Im ersten Quartal des Jahres 2002 stand ein Unternehmer und sein „Firmen-Konglomerat“ im Mittelpunkt der Berichterstattung, der sonst die mediale Öffentlichkeit scheute und lieber hinter den Kulissen der bunten Medienwelt agierte - Leo Kirch!
Die vorliegende Arbeit untersucht die Berichterstattung über Leo Kirch bzw. die KirchGruppe in fünf ausgewählten, in Deutschland erscheinenden überregionalen Tageszeitungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Artikeln und Kommentaren, die die so genannte „Springer-Option“ (Kap. 3.) und das Bloomberg-TV Interview des damaligen Deutsche Bank Vorstandssprechers Rolf-Ernst Breuer (Kap. 4.) thematisierten.
Als Untersuchungsobjekt wurden Tageszeitungen gewählt, da sie aufgrund der täglichen Erscheinungsweise (Montag bis Freitag/Samstag) interessante Untersuchungsergebnisse ermöglichen. Zum einen kann über mehrere Tage die Berichterstattung einer Zeitung zu einem bestimmten Thema verfolgt werden und zum anderen sind Vergleiche der jeweiligen Berichterstattung in den Tageszeitungen untereinander möglich. Mit der Methode der Inhaltsanalyse lassen sich so Rückschlüsse auf die Quellen und bestimmte Tendenzen in der Berichterstattung herausarbeiten. Für die Untersuchung ausgewählt wurden fünf überregionale deutsche Tageszeitungen, die alle über Kompetenzen in den Bereichen Wirtschaft- und Unternehmensberichtserstattung sowie im Medienressort verfügen. Nahe liegend war es, die beiden „WirtschaftsTageszeitungen“ in Deutschland, das Handelsblatt (HB) und die Financial Times Deutschland (FTD) in die Untersuchung mit einzubeziehen. Der Schwerpunkt bei beiden Zeitungen liegt auf den Bereichen Wirtschaft und Finanzen. Bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.), der Süddeutschen Zeitung (S.Z.) und DIE WELT handelt es sich um überregionale Tageszeitungen im klassischen Sinne. Süddeutsche Zeitung und F.A.Z. sind die beiden mit Abstand auflagenstärksten überregionalen Tageszeitungen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen zur Untersuchung der Berichterstattung im Fall Leo Kirch
- Auswahl der Tageszeitungen
- Die Beziehungen zwischen Leo Kirch und dem Axel Springer Verlag AG
- Die Situation der KirchGruppe Ende des Jahres 2001
- Die „Springer-Option“ - „Schlägt Springer den Kirch-Turm?“
- Der Wert der „Springer-Option“
- Spekulationen - Die Berichterstattung vor dem 30.01.2002
- Reaktionen – Die Berichterstattung ab dem 30.01.2002
- Leo Kirch und die Banken - (Das „Breuer-Interview“)
- Kirchs Bankkredite
- Das Fernsehinterview von Rolf-E. Breuer
- Reaktionen - Die Berichterstattung nach dem 04.02.2002
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Berichterstattung über den Fall Leo Kirch in fünf überregionalen Tageszeitungen Deutschlands. Die Untersuchung fokussiert auf die Medienreaktionen zu zwei Schlüsselereignissen: der „Springer-Option“ und dem Bloomberg-TV Interview mit Rolf-Ernst Breuer. Ziel ist es, die Darstellung des Falls in den ausgewählten Medien anhand der Inhaltsanalyse zu analysieren und Tendenzen in der Berichterstattung aufzudecken.
- Die Rolle der Medien im Fall Leo Kirch und die Auswirkungen ihrer Berichterstattung auf die öffentliche Meinung
- Die Beziehung zwischen Leo Kirch und dem Axel Springer Verlag AG und ihre Relevanz für die Berichterstattung
- Die Finanzsituation der KirchGruppe und die Rolle der Banken im Fall Kirch
- Die mediale Konstruktion des Falls Leo Kirch und die Darstellung der relevanten Akteure
- Die Herausforderungen der Wirtschaftsberichterstattung im Fall eines prominenten Unternehmers
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen zur Untersuchung der Berichterstattung im Fall Kirch
Dieses Kapitel erläutert die Auswahl der untersuchten Tageszeitungen und den Fokus der Analyse auf die „Springer-Option“ und das Breuer-Interview. Es werden die relevanten Fakten zur KirchGruppe sowie die wichtigsten Beteiligungen und Kooperationen kurz dargestellt.
Die „Springer-Option“ - „Schlägt Springer den Kirch-Turm?“
Dieses Kapitel untersucht die Berichterstattung über die „Springer-Option“, ein potenzielles Kaufangebot des Axel Springer Verlages für Anteile der KirchGruppe. Es beleuchtet die Spekulationen und Reaktionen der Medien vor und nach dem 30.01.2002, dem Tag des vermeintlichen Angebots.
Leo Kirch und die Banken - (Das „Breuer-Interview“)
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Berichterstattung über die Beziehung zwischen Leo Kirch und den Banken, insbesondere auf das Fernsehinterview von Rolf-E. Breuer, dem damaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank. Es analysiert die Reaktion der Medien auf das Interview und die Darstellung der Finanzsituation Kirchs.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Wirtschaftsberichterstattung, insbesondere im Kontext der Medien und des Kapitalmarktes. Schlüsselwörter sind: Wirtschaftsberichterstattung, Medienanalyse, Inhaltsanalyse, Fallstudie, Leo Kirch, KirchGruppe, Axel Springer Verlag, Springer-Option, Rolf-Ernst Breuer, Deutsche Bank, Bankkredite, Finanzsituation, Medienkonzerne, Unternehmenskrisen, Öffentlichkeitswahrnehmung, Medienaufmerksamkeit.
- Arbeit zitieren
- Frederik Schubert (Autor:in), 2004, Der Fall 'Kirch' in der Berichterstattung der Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34460