Michel de Montaigne (1533 - 1592) war Politiker, Philosoph und Begründer der Essayistik.
Mit seinem Hauptwerk, den Essais, begründete er die literarische Kunstform des Essay. In bewusster Abgrenzung zur klassischen Wissenschaft sind es von subjektiver Erfahrung und Reflexion geprägte Erörterungen, in denen sich der Freidenker Montaigne mit einer Vielzahl unterschiedlicher Themen auseinandersetzt.
Gegenstand dieser Seminararbeit ist das Essai III,13 „De l’experience”. Die Besprechung erfolgt anhand der wichtigsten Anliegen dieses Essais, den fünf Themen „Grenzen der Erfahrung”, „ Grenzen der Vernunft”, „Selbsterkenntnis”, „Nachgiebigkeit” und „Heilsstreben”. Sie ist daher nicht in jedem Fall chronologisch.
An gegebener Stelle wird auf ähnliche oder gegensätzliche Äußerungen in anderen Essais verwiesen. Es wurde jedoch darauf verzichtet, näher auf das Leben und sonstige Wirken des Philosophen einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grenzen der Erfahrung
- Grenzen der Vernunft
- Selbsterkenntnis
- Nachgiebigkeit
- Heilsstreben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Michel de Montaignes Essai III,13 „De l'experience” und untersucht die fünf zentralen Themen „Grenzen der Erfahrung”, „Grenzen der Vernunft”, „Selbsterkenntnis”, „Nachgiebigkeit” und „Heilsstreben”.
- Die Grenzen der Erfahrung und die Unzuverlässigkeit von Schlussfolgerungen aufgrund von Ähnlichkeiten
- Die Grenzen der Vernunft und die Kritik an starren Gesetzen und Interpretationen
- Die Bedeutung der Selbsterkenntnis und die ständige Suche nach Wissen
- Die Bedeutung der Nachgiebigkeit und die Kritik an starren Denkweisen
- Das Streben nach Heil und die Suche nach der Wahrheit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit analysiert Montaignes „De l'experience” und fokussiert auf die zentralen Themen des Essays. Es wird darauf hingewiesen, dass die Analyse nicht chronologisch erfolgt und Verweise auf andere Essais enthalten sind.
Grenzen der Erfahrung
Montaigne stellt fest, dass die Wissbegierde eine natürliche menschliche Eigenschaft ist. Erfahrung dient als Notbehelf, wenn die Vernunft versagt. Doch die Erfahrung ist unzuverlässig, da alle Dinge und Ereignisse unterschiedlich sind. Die Kenntnis von Ursache oder Ursprung steht dem Menschen nicht zu.
Grenzen der Vernunft
Montaigne argumentiert, dass alle Dinge und Ereignisse eine gewisse Ähnlichkeit teilen, obwohl sie gleichzeitig unterschiedlich sind. Diese Ähnlichkeit bildet die Grundlage für die Anwendung von Gesetzen auf ähnliche Fälle. Allerdings scheitert der Versuch, die Macht der Richter durch eine Vielzahl von Gesetzen einzuschränken, da es immer Abweichungen geben wird.
Selbsterkenntnis
Der Mensch ist ständig auf der Suche nach Wissen und begibt sich immer wieder auf die „chasse des cognoissance”. Dieser Forscherdrang kann jedoch auch zu Verwirrung und Selbsttäuschung führen.
Nachgiebigkeit
Montaigne betont die Notwendigkeit, jeden Einzelfall mit dem gesunden Menschenverstand zu beurteilen, ohne auf Präzedenzfälle zu vertrauen.
Heilsstreben
Montaigne beleuchtet die Suche nach der Wahrheit und die Schwierigkeit, die Vieldeutigkeit der Sprache zu überwinden. Er kritisiert die Tendenz, Gesetze und Texte zu interpretieren, da dies zu Verwirrung und Unsicherheit führen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Erfahrung, Vernunft, Selbsterkenntnis, Nachgiebigkeit, Heilsstreben, Gesetze, Interpretation, Sprache, Vieldeutigkeit, Wahrheit, Zweifel, Unsicherheit.
- Arbeit zitieren
- Jana Silvia Lippmann (Autor:in), 2004, Zu Montaigne: Essai III,13 - "De l'experience", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34337