Diese Hausarbeit wird den Film "Footloose" aus dem Jahr 1984 mit dem gleichnamigen Remake aus dem Jahr 2011 vergleichen. Konkret werden die Unterschiede beider Filme hinsichtlich ihrer formalen Gestaltungsmerkmale auf der Bildebene untersucht.
Die Grundursache für diesen Vergleich liegt in dem subjektiven Eindruck, dass Film und Fernsehen heute deutlich schneller und reizstärker gestaltet ist als es in der Vergangenheit der Fall war. Fernsehen ist heute eine Selbstverständlichkeit, das bedeutet gleichzeitig, dass ein Medieninhalt alleine durch seine Existenz meist nicht mehr in der Lage ist den Rezipienten für sich zu gewinnen. Dies führt dazu, dass bei der Struktur und Gestaltung audiovisueller Medien besonders darauf geachtet wird die Aufmerksamkeit des Rezipienten zu erlangen und sie vor allem auch zu halten. Durch visuelle Stilmittel, wie beispielsweise mehr Schnitte oder extreme Farben, wird bewusst eine reizstärkere und hektischere Gestaltung gewählt um Langeweile unabhängig vom Inhalt zu vermeiden. Der Vergleich der beiden Footloose Filme möchte nun diese subjektive Geschwindigkeitszunahme im Bereich Film und Fernsehen wissenschaftlich untermauern.
Interessant wird der Vergleich der beiden Filme auch dadurch, dass das 2011er Remake von MTV Films produziert wurde, was vermuten lässt, dass der hektische „MTV-Look“ gerade bei einer Gegenüberstellung mit dem 1984er Original herausstechen dürfte. Es wird also vermutet, dass der neuere Footloose Film hektischer, vielfältiger, dynamischer und dadurch reizstärker bezüglich der Mediengestaltung ist und man dies auch konkret messen kann. Diese Vermutung stützt sich auch auf eine Aussage des MTV-Präsidenten Bill Roedy: „Wir haben eine neue Fernsehsprache eingeführt, etwa mit schnellen Schnitten.“ (Der Spiegel, 2001)
Da die zu Grunde liegenden Forschungsgegenstände audiovisuelle Medien darstellen liegt es nahe, dass die untersuchten Merkmale den auditiven als auch visuellen Kanal abdecken sollten. Aus pragmatischen Gründen basiert diese Hausarbeit dennoch auf einer Inhaltsanalyse, die rein den visuellen Kanal betrachtet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Methode und Vorgehensweise.....
- 2.2. Operationalisierung
- 2.3. Ergebnisse der Inhaltsanalyse..
- Einstellungslänge……………………………..
- Einstellungswechsel (Tabelle 2)
- Kameraperspektive am Beginn der Einstellung.
- Kameraperspektive am Ende der Einstellung.
- Kamerabewegung
- Geschwindigkeit der Kamerabewegung......
- Kameraneigung zu Beginn der Einstellung..
- Kameraneigung am Ende der Einstellung .
- Handkamera, Wackeln, Schaukeln ........
- Zeitlupe oder Zeitraffer.
- Inserts..
- Besonders hohe Schnittfrequenz
- 3. Schlussteil.
- 4. Literatur..
- 5. Tabellenverzeichnis...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit analysiert die beiden Filme „Footloose“ aus den Jahren 1984 und 2011 anhand ihrer formalen Gestaltungsmerkmale auf der Bildebene. Die Analyse zielt darauf ab, die subjektive Wahrnehmung einer zunehmenden Reizstärke in heutigen Filmen und Fernsehprogrammen zu untersuchen und wissenschaftlich zu belegen. Insbesondere soll der Einfluss von visuellen Stilmitteln wie Schnitten und Farbe auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers beleuchtet werden.
- Vergleich der formalen Gestaltungsmerkmale von „Footloose“ (1984) und „Footloose“ (2011)
- Untersuchung der „Videoclip-Ästhetik“ oder „MTV-Look“ in modernen Filmen
- Analyse des Einflusses von Schnitten und Kameraführung auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers
- Bedeutung der Reizsteigerung für die Medienkonsumgewohnheiten der heutigen Zeit
- Wissenschaftliche Fundierung der subjektiven Wahrnehmung einer Beschleunigung in der visuellen Mediensprache
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt den Vergleich der beiden „Footloose“-Filme als Untersuchungsobjekt vor. Sie beleuchtet die subjektive Wahrnehmung einer zunehmenden Reizstärke in heutigen Filmen und Fernsehprogrammen und skizziert die Forschungsfrage: Sind moderne Filme tatsächlich schneller und reizstärker gestaltet als Filme vergangener Jahrzehnte? Die Einleitung verweist zudem auf den Einfluss von Medien wie MTV und die Verwendung von „Infotainment-Ästhetik“ auf die visuelle Gestaltung von Filmen. Der Hauptteil der Arbeit befasst sich mit der Methodik der Inhaltsanalyse, die zur Untersuchung der visuellen Gestaltungsmerkmale der beiden Filme verwendet wird. Das Kapitel beschreibt die Operationalisierung der untersuchten Merkmale wie Einstellungslänge, Kamerabewegung und Schnittfrequenz. Die Ergebnisse der Inhaltsanalyse werden vorgestellt und analysiert, um Unterschiede in der visuellen Gestaltung der beiden Filme aufzuzeigen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Arbeit sind „Filmgestaltung“, „Inhaltsanalyse“, „Reizstärke“, „Schnittfrequenz“, „Videoclip-Ästhetik“, „MTV-Look“, „Infotainment-Ästhetik“, „Footloose“, „Medienkonsum“. Die Arbeit untersucht den Einfluss visueller Gestaltungsmerkmale auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers und untersucht, ob moderne Filme tatsächlich schneller und reizstärker gestaltet sind als Filme vergangener Jahrzehnte.
- Quote paper
- Denis Wanic (Author), 2012, Reizstarke Filmgestaltung. Ein Vergleich des Films "Footloose" (1984) mit seinem Remake (2011), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343336