Häufig wird Kooperatives Lernen als Lehr-/Lernform in heterogenen Klassen empfohlen. Zahlreiche Forschungsstudien belegen die hohe Effektivität des Kooperativen Lernens. Damit stellt sich die Frage der Umsetzung: Wie kann Kooperatives Lernen in heterogenen Klassen gelingen? Was sind Stolpersteine dabei?
Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Bedeutung Kooperatives Lernen für Lehrpersonen in heterogenen Klassen hat und was relevante Bedingungen sind. Dabei sollen die Wirkungsmechanismen offengelegt werden, welche sich im Unterrichtsalltag aus Sicht von Lehrpersonen zeigen.
Methodisch wird dies durch theoriegenerierende Experteninterviews mit acht Lehrpersonen, Heilpädagogen und einem Mitglied der Schulleitung nach der Auswertungsmethode von Meuser und Nagel erreicht.
In mehrfacher Hinsicht liefern die ermittelten Daten neue Erkenntnisse:
• Die Bedeutung des Gesamtkollegiums für das Gelingen von Kooperativem Lernen in heterogenen Klassen wird präzisiert.
• Für das Gelingen von Kooperativem Lernen ist eine gute Aufgabenstellung vor der Gruppenarbeitsphase wichtig.
• Es zeigt sich, dass dem Schulischen Heilpädagogen eine maßgebende Rolle zukommt; seine Aufgaben beim Kooperativen Lernen werden beschrieben.
Zudem wird ein sechsschrittiges Vorgehen für die Erteilung eines Arbeitsauftrags vor der Gruppenarbeitsphase beim Kooperativen Lernen in heterogenen Klassen erarbeitet und zur Evaluation durch eine Interventionsstudie empfohlen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung
- 1.1. Problem
- 1.2. Fragestellung und Ziel
- 1.3. Begründung
- 2. Festlegung des theoretischen Begriffsrahmens
- 2.1. Kooperatives Lernen
- 2.2. Heterogenität
- 2.3. Lehrpersonen
- 2.4. Weitere Begriffsfestlegungen
- 3. Übersicht über den Forschungsstand
- 3.1. Ergebnisse empirisch-quantitativer und empirisch-qualitativer Forschungsarbeiten aus dem deutschen Sprachraum
- 3.2. Ergebnisse weiterer Forschungsarbeiten und Meta-Analysen aus dem nichtdeutschen Sprachraum
- 3.3. Allgemeine theoretische Arbeiten
- 3.4. Reflexion
- 4. Festlegung der Forschungsmethodik
- 4.1. Methodologie
- 4.1.1. Überlegungen zur Methodenwahl
- 4.1.2. Gütekriterien
- 4.1.3. Triangulation
- 4.1.4. Forschungsethik
- 4.2. Auswahl des Forschungsfeldes
- 4.3. Methodik
- 4.3.1. Datenerhebung: Offenes Leitfadeninterview
- 4.3.2. Datenaufbereitung und Datenauswertung: Experteninterview nach Meuser und Nagel
- 4.1. Methodologie
- 5. Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
- 5.1. Darstellung der Ergebnisse
- 5.2. Interpretation
- 5.3. Konsequenzen
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Bedingungen für das Gelingen von kooperativem Lernen in heterogenen Klassen. Im Fokus stehen die Erfahrungen und Perspektiven von Lehrpersonen, die im Unterricht mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler konfrontiert sind. Die Arbeit analysiert, welche Faktoren das kooperative Lernen fördern und welche Herausforderungen es in der Praxis gibt.
- Analyse der Herausforderungen und Chancen von kooperativem Lernen in heterogenen Klassen
- Identifizierung von Faktoren, die das Gelingen von kooperativem Lernen beeinflussen
- Bedeutung der Rolle der Lehrperson im Kontext von kooperativem Lernen
- Relevanz von Inklusion und Differenzierung im Kontext von kooperativem Lernen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und skizziert die Problematik von kooperativem Lernen in heterogenen Klassen. Die Fragestellung und die Zielsetzung der Arbeit werden definiert. Kapitel 2 legt den theoretischen Rahmen der Untersuchung fest und beleuchtet die zentralen Konzepte von kooperativem Lernen, Heterogenität und der Rolle der Lehrperson. Kapitel 3 bietet eine umfassende Übersicht über den aktuellen Forschungsstand zum Thema kooperatives Lernen, wobei sowohl empirische Studien als auch theoretische Arbeiten aus dem deutschen und nichtdeutschen Sprachraum berücksichtigt werden.
Kapitel 4 erläutert die gewählte Forschungsmethodik, insbesondere die qualitative Forschungsstrategie, die Experteninterviews und die Datenanalyse nach Meuser und Nagel. Die Auswahl des Forschungsfeldes und die ethischen Aspekte der Forschung werden ebenfalls diskutiert. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Experteninterviews und interpretiert diese im Kontext des theoretischen Rahmens. Die Ergebnisse werden anhand von Beispielen aus der Praxis illustriert und die Konsequenzen für die Praxis werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Kooperatives Lernen, Heterogenität, Inklusion, Differenzierung, Lehrperson, Experteninterview, qualitative Forschung, Handlungsempfehlungen, Schulische Heilpädagogik.
- Quote paper
- Stephan Schmidt (Author), 2015, Wie kann Kooperatives Lernen gelingen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343878