Gerade in der westlichen Welt ist ein deutlicher Säkularisierungsprozess wahrzunehmen. Für immer weniger Menschen spielt Religion und Religiosität eine immer kleinere Rolle im Leben. Humanistische Kritik an den vermeintlichen Wahrheiten und Praktiken der Religionen und Kirchen erodiert immer weiter ihre metaphysischen Erklärungsversuche der Welt und die objektiv fassbare, empirische wissenschaftliche Methode scheint diese zu ersetzen. Doch stimmt diese Wahrnehmung oder befinden sich transzendentalistische Weltanschauungen erneut auf dem Vormarsch, nur in anderer Form?
Es scheint zur menschlichen Natur zu gehören, nach einer größeren Wahrheit zu streben. Das menschliche Gehirn hat sich zur besten "pattern-recognising machine" entwickelt, die wir kennen. Während die Mustererkennung unseren prähistorischen Vorfahren als großen evolutionären Wettbewerbsvorteil diente, so führt diese Neigung heute zu dem uns bekannten metaphyischem Denken.
Bei der Untersuchung der Faszination des Menschen für die Metaphysik als eine Suche nach der Aufdeckung hinter einer größeren Wahrheit "hinter" der wahrgenommenen Welt fällt auf, dass selbstverständlich nicht nur Religion allein diesem Muster entspricht und säkulare Weltsichten nicht automatisch immun sind gegen metaphysische Betrachtungsweisen. Verschwörungstheorien, oder spezieller sogar: Verschwörungsideologien versuchen Ereignisse, Zusammenhänge oder Entwicklungen als Ergebnisse konspirativen Handelns einiger im Geheimen agierenden Personen oder Personengruppen zu erklären und so manchmal sogar unzusammenhängende Dinge als in Wahrheit verknüpft zu präsentieren. Die Parallelen zu metaphysischen Weltmodellen liegen auf der Hand: Hinter der wahrgenommenen Welt gibt es Zusammenhänge und Ursachen, die einem auf dem ersten Blick nicht ersichtlich sind und welche es aufzudecken gilt. Anders als in der Religion handelt es sich dabei aber nicht um transzendente Wesen oder Sphären, welche unsere Geschicke beeinflussen, sondern um besonders einflussreiche Menschen oder Gruppen.
Die Frage, welche man sich an diesem Punkt stellen kann ist folgende: In welchem Zusammenhang stehen diese Diskurse? Löst die empirische Wissenschaft die religiöse Metaphysik ab, oder entwickeln wir uns stattdessen hin zu einer neuen, nun säkularen Metaphysik zum Beispiel in Form der Verschwörungstheorien?
Inhaltsverzeichnis
- Rückgang von religiöser Metaphysik
- Narration & Dramaturgie
- Narration - Wie wird erzählt
- Dramaturgie
- Der Konflikt zwischen Wissenschaft und Religion
- Selektive Wahrnehmung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss von metaphysischen Weltbildern auf die moderne Gesellschaft anhand des Beispiels des Films "The Da Vinci Code". Dabei wird der Fokus auf den Zusammenhang von Religion und Verschwörungstheorien gelegt, um zu analysieren, wie diese im Film dargestellt und auf den Rezipienten wirken.
- Der Rückgang religiöser Metaphysik im Westen
- Der Aufstieg säkularer Metaphysik, z.B. in Form von Verschwörungstheorien
- Die Rolle von Filmen als Medium zur Vermittlung metaphysischer Weltbilder
- Die Narration und Dramaturgie als Mittel zur Steigerung der Glaubhaftigkeit von Verschwörungstheorien
- Die Wirkung des Films "The Da Vinci Code" auf die Rezeption von Religion und Verschwörungstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
- Rückgang von religiöser Metaphysik: Der erste Abschnitt beleuchtet den Säkularisierungsprozess in der westlichen Welt und die zunehmende Kritik an religiösen Erklärungsmodellen. Die Arbeit stellt die Frage, ob die empirische Wissenschaft die religiöse Metaphysik ablöst oder ob neue, säkulare Metaphysiken entstehen, wie zum Beispiel Verschwörungstheorien.
- Narration & Dramaturgie: Der zweite Abschnitt befasst sich mit der Rolle von Filmen als Medium zur Vermittlung von metaphysischen Weltbildern. Dabei wird das Konzept der Narration und Dramaturgie untersucht, um zu verstehen, wie Filme die Glaubhaftigkeit von Verschwörungstheorien verstärken können.
- Narration - Wie wird erzählt: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Frage, wie die im Film "The Da Vinci Code" vermittelte Verschwörungstheorie aufgebaut ist und wie sie auf den Rezipienten wirkt. Die Arbeit analysiert die Verteilung von Informationen und deren Anordnung, um zu zeigen, wie die Glaubhaftigkeit der Geschichte durch sukzessive Aneinanderreihung von Indizien erreicht wird.
- Dramaturgie: Dieser Abschnitt untersucht den dramatischen Aufbau des Films "The Da Vinci Code" und dessen Einfluss auf die Rezeption der Verschwörungstheorie. Es wird analysiert, wie der Film durch den Einsatz von Spannung und dramatischen Wendungen die Glaubwürdigkeit der Geschichte erhöht und somit die Faszination für die dargestellten Themen steigert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der religiösen und säkularen Metaphysik, Verschwörungstheorien, Narration, Dramaturgie, Film, "The Da Vinci Code", Religion und Wissenschaft. Es werden die Konzepte der Mustererkennung, der selektiven Wahrnehmung und der dramatischen Struktur im Film untersucht.
- Arbeit zitieren
- Thomas Laschyk (Autor:in), 2016, Gegenüberstellung von Metaphysik und verschwörungstheoretischem Denken anhand von Dan Browns "DaVinci Code", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343433