Alle Denkgegenstände sind nach David Hume (1711-1776) entweder: „Vorstellungsbeziehungen“ oder „Tatsachen“
Das „wörtlein thatsache“ tauchte erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts in der deutschen Sprache für res facti und factum auf. Das auf das Gerichtswesen bezogene und aus dem Neuenglischen entlehnte und übersetzte Wort verwandelte später der Schweizer Pädagoge Pestalozzi (1746-1827) in eine Sache der Tat: „Das Leben ist Sache der That, es ist Thatsache.“ Und bald formte sich das Wort zu einer Begrifflichkeit, die wir heute noch akzeptieren, etwa in der Aussage des großen Juristen Friedrich Carl von Savigny (1779-1861): „… das ist eine Thatsache, die als unbestreitbar jedem einleuchten muss“.
Inhaltsverzeichnis
- David Hume: Skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten
- Vorstellungsbeziehungen und Tatsachen
- Die Bedeutung des Wortes „Thatsache“
- Humes Skeptizismus und seine Wurzeln
- Die Opposition gegen den Skeptizismus
- Pyrrhon von Elis und Sextus Empiricus
- Das Billardkugel-Beispiel
- Humes Untersuchung des Ursache-Wirkungs-Verhältnisses
- Die Grenzen menschlichen Wissens
- Die Unberechenbarkeit der Welt
- Humes Skeptizismus und die moderne Philosophie
- Die Illusionen der Vernunft
- Karl Marx und die klassenlose Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text analysiert David Humes skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten und untersucht, wie sie sich auf die menschliche Erkenntnisfähigkeit und das Verständnis von Ursache und Wirkung auswirken. Hume argumentierte, dass alle Denkgegenstände entweder Vorstellungsbeziehungen oder Tatsachen sind, wobei letztere nur durch Erfahrung erkannt werden können.
- Humes Kritik am Rationalismus und seine Betonung der Empirie
- Die Grenzen des menschlichen Wissens und die Unmöglichkeit, letzte Ursachen zu erkennen
- Das Problem des Ursache-Wirkungs-Verhältnisses und die Rolle der Erfahrung
- Die Auswirkungen von Humes Skeptizismus auf die Philosophie und die Wissenschaften
- Humes Verständnis von Skeptizismus und seine Bedeutung für die menschliche Erkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in David Humes skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten ein. Es stellt die Unterscheidung zwischen Vorstellungsbeziehungen und Tatsachen vor und erklärt Humes Argumentation, dass nur Tatsachen durch Erfahrung erkannt werden können.
- Das zweite Kapitel untersucht die Bedeutung des Wortes „Thatsache“ und beleuchtet seine historische Entwicklung im Kontext der deutschen Sprache.
- Das dritte Kapitel beleuchtet Humes Skeptizismus und seine Wurzeln im Empirismus von John Locke und George Berkeley. Es beschreibt, wie Hume den Rationalismus ablehnte und stattdessen einen Positivismus vertrat, der die Möglichkeit metaphysischer Erkenntnisse bestritt.
- Das vierte Kapitel betrachtet die Opposition, die Humes Skeptizismus hervorrief. Es stellt seine Hauptgegner Thomas Reid und James Beattie vor und diskutiert die unterschiedlichen Auffassungen von Skeptizismus.
- Das fünfte Kapitel beleuchtet den historischen Ursprung des Skeptizismus bei Pyrrhon von Elis und Sextus Empiricus. Es beschreibt ihre Ansichten über die Grenzen des Wissens und die Rolle des Skeptizismus im Alltag.
- Das sechste Kapitel präsentiert Humes berühmtes Billardkugel-Beispiel und verwendet es, um seine Zweifel an der Kausalität zu veranschaulichen. Es zeigt, dass selbst in scheinbar einfachen Situationen die Ursachen und Wirkungen nicht eindeutig feststellbar sind.
- Das siebte Kapitel untersucht Humes Analyse des Ursache-Wirkungs-Verhältnisses. Es erklärt, wie Hume argumentierte, dass dieses Verhältnis nicht durch Vernunft erkannt werden kann, sondern ausschließlich aus der Erfahrung stammt.
- Das achte Kapitel diskutiert die Grenzen menschlichen Wissens und betont, dass selbst das vollkommenste Wissen unsere Unwissenheit nur weiter hinaus schiebt.
- Das neunte Kapitel analysiert die Unberechenbarkeit der Welt und stellt die Frage, ob wir wirklich wissen, ob es Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung gibt. Es verweist auf die Komplexität der Welt und die Unmöglichkeit, alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen.
- Das zehnte Kapitel betrachtet die Auswirkungen von Humes Skeptizismus auf die moderne Philosophie. Es zeigt, wie seine Ideen die Entwicklung des Pragmatismus beeinflusst haben und noch immer relevant für die aktuelle Debatte über die Grenzen des Wissens sind.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Textes sind Skeptizismus, Empirismus, Vernunft, Erfahrung, Ursache und Wirkung, Tatsachen, Vorstellungsbeziehungen, Erkenntnis, Wissen, Philosophie, Natur, Mensch, Welt, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Siegmar Faust (Autor:in), 2004, David Hume: Skeptische Zweifel an den Verstandestätigkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34481