In der antiken griechischen Welt nahm Sparta in mancherlei Hinsicht eine Sonderstellung im Vergleich zu den anderen griechischen Stadtstaaten ein. Sowohl in der Regierungsform als auch den Gesellschaftsformen bildeten sich in Sparta einmalige Besonderheiten heraus, die besonders von der attischen Seite misstrauisch beobachtet wurden. Das bei Sparta besondere System des Doppelkönigtums wurde nie in Frage gestellt, obwohl in allen anderen griechischen Staaten andere Regierungsformen wie zum Beispiel die Demokratie entstanden.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dieser Besonderheit. Die diesbezüglich auftretenden Problematiken sollen in drei Teilen untersucht werden. Zunächst soll der Ursprung des Doppelkönigtums, soweit möglich, erhellt werden. Die Privilegien und Aufgaben der Könige in den Bereichen Religion, Gerichtsbarkeit, Militär, Staat und Gesellschaft stehen im Mittelpunkt des zweiten Teils der Arbeit. Der dritte Teil schließlich geht der Frage nach, inwieweit die spartanischen Könige politischen Einfluss ausüben konnten. Da es hierzu keine einhellige Meinung gibt, werden die verschieden Ansichten dargestellt.
Auch der Frage der Gleichberechtigung beider Könige im Rahmen ihrer Ämter oder ob es eher so war, dass einer der beiden Könige eine dominierende Rolle einnahm oder ob sie sich zuweilen gar zusammentaten und gemeinsam agierten, wird im dritten Teil der Arbeit nachgegangen. Es sind im Wesentlichen die Könige Spartas, die einen außerspartanischen Bekanntheitsgrad erlangen konnten, während wir zum Beispiel nur sehr wenige Ephoren dem Namen nach kennen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Könige Oberbefehlshaber im Krieg waren und somit am ehesten mit den anderen Griechen in Berührung kamen. Auch ihre lebenslange Amtszeit mag ein Grund hierfür sein. Die allgemeine Quellenlage zu Sparta ist ziemlich schlecht. Was wir über Sparta wissen, stammt nicht von den Spartanern selbst, sondern bietet immer nur eine Sicht Außenstehender bzw. die attische Sicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Ursprung des Doppelkönigtums
- 1.1 Herodots Erzählung
- 1.2 Moderne Erklärungsversuche
- 2. Die Privilegien und Aufgaben der Könige
- 2.1 Die Priesterlichen Aufgaben und Ehrungen
- 2.2 Die gesellschaftlichen Ehrungen der Könige
- 2.3 Die richterlichen Befugnisse der Könige
- 2.4 Die politische Stellung der Könige
- 3. Die Macht der spartanischen Könige
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem spartanischen Doppelkönigtum und untersucht dessen Ursprung, die Privilegien und Aufgaben der Könige sowie die Frage nach ihrem politischen Einfluss.
- Der Ursprung des Doppelkönigtums und verschiedene Erklärungsansätze.
- Die Privilegien und Aufgaben der Könige in den Bereichen Religion, Gerichtsbarkeit, Militär und Gesellschaft.
- Die politische Stellung der Könige und die Frage ihrer Machtfülle.
- Die Rolle der Könige im spartanischen Staatswesen.
- Die Bedeutung der Könige für den Bekanntheitsgrad Spartas.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Sonderstellung Spartas im Vergleich zu anderen griechischen Stadtstaaten und beschreibt das besondere System des Doppelkönigtums.
Kapitel 1 befasst sich mit dem Ursprung des Doppelkönigtums, wobei sowohl Herodots Erzählung als auch moderne Erklärungsversuche beleuchtet werden.
Kapitel 2 analysiert die Privilegien und Aufgaben der Könige in verschiedenen Bereichen, wie Religion, Gerichtsbarkeit, Militär und Gesellschaft.
Kapitel 3 untersucht die Macht der spartanischen Könige und geht der Frage nach, inwieweit sie politischen Einfluss ausüben konnten.
Schlüsselwörter
Doppelkönigtum, Sparta, spartanische Könige, griechische Antike, Herodot, moderne Forschung, Privilegien, Aufgaben, politische Macht, Staatswesen, Quellenlage, attische Sicht.
- Arbeit zitieren
- Markus Schüßler (Autor:in), 2006, Das Doppelkönigtum Spartas. Ursprung, Aufgaben und Machtausübung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344823