Das Eingehen auf die vielseitigen Traumata würde den Rahmen sprengen, somit liegt der Fokus auf dem Trauma sexueller Missbrauch. Die Autorin ist als Erzieherin in der stationären Kinder- und Jugendhilfe tätig und wird derzeitig in ihrer Arbeit mit dem Trauma sexuellem Missbrauch konfrontiert.
Daraus entwickelte sich die Forschungsfrage, in wie fern kann die stationäre Kinder und Jugendhilfe ohne Traumapädagogikkonzept unterstützend wirken, für Kinder und Jugendliche vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs? Das erlebte Trauma muss im gesellschaftlichen Kontext und nicht als individuelle Problemstellung erfasst werden. Daher ist die Traumapädagogik politisch relevant, da ein Trauma gesellschaftlich verursacht, gefördert und beeinflusst wird.
Die Autorin ist der Meinung, dass Pädagogen, über ausreichendes Wissen der Traumapädagogik verfügen sollten, um die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Betroffenen deuten und als Anpassung an die traumatischen Umstände wahrnehmen zu können. Daraus resultiert auch die Annahme, dass traumapädagogisches Wissen eine Voraussetzung ist, um den Betroffenen einen förderlichen Aufenthalt zu gestalten. Nach dem Begriffsbestimmungen geklärt sind, werden die Folgen des Missbrauchs und die damit verbundenen Bedürfnisse der Kinder beleuchtet.
Innerhalb der Arbeit werden auch die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte fokussiert. Zur wissenschaftlichen Darstellung wird ein qualitatives Erhebungsinstrument verwendet, indem drei Pädagogen einer Wohngruppe interviewt werden. Darunter befindet sich eine angehende Traumapädagogin. Ziel ist es, anhand der Sachkompetenz, Selbstreflexion und Selbstfürsorge, Ergebnisse gemäß der Forschungsfrage zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Trauma- sexueller Missbrauch
- Folgen des Missbrauchs
- Verlust an Vertrauen
- Verlust an Selbstwirksamkeit
- Sexuelles Trauma
- Stigmatisierung
- Pädagogische Förderung im Alltag
- Selbstverstehen
- Körper- und Sinneswahrnehmung
- Selbstregulation
- Selbstwirksamkeit
- Anforderungen an die Pädagogen
- Empirie
- Methodenbeschreibung
- Auswertung des Interviews
- Zusammenfassung und Ausblick
- Methodenreflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Unterstützung traumatisierter Kinder und Jugendlicher in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Dabei liegt der Fokus auf dem Trauma sexueller Missbrauch. Die Arbeit beleuchtet die Folgen des Missbrauchs, die Bedürfnisse der Betroffenen und die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte. Ziel ist es, zu erforschen, inwiefern die stationäre Kinder- und Jugendhilfe ohne Traumapädagogikkonzept unterstützend wirken kann.
- Die Folgen sexuellen Missbrauchs für Kinder und Jugendliche
- Die Bedeutung von Traumapädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
- Die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte im Umgang mit traumatisierten Kindern
- Die Rolle von Selbstverstehen, Körper- und Sinneswahrnehmung, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit in der pädagogischen Förderung
- Die Bedeutung von gesellschaftlichen Kontext und individuellen Problemstellungen bei der Betrachtung von Trauma
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Traumatisierung von Kindern und Jugendlichen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe ein. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas und stellt die Forschungsfrage sowie die Methode der Arbeit vor.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Begriffsbestimmung von Trauma und sexuellem Missbrauch. Es werden die verschiedenen Traumatypen, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die subjektive Wahrnehmung des Missbrauchs durch das Kind erläutert.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Folgen sexuellen Missbrauchs. Es werden die Folgen für das Vertrauen, die Selbstwirksamkeit, die sexuelle Entwicklung und die Stigmatisierung der Betroffenen dargestellt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der pädagogischen Förderung im Alltag. Es werden wichtige Bereiche der Förderung wie Selbstverstehen, Körper- und Sinneswahrnehmung, Selbstregulation und Selbstwirksamkeit beleuchtet.
Das vierte Kapitel fokussiert die Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte. Es werden wichtige Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen vorgestellt.
Das fünfte Kapitel beschreibt die empirische Methode der Arbeit. Es werden das Erhebungsinstrument und die Auswertung des Interviews vorgestellt.
Schlüsselwörter
Traumapädagogik, sexueller Missbrauch, Kinder- und Jugendhilfe, stationäre Einrichtung, Folgen des Missbrauchs, Selbstwirksamkeit, Selbstregulation, pädagogische Förderung, Interview, qualitative Forschung.
- Arbeit zitieren
- Susann Meltzer (Autor:in), 2016, Traumatisierte Kinder in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344524