Die SS, die 1933 noch eine kleine „Schutzstaffel“ für Hitlers Sicherheit war, wuchs bis in die Kriegszeiten hinein sprunghaft, indem Himmler in allen Bereichen der Gesellschaft und Politik Ämter und Kompetenzen akkumulierte. Dazu gehörte auch eine wirtschaftliche Komponente. Die SS-Wirtschaft war mit den verschiedenen Tätigkeits- und Einflussgebieten des Reichsführers-SS Himmler verwoben.
Die Konzentrationslager waren ein wichtiger Ausgangspunkt der SS-Wirtschaftsunternehmen, da die Häftlingswerkstätten, wie z.B. Tischlereien und Schlossereien, die zunächst nur zur Selbstversorgung der Lager gedacht waren, später aufgrund der wachsenden Häftlingszahlen zu eigenen Wirtschaftsbetrieben wurden. Doch schon früh begann die SS eigene, von den Konzentrationslagern unabhängige Unternehmen zu gründen.
Die vorliegende Hausarbeit ist in drei Teile untergliedert. Der erste Teil befasst sich mit den frühen SS-Betrieben und den ersten Großbetrieben. Auch die Person Pohl, die untrennbar mit der SS-Wirtschaft verbunden ist wird hier vorgestellt. Was waren die Motive für die Gründungen der SS-Unternehmen? Der zweite Teil bietet eine Auflistung der weiteren Betriebsgründungen sowie die Erweiterung der SS-Wirtschaftsunternehmen durch die Expansion im Krieg. Im Laufe des Krieges gewannen die KL-Häftlinge immer größere Bedeutung für die deutsche Rüstungsindustrie. Daher wird dieses Thema im dritten Teil behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die ersten Wirtschaftsbetriebe der SS
- 1.1. Die Frühen SS-Betriebe
- 1.2 Die Expansion der SS-Wirtschaft
- 1.3. Oswald Pohl und das WVHA
- 2. Die SS-Wirtschaft im Krieg
- 2.1. Weitere Firmengründungen
- 2.2. Weitere Ziele der Unternehmensgründungen
- 3. Die KL-Häftlinge
- Schlussbetrachtung
- Quelle
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Wirtschaftsaktivität der SS während des Nationalsozialismus. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung der SS-Unternehmen, die in enger Verbindung mit dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler und den Konzentrationslagern standen.
- Die frühen SS-Betriebe und ihre Entwicklung
- Die Expansion der SS-Wirtschaft im Krieg
- Die Rolle der Konzentrationslagerhäftlinge in der SS-Wirtschaft
- Die Motive hinter der Gründung der SS-Unternehmen
- Die Bedeutung von Oswald Pohl für die SS-Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die ersten Wirtschaftsbetriebe der SS
Dieses Kapitel beschreibt die Anfänge der SS-Wirtschaft, beginnend mit Handwerksbetrieben im Konzentrationslager Dachau. Es werden die frühen SS-Unternehmen wie der Nordland-Verlag und die Porzellan-Manufaktur Allach/München vorgestellt, die nicht primär wirtschaftlichen Zielen dienten, sondern der Verbreitung der SS-Ideologie und -Kunst. Außerdem wird die Bedeutung der Häftlingsarbeit für die SS-Unternehmen und die Ausbeutung der Arbeitskraft der Gefangenen behandelt.
1.2 Die Expansion der SS-Wirtschaft
Dieses Kapitel beleuchtet die Expansion der SS-Wirtschaft ab 1938. Es werden die Gründung von Großunternehmen wie der Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH (DESt) und deren Rolle bei der Ausbeutung von KZ-Häftlingen analysiert. Die DESt, die Steine für die Umgestaltung Berlins liefern sollte, wurde trotz dilettantischer Anlage und wirtschaftlicher Misserfolge von Himmler zur „Ökonomisierung“ der Lager eingesetzt.
2. Die SS-Wirtschaft im Krieg
Dieses Kapitel behandelt die weitere Entwicklung der SS-Wirtschaft im Krieg. Es werden die Gründung neuer Unternehmen und die Expansion der bestehenden Betriebe erläutert. Die SS-Unternehmen lieferten Waren für die deutsche Rüstungsindustrie und profitierten vom Kriegsboom.
3. Die KL-Häftlinge
Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Häftlinge in der SS-Wirtschaft. Die Häftlinge wurden systematisch ausgebeutet und als billige Arbeitskraft eingesetzt, um die Produktion in den SS-Betrieben zu steigern.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokus-Themen der Arbeit sind die SS-Wirtschaft, Konzentrationslager, Häftlingsarbeit, Ausbeutung, Oswald Pohl, Heinrich Himmler, Nordland-Verlag, Porzellan-Manufaktur Allach/München, Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH, Zwangsarbeit, NS-Ideologie.
- Arbeit zitieren
- Markus Schüßler (Autor:in), 2006, Die Wirtschaftsunternehmen der SS. Entstehung und Expansion im Zweiten Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344941