Ziel dieser Arbeit ist es zunächst, die tieferliegenden Ursachen der Eurokrise aufzuzeigen, um im Anschluss eine Beurteilung der bisher ergriffenen Maßnahmen vornehmen zu können. Darüber hinaus werden Lösungsstrategien thematisiert, deren Bedeutung viele Ökonomen als ausschlaggebend für die zukünftige Stabilisierung der Euro-Zone erachten.
Der Wahlkampf zur Europawahl im Mai 2014 hat einmal mehr gezeigt, dass auch vier Jahre nach dem akuten Ausbruch der sogenannten Eurokrise mit ihren schwerwiegenden Folgen gekämpft wird. Deutlich wurde dies zum einen in Diskussionen führender Politiker zur konstitutionellen Weiterentwicklung des Staatenbundes aber auch in dem Anstieg der Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern, die sich bereits vor der Wahl zu eurokritischen und tendenziell rechtspopulistischen Parteien bekannt haben.
Diese Euroskepsis scheint in großem Maße in der seit 2010 anhaltenden Krise der Euro-Zone begründet. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Krisenländern wie Spanien, Portu-gal und Griechenland sowie strikte Sparauflagen der Regierungen führen zu großem Unmut in der europäischen Bevölkerung. Problematisch scheint jedoch vor allem, dass sowohl auf Ebene der Nationalstaaten als auch auf supranationaler Ebene bisher kein Konsens bezüglich politischer Konsequenzen und Maßnahmen gefunden wurde. Um jedoch langfristige Lösungsstrategien zur Stabilisierung der gemeinsamen Währungszone zu finden, muss zunächst einmal Klarheit in Hinblick auf die Auslöser, aber auch in Bezug auf die Wegbereiter der Krise geschaffen werden. Denn hingegen der weitver-breiteten Annahme, dass sich jene einzig und allein auf die Sphäre der Finanzmärkte und Spekulationsgeschäfte fahrlässig handelnder Banker zurückführen ließe, spielen mitunter auch strukturelle Missstände der Märkte eine zentrale Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung der Krise
- Ist die Eurokrise eine Staatsschuldenkrise?
- Die Verschuldung des Privatsektors
- Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte in der Eurozone
- Zwischenfazit
- Bisherige Maßnahmen zur Überwindung der Krise
- Langfristige Lösungsstrategien
- Maßnahmen zum Abbau von Leistungsbilanzdefiziten
- Maßnahmen zum Abbau von Leistungsbilanzüberschüssen
- Ein außenwirtschaftlicher Stabilitätspakt
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die tieferliegenden Ursachen der Eurokrise aufzuzeigen, um in Anschluss eine Beurteilung der bisher ergriffenen Maßnahmen vornehmen zu können. Darüber hinaus werden Lösungsstrategien thematisiert, deren Bedeutung viele Ökonomen als ausschlaggebend für die zukünftige Stabilisierung der Euro-Zone erachten.
- Die Entstehung der Eurokrise im Kontext der Finanzkrise 2007.
- Analyse der Rolle von Staatsschulden, Privatverschuldung und außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten.
- Bewertung der bisherigen Maßnahmen zur Bewältigung der Krise.
- Exploration von langfristigen Lösungsstrategien für die Stabilisierung der Eurozone.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ursachen der Eurokrise, insbesondere die Rolle der Finanzkrise 2007 und deren Auswirkungen auf die Verschuldung von Nationalstaaten. Kapitel zwei analysiert die Rolle der Staatsverschuldung und untersucht, ob die Eurokrise als „Staatsschuldenkrise“ bezeichnet werden kann. Kapitel drei untersucht die Bedeutung der Verschuldung des Privatsektors und deren Einfluss auf die Entwicklung der Krise. Kapitel vier befasst sich mit außenwirtschaftlichen Ungleichgewichten in der Eurozone und deren Auswirkungen auf die Stabilität der Währungsunion.
Schlüsselwörter
Eurokrise, Staatsschulden, Privatverschuldung, Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte, Finanzkrise 2007, Leistungsbilanzdefizite, Leistungsbilanzüberschüsse, Stabilitätspakt, Eurozone, Währungsunion, keynesianische Sozioökonomie.
- Quote paper
- Marie Schröder (Author), 2014, Die Eurokrise 2010. Entstehung und Bewältigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343785