstellung, die ich in dieser Konsequenz noch bei keinem Jugendlichen angetroffen habe und die mich zum Nachdenken über meine eigene Weltdeutung angeregt hat.
Aus diesen Gründen habe ich mich entschieden, ihn als literarische Figur in meiner Facharbeit Pierre Anthon, der Protagonist des Jugendromans „Nichts“ – ein philosophischer Aufklärer und freier Mensch im Sinne Sartres näher zu analysieren. Das bedeutet gleichzeitig, dass die übrigen Jugendlichen, die in dem Roman seine Gegenspieler (Antagonisten) sind, nicht oder nur themengebunden Gegenstand der Untersuchung sein werden.
Die Entscheidung Pierre Anthons, ein komplett anderes Leben als seine soziale Umwelt zu führen, trifft er aus freien Stücken und provoziert damit insbesondere seine gleichaltrigen Mitschüler. Die Schüler besuchen alle die siebte Klasse und sind damit 12-13 Jahre alt und befinden sich in der Pubertät. Inwiefern Pierre Anthon ein typisches Verhalten eines Jugendlichen zeigt, soll auf der Basis entwicklungspsychologischer Modelle erarbeitet werden. Gleichzeitig soll seine Figur auf dem philosophischen Hintergrund Sartres, der sich mit dem Begriff der Freiheit auseinandersetzt, beleuchtet werden.
Aus seinem Verständnis von Freiheit formuliert Sartre seine Forderung der Aufklärung an Philosophen. Inwieweit Pierre Anthon diesen Punkten (Aufklärer, freier Mensch) im Sinne Sartres entspricht, soll durch einen Vergleich von Sartres Philosophie und Pierre Anthons Denken und Handeln aufgezeigt werden. Weitere Philosophen, die sich mit dem Begriff der Freiheit auseinandergesetzt haben sowie das literarische Werk Sartres fließen in die Bearbeitung nicht ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Jugendbuch - eine Gattung zur literarischen Sozialisation Jugendlicher
- Das problemorientierte Jugendbuch
- Das entwicklungsorientierte Jugendbuch.
- Erzählsystem und Handlung des Romans,,Nichts - Was im Leben wichtig ist..
- Charakterisierung Pierre Anthons unter besonderer Berücksichtigung
entwicklungspsychologischer Aspekte........
- Pierre Anthons kognitive und moralische Entwicklung nach Piaget.
- Entwicklungsaufgaben Jugendlicher nach Havighurst in der Adoleszenz (12-18 Jahre).....
- Der philosophische Hintergrund des Romans - Vergleich Sartres Philosophie des Existentialismus mit Pierre Anthons Weltdeutung......
- Fazit
- Literaturverzeichnis........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Facharbeit analysiert die Figur Pierre Anthons aus dem Jugendroman „Nichts - Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller. Ziel ist es, Pierre Anthons Lebenshaltung und Weltdeutung im Kontext der Entwicklungspsychologie und im Vergleich zu Sartres Philosophie des Existenzialismus zu untersuchen. Dabei wird insbesondere die Frage behandelt, ob Pierre Anthon als ein philosophischer Aufklärer und freier Mensch im Sinne Sartres betrachtet werden kann.
- Pierre Anthons Entwicklungspsychologische Entwicklung im Kontext der Adoleszenz
- Pierre Anthons Weltanschauung und seine Interpretation von Freiheit
- Vergleich von Pierre Anthons Lebenshaltung mit Sartres Philosophie des Existenzialismus
- Die Rolle von Pierre Anthons Handeln als Aufklärer und Provokateur in der Gesellschaft der Jugendlichen
- Die Bedeutung von Pierre Anthons Figur für die literarische Sozialisation Jugendlicher
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Jugendroman „Nichts - Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller vor und erläutert die Motivation für die Analyse der Figur Pierre Anthons. Das erste Kapitel definiert die Gattung des Jugendbuches und beleuchtet die beiden Kategorien des problemorientierten und des entwicklungsorientierten Jugendbuches. Das zweite Kapitel beschreibt das Erzählsystem und die Handlung des Romans, wobei die Figuren Pierre Anthon und Agnes im Zentrum stehen. Das dritte Kapitel analysiert Pierre Anthons Charakterisierung unter besonderer Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Aspekte, wobei die Theorien von Piaget und Havighurst herangezogen werden. Das vierte Kapitel setzt sich mit dem philosophischen Hintergrund des Romans auseinander, indem Pierre Anthons Weltdeutung mit Sartres Philosophie des Existenzialismus verglichen wird.
Schlüsselwörter
Jugendroman, Existenzialismus, Sartre, Freiheit, Aufklärung, Entwicklungspsychologie, Piaget, Havighurst, Adoleszenz, Protagonist, Antagonist, Weltdeutung, Lebenssinn, Nichts.
- Arbeit zitieren
- Leah Bardehle (Autor:in), 2015, Pierre Anthon, der Protagonist des Jugendromans "Nichts". Ein philosophischer Aufklärer und freier Mensch im Sinne Sartres?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343248