In dieser Arbeit möchte ich mich dem Gewaltpotenzial von Sprache in Bezug auf Cybermobbing widmen und zeigen, inwiefern uns Sprache verletzen kann. Dabei werde ich bekannte medienträchtige Cybermobbing-Fälle von der jungen Kanadierin Amanda Todd und Megan Meier heranziehen. Diese Beispiele zeigen, welche extremen Auswirkungen Demütigungen über soziale Netzwerke haben können und das Sprache durchaus mehr als Schall und Rauch ist. Zuvor jedoch werde ich mich mit dem allgemeinen Phänomen Cybermobbing und seinen Merkmalen beschäftigen, dieses vom traditionellen Mobbing abgrenzen und die verschiedenen Erscheinungsformen sowie möglichen Folgen darlegen. Den Einstieg werden das Web 1.0 als auch das Web 2.0 bilden, da beide Entwicklungen erst das aktuelle Cybermobbing möglich machen.
"Die Welt wäre ein besserer Ort ohne dich." So lautete die letzte Nachricht von Josh Evans, dem virtuellen Freund von Megan Meier aus dem amerikanischen St. Louis, welche die 13 Jährige zum Selbstmord führte. Doch der von Megan angehimmelte Josh war in Wahrheit eine ehemalige Freundin aus der unmittelbaren Nachbarschaft, die sich unter Mithilfe ihrer Mutter an Megan rächen wollte. Sie schufen sich ein virtuelles Profil und begannen ein perfides Spiel um Megan Meier „zu quälen, zu schikanieren, zu erniedrigen, zu beleidigen“, wie sie ihm Nachhinein behaupten. Zu Beginn zeigte „Josh“ noch großes Interesse an Megan bis sich sein Umgangston ihr gegenüber schlagartig änderte, er das Mädchen fortan gezielt demütigte und sie sich daraufhin an ihrem Gürtel erhängte.
Bei Megan Meier handelt es sich jedoch nicht um den einzigen Fall von Cyberbullying, im deutschen auch als Cybermobbing bezeichnet. Studien zufolge wurde in Deutschland bereits jeder Dritte Jugendliche im Netz belästigt, beschimpft oder beleidigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das World Wide Web: Web 1.0 und Web 2.0
- Traditionelles Mobbing
- Cybermobbing
- Definition und Merkmale
- Erscheinungsformen
- Gewalt durch Worte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Cybermobbings und beleuchtet das Gewaltpotenzial von Sprache im digitalen Raum. Im Fokus steht die Frage, wie Sprache im Kontext von Cybermobbing verletzend wirken kann und welche Auswirkungen Demütigungen über soziale Netzwerke haben können.
- Cybermobbing als eine moderne Form von Mobbing
- Die Rolle des Web 2.0 im Kontext von Cybermobbing
- Die unterschiedlichen Erscheinungsformen und Folgen von Cybermobbing
- Die besondere Gefährlichkeit von Sprache im digitalen Raum
- Die Bedeutung des traditionellen Mobbings für das Verständnis von Cybermobbing
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in das Thema Cybermobbing ein und stellt die Relevanz des Themas anhand von Fallbeispielen, wie dem Fall der jungen Kanadierin Amanda Todd und Megan Meier, heraus. Es wird zudem auf die wachsende Bedeutung digitaler Medien und die zunehmende Verbreitung von Cybermobbing hingewiesen.
- Das World Wide Web: Web 1.0 und Web 2.0: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des World Wide Webs und die Unterschiede zwischen Web 1.0 und Web 2.0. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung des Web 2.0 für die Entstehung und Verbreitung von Cybermobbing.
- Traditionelles Mobbing: Das Kapitel beschäftigt sich mit dem traditionellen Mobbing und seinen Definitionen. Es wird dabei auf die Synonymität der Begriffe Bullying und Mobbing sowie die Entstehung des Begriffs Mobbing eingegangen.
- Cybermobbing: Definition und Merkmale: Dieses Kapitel definiert Cybermobbing und skizziert seine Merkmale. Es wird auf die Bedeutung des digitalen Raums für Cybermobbing und die Unterscheidung vom traditionellen Mobbing eingegangen.
- Cybermobbing: Erscheinungsformen: Das Kapitel untersucht die verschiedenen Erscheinungsformen von Cybermobbing. Es werden unterschiedliche Formen von Cybermobbing wie Beleidigungen, Drohungen, Verleumdungen und Mobbing in Online-Spielen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Cybermobbing, Sprache, Gewalt, Web 2.0, soziale Medien, Anonymität, Demütigung und traditionelle Mobbing. Im Zentrum steht die Analyse der Auswirkungen von Sprache im digitalen Raum und die besonderen Herausforderungen, die Cybermobbing für die Gesellschaft darstellt.
- Arbeit zitieren
- Jessica Bahnhof (Autor:in), 2016, Cybermobbing. Gewalt der Worte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345208