In dieser Arbeit möchte ich darstellen, auf welche Weise politisches Theater in den siebziger und achtziger Jahren in der DDR möglich war, welchen Einflüssen Autoren und Regisseure damals ausgesetzt waren und wie diese mit der staatlichen Kontrolle umgegangen sind. Ich werde im Folgenden zunächst kurz auf den Begriff des politischen Theaters eingehen, dann einen kurzen Abriss zur Situation des Theaters in der DDR allgemein geben und danach auf Heiner Müllers Verhältnis zur DDR eingehen. Anschließend werde ich anhand einiger ausgewählter Stücke aufzeigen, wie die politischen Verhältnisse sich in der Dramatik Heiner Müllers niederschlugen und welchen Einfluss der Staat auf die Veröffentlichung der Stücke, wie auch auf ihre Inszenierung hatte.
Das Theater war schon immer Schauplatz von Darstellungen geschichtlicher und politischer Geschehen und politischer Stellungnahmen und kann somit gewissermaßen als Austragungsort gesellschaftlich relevanter Themen bezeichnet werden. Auch in der DDR hatte das Theater eine besondere Stellung und wurde einerseits zu Propagandazwecken, aber auch als Ort versteckter Kritik am sozialistischen Regime genutzt. Doch die Künstler unterlagen der strengen Beobachtung der Parteifunktionäre und mussten im Falle einer Darstellung, die nicht im Sinne des sozialistischen Staates war, mit staatlichen Repressionen rechnen.
Auch der Dramatiker Heiner Müller war der staatlichen Zensur unterworfen. An keinem anderen Beispiel lässt sich so gut darstellen, was es bedeutete, in der DDR als Dramatiker zu leben und zu arbeiten. Gerade hinsichtlich politischer Äußerungen und dem Verfassen von Stücken, deren Inhalte als antisozialistische Stellungnahmen gewertet werden konnten, bietet Heiner Müller viel Material.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Politisches Theater
- 2. Theater in der DDR.
- 3. Heiner Müller
- 4. Zeit im Wandel. Mauser - Zement - Schlacht/Traktor..
- 4.1. Mauser.
- 4.2. Zement..
- 4.3. Schlacht/Traktor.
- 5. Der Stillstand der Geschichte. Germania Tod in Berlin - Hamletmaschine – Der Auftrag
- 5.1. Germania Tod in Berlin
- 5.2. Hamletmaschine.
- 5.3. Der Auftrag. Erinnerung an eine Revolution.
- 6. Fazit....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle des politischen Theaters in der DDR und untersucht, wie Heiner Müller als Dramatiker in diesem Kontext agierte und mit staatlicher Zensur umging. Sie möchte aufzeigen, wie politische Verhältnisse in der DDR sich in Heiner Müllers Dramen widerspiegelten und welchen Einfluss der Staat auf die Veröffentlichung und Inszenierung seiner Stücke hatte.
- Politisches Theater in der DDR
- Heiner Müllers Verhältnis zur DDR und seiner Werke
- Einfluss der staatlichen Zensur auf die Theaterlandschaft der DDR
- Analyse ausgewählter Theaterstücke von Heiner Müller
- Der Einfluss der politischen Verhältnisse auf Heiner Müllers Dramen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik des politischen Theaters in der DDR ein und stellt den Kontext für die Analyse von Heiner Müllers Theaterstücken dar. Kapitel 1 beleuchtet den Begriff des politischen Theaters und seine Bedeutung in Deutschland, insbesondere in der Zeit des geteilten Deutschlands. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Theaterlandschaft in der DDR und die besonderen Herausforderungen für Künstler unter der staatlichen Kontrolle. In Kapitel 3 wird Heiner Müllers Verhältnis zur DDR sowie die Einflüsse, denen er als Dramatiker ausgesetzt war, beleuchtet. Kapitel 4 untersucht drei ausgewählte Stücke von Heiner Müller („Mauser“, „Zement“, „Schlacht/Traktor“) im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR.
Schlüsselwörter
Politisches Theater, DDR, Heiner Müller, Theaterzensur, Theaterlandschaft, staatliche Kontrolle, Dramenanalyse, Mauser, Zement, Schlacht/Traktor, Germania Tod in Berlin, Hamletmaschine, Der Auftrag.
- Arbeit zitieren
- Hannah Krause (Autor:in), 2010, Theater in der DDR. Heiner Müllers Theaterstücke im Wechselspiel von Akzeptanz und Repression, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343485