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Sparpolitik ohne Alternative? Akteurszentrierter Blick auf Krisendiskurse in Deutschland

Title: Sparpolitik ohne Alternative? Akteurszentrierter Blick auf Krisendiskurse in Deutschland

Research Paper (postgraduate) , 2016 , 34 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Mathis Lucka (Author), Benjamin Weiser (Author)

Politics - Topic: European Union
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So unterschiedlich die Analyse und Interpretation der Krise(n) ausfällt, in einem Punkt sind sich die meisten Experten einig: Die mittlerweile einige Jahre andauernde Phase, welche die Europäische Union (EU) seit ca. 2008 durchläuft, ist wohl die gefährlichste seit Gründung des Friedens- und Wohlstandsprojektes.

Während sich viele Studien mit der Bekämpfung der Krisensymptome auseinandersetzen, kann man in Bezug auf empirische Untersuchungen der krisenpolitischen Maßnahmen einen analytischen Mangel konstatieren.

Obwohl die vielfach als „Austeritätspolitik“ bezeichneten staatlichen Sparmaßnahmen schon weit vor der Krise zum wirtschafts- und haushaltspolitischen Mainstream gehörten, erfuhren sie in der Krise eine ungeahnte Renaissance: Spätestens mit dem auf EU-Ebene beschlossenen Fiskalpakt hat sich die Sparpolitik als Instrument zur (vermeintlichen) Krisenlösung re-etabliert. Damit konsolidierte sich der Neoliberalismus als ökonomisches, aber auch politisch vorherrschendes Projekt in Europa – und das, obwohl nach weitverbreiteter Ansicht (selbst unter neoliberalen Ökonomen) genau jenes entscheidend zum Aufkommen der Krise(n) beigetragen hat.

Ein und dasselbe Rezept scheint also zugleich Problem wie Problemlösung zu sein. Die Unwirksamkeit der Maßnahmen der EU, angeführt von Deutschland als dem tonangebenden Agenda-Setter der europäischen Krisenpolitik, wird inzwischen ausgerechnet vom Internationalen Währungsfonds (IWF) konstatiert – einer Institution, die als Mitglied der sogenannten „Troika“ ebenjene Sparpolitik forcierte und deren Umsetzung insbesondere in Griechenland streng überwachen sollte.

Mittlerweile ist sogar ein Scheitern der EU als Ganzes – was u.a. das Erstarken rechtspopulistischer bzw. –extremer Kräfte zeigt – kein undenkbares Szenario mehr. Im gegebenen Rahmen vermag die Analyse zwar nicht in die Diskussion über die Wertung der Maßnahmen einzutreten. Jedoch soll zur Erhellung des Verlaufes des Krisendiskurses in Deutschland beigetragen werden, indem folgender Forschungsfrage nachgegangen wird: Inwiefern verfestigte sich der Diskurs der zentralen politischen Akteure in Deutschland im Verlauf der Finanz- und Staatsschuldenkrise hin zum Dogma der strikten Sparpolitik?

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
    • Kontext und Fragestellung
    • Theoriegerüst
    • Methodisches Vorgehen
  • 2. Empirische Analyse
    • Akteurszentrierte Beobachtungen allgemein
    • Event-Analyse
  • 3. Fazit
  • 4. Literatur und Quellen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Verfestigung des Diskurses um strikte Sparpolitik in Deutschland während der Finanz- und Staatsschuldenkrise. Sie analysiert, inwieweit zentrale politische Akteure diesen Diskurs im Laufe der Krise hin zu einem Dogma formten. Die Studie nutzt einen heterodoxen, neogramscianischen Ansatz der internationalen Politischen Ökonomie, um die Hegemonie bestimmter gesellschaftlicher Gruppen und deren Einfluss auf die Deutungshoheit zu untersuchen.

  • Die Rolle der Sparpolitik als vermeintliche Krisenlösung.
  • Der Einfluss des Neoliberalismus auf die Krisenpolitik.
  • Analyse der Hegemonie im Diskurs um Krisenpolitik.
  • Der Wandel im Krisendiskurs im Verlauf der Krise.
  • Die (Un-)Wirksamkeit der europäischen Krisenpolitik.

Zusammenfassung der Kapitel

1. Einleitung: Die Einleitung etabliert den Kontext der andauernden europäischen Krise seit 2008 und den Mangel an empirischen Analysen krisenpolitischer Maßnahmen. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Verfestigung des Diskurses um strikte Sparpolitik in Deutschland in den Mittelpunkt. Die Arbeit wählt einen neogramscianischen Ansatz, um die Hegemonie im politischen Diskurs und die (Nicht-)Artikulation von Alternativen zu untersuchen. Der Fiskalpakt von 2011 wird als "Beendigung" des Krisendiskurses interpretiert, welcher 2008 mit dem European Economic Recovery Plan begann. Die Einleitung skizziert den theoretischen Rahmen und die methodische Vorgehensweise der Studie.

2. Empirische Analyse: Dieses Kapitel beinhaltet die empirische Untersuchung zum Thema. Es beschreibt akteurszentrierte Beobachtungen und verwendet eine Event-Analyse, um den Verlauf des Krisendiskurses und die Verfestigung der Sparpolitik in Deutschland zu analysieren. Es wird detailliert auf die Beobachtungen und Ergebnisse der akteurszentrierten Analyse eingegangen, sowie auf die Methodik und Ergebnisse der Event-Analyse. Die Zusammenfassung dieser empirischen Befunde bildet die Grundlage für das Fazit.

Schlüsselwörter

Sparpolitik, Austerität, Finanzkrise, Staatsschuldenkrise, Neoliberalismus, Hegemonie, Krisendiskurs, Deutschland, EU, neogramscianischer Ansatz, Akteurszentrierte Analyse, Event-Analyse.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Verfestigung des Diskurses um strikte Sparpolitik in Deutschland

Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?

Diese Arbeit untersucht die Verfestigung des Diskurses um strikte Sparpolitik in Deutschland während der Finanz- und Staatsschuldenkrise. Sie analysiert, inwieweit zentrale politische Akteure diesen Diskurs im Laufe der Krise hin zu einem Dogma formten.

Welche Methode wird verwendet?

Die Studie nutzt einen heterodoxen, neogramscianischen Ansatz der internationalen Politischen Ökonomie, um die Hegemonie bestimmter gesellschaftlicher Gruppen und deren Einfluss auf die Deutungshoheit zu untersuchen. Die empirische Analyse beinhaltet akteurszentrierte Beobachtungen und eine Event-Analyse.

Welche zentralen Themen werden behandelt?

Zentrale Themen sind die Rolle der Sparpolitik als vermeintliche Krisenlösung, der Einfluss des Neoliberalismus auf die Krisenpolitik, die Analyse der Hegemonie im Diskurs um Krisenpolitik, der Wandel im Krisendiskurs im Verlauf der Krise und die (Un-)Wirksamkeit der europäischen Krisenpolitik.

Wie ist die Arbeit strukturiert?

Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine empirische Analyse, ein Fazit und einen Literaturteil. Die Einleitung stellt den Kontext, die Forschungsfrage, den theoretischen Rahmen und die methodische Vorgehensweise vor. Die empirische Analyse umfasst akteurszentrierte Beobachtungen und eine Event-Analyse. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.

Was ist der Fokus der Einleitung?

Die Einleitung etabliert den Kontext der europäischen Krise seit 2008 und den Mangel an empirischen Analysen krisenpolitischer Maßnahmen. Sie formuliert die Forschungsfrage nach der Verfestigung des Diskurses um strikte Sparpolitik und beschreibt den gewählten neogramscianischen Ansatz. Der Fiskalpakt von 2011 wird als "Beendigung" des Krisendiskurses interpretiert.

Was beinhaltet die empirische Analyse?

Das Kapitel zur empirischen Analyse beschreibt akteurszentrierte Beobachtungen und die Ergebnisse der Event-Analyse, um den Verlauf des Krisendiskurses und die Verfestigung der Sparpolitik in Deutschland zu analysieren. Es werden detailliert die Beobachtungen und Ergebnisse beider Methoden dargestellt.

Welche Schlüsselwörter sind relevant?

Schlüsselwörter sind: Sparpolitik, Austerität, Finanzkrise, Staatsschuldenkrise, Neoliberalismus, Hegemonie, Krisendiskurs, Deutschland, EU, neogramscianischer Ansatz, akteurszentrierte Analyse, Event-Analyse.

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Details

Title
Sparpolitik ohne Alternative? Akteurszentrierter Blick auf Krisendiskurse in Deutschland
College
University of Vienna  (Institut für Politikwissenschaft)
Course
Forschungspraktikum Krisenpolitik in Deutschland und Spanien
Grade
1,0
Authors
Mathis Lucka (Author), Benjamin Weiser (Author)
Publication Year
2016
Pages
34
Catalog Number
V344439
ISBN (eBook)
9783668361829
ISBN (Book)
9783668361836
Language
German
Tags
Krise Finanzkrise Wirtschaftskrise Schuldenkrise Staatsschulden Austerität Keynes Neoliberalismus Sparpolitik Deutschland Europa Alternativlosigkeit Diskursanalyse Political Claims Analysis Investitionspolitik Konsolidierung
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Mathis Lucka (Author), Benjamin Weiser (Author), 2016, Sparpolitik ohne Alternative? Akteurszentrierter Blick auf Krisendiskurse in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344439
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